Greensleeves and Pudding Pies. Generalbass und historische Improvisation. Herausgegeben von Monika Mandelartz, Level 1 (50 Stücke von Ballard, Byrd, Phalèse, Playford bis Irish Folk) Edition Walhall EW1145; Level 2 (50 Stücke von Dowland, Mainerio, Ortiz, Playford, Selle, Uccellini etc.) EW1151; Level 3 (50 Stücke von Byrd, Dowland, Hidalgo, Locke, Merula, Monteverdi, Purcell, u. a.) EW1161
Wer schon immer von der hohen Kunst des Generalbassspiels und der damit oft verbundenen Improvisation beeindruckt war, muss nun nicht mehr vor der Tiefgründigkeit dieser Materie zurückschrecken: Die Musikpädagogin Monika Mandelartz bietet in ihrer dreibändigen Sammlung mit dem Titel „Greensleeves and Pudding Pies“ insgesamt 150 Stücke für Generalbass an. Über die drei Level der Bände hinweg führt die Autorin von simplen Bordunbegleitungen und Pendelbässen hin zur Verwendung verschiedenster Akkorde und Vorhalte, die anhand kleiner Harmonielehre-Exkurse nachvollziehbar erklärt werden. Damit wird auch die Generalbassbezifferung hergeleitet und ein besonderes Augenmerk auf die unterschiedlichen Stimmführungsoptionen gelegt. Das vorgestellte Repertoire ist laut Mandelartz aus ihren Lieblingsstücken, die sie auch mit ihren Schüler*innen einübt, zusammengestellt und besteht zu einem überwiegenden Anteil aus englischen, irischen und schottischen Melodien. Vor allem John Playfords „The English Dancing Master“ von 1651 ist in der Sammlung zahlreich vertreten, so auch das titelgebende „Greensleeves and Pudding Pies“.
Mandelartz hebt die vielfältigen Auslegungsmöglichkeiten einer Generalbassstimme hervor, indem sie bewusst auf ausgeschriebene Beispiele für die rechte Hand der Begleitstimme verzichtet. Dafür werden verschiedene Anregungen im Einleitungstext und Anmerkungen zu den Stücken angeboten. Neben dem Generalbassspiel ermutigt die Autorin auch immer wieder dazu, die vorliegenden Melodien und Harmonien als Grundlage für historische Improvisations-Sessions sowie für Schülerensembles zu verwenden und gibt neben historischen Hintergründen auch Gedanken zur Instrumentation mit auf den Weg.
Durch den wirklich grundlegenden Beginn und der Unterteilung der Stücke in drei Level ist es möglich, sich das Generalbassspiel und die damit verbundene Improvisation progressiv, selbst mit nur wenig instrumentalen Vorkenntnissen, anzueignen. Die Generalbassbegleitungen sind auf jeglichen Harmonieinstrumenten, ob es nun das typisch barocke Cembalo ist oder nicht, umzusetzen.