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Fingerpicking

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Hans Joachim Teschner: Der große Fridolin/Eine Schule für junge Gitarristen mit Begleit-CD. Band 2. +++ Giuseppe Di Girolamo: Letters for you. Zwölf Balladen für Gitarre solo. +++ Pierre Jaruzzi: Divertimento für Gitarre solo. +++ Jürg Kindle: Solo Trip. Etüden für solo Gitarre

Hans Joachim Teschner: Der große Fridolin/Eine Schule für junge Gitarristen mit Begleit-CD. Band 2. Heinrichshofen, ISMN 979-0-2044-2700-0

Die aktualisierte Fassung des zweiten Bandes von „Der große Fridolin“, unterstützt durch eine CD, bietet die Möglichkeit, sich mit circa 100 Liedern und Spielstücken des zwei- bis vierstimmigen Spiels auseinanderzusetzen. Lagenwechsel, Abdämpfen der Basssaiten, ternäre Spielweise (Swing), Fingerpicking, Barré-Griffe, Arpeggio und schließlich Bindungen werden in dieser Schule für die unteren Stufen ab einem Alter von circa neun Jahren behandelt. Etwa ein Viertel der Lieder (Kinderlieder, Folklore, Blues, Flamenco und eigene Kompositionen) sind zweistimmig gesetzt, so dass man diese Schule auch im Gruppenunterricht gut einsetzen kann. Die Sichtweise von Hans Joachim Teschner, dass man einen angelegten Anschlag beim zweistimmigen Spiel „oft benutzen sollte“, teile ich nicht. Diese Technik ist meiner Meinung nach veraltet, wird nicht mehr unterrichtet und ist nicht sinnvoll für den Anschlag der rechten Hand. Aber das kann jeder Lehrer inhaltlich einfach übergehen. Trotzdem empfehlenswert. 

Giuseppe Di Girolamo: Letters for you. Zwölf Balladen für Gitarre solo. Ricordi, Sy. 2878, ISMN 979-0-2042-2878-2

Giuseppe Di Girolamo, in Palermo geboren, spielt seit seiner Jugend Gitarre, studierte später an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt, kann auf eine rege Unterrichtstätigkeit zurückblicken und spielte bereits 2006 beim Label Antes Edition eine CD mit Werken von Dowland, Bach, Sor und anderen ein. Seine zwölf Originalkompositionen sind nicht eintönig, vielmehr melodienreich und viele nur in der ersten Lage zu spielen. Sie erinnern an gute Popsongs, sind sehr schön und vermitteln viel Freude am Gitarrenspiel. Der anerkannte Pädagoge Michael Koch schreibt dazu: „Die ,Letters for you‘ lehren das Singen auf der Gitarre.“ Die Fingersätze der linken Hand sind „bewusst“ sparsam gehalten, allerdings hätten die Fingersätze der rechten Hand hier nicht fehlen dürfen: Es hätte die Arbeit der Lehrer und Schüler vereinfacht. Schade! Für die Schüler der unteren Mittelstufe trotzdem empfehlenswert.

Pierre Jaruzzi: Divertimento für Gitarre solo. Herausgeber Gerd-Michael Dausend. Zimmermann, ZM 35830, ISMN M-010-35830-7

Die Reihe „Step by Step – Gitarrenliteratur im Unterricht“ ist in unterschiedliche Schwierigkeitsgrade unterteilt. Das blaue Cover ist für die Unterstufe, grün für die Mittelstufe und rot für die Oberstufe. Die sieben Originalkompositionen aus der Wiener Klassik von Pierre Jaruzzi, um 1810 geschrieben und neu entdeckt von Gerd-Michael Dausend, sind für die Unterstufe geeignet und gut spielbar. Sie sind in einer Sammlung (Étrennes aux amateurs op. 40) von Ferdinando Carulli ausdrücklich „für Liebhaber des Instrumentes“ konzipiert. Fragwürdig finde ich allerdings die Veröffentlichung solcher Werke: Es gibt gute klassische Literatur gro­ßer Meister „en masse“, auch für die Unterstufe. Solche Literatur ist nur his­torisch gesehen interessant, von daher lediglich bedingt empfehlenswert.

Jürg Kindle: Solo Trip. Etüden für solo Gitarre. Leicht bis mittelschwer. HUG, GH 11749, ISMN 979-0-2028-2436-8; – Solo Trip. Etüden für solo Gitarre. Mittel bis schwer. HUG, GH 11750. ISMN 979-0-2028-2438-2

Die beiden Bände bilden „das Resultat von Skizzen, Motiven und Übungen“, die Jürg Kindle während des Unterrichtens in den letzten Jahren gesammelt hat. Eine Orientierungshilfe soll die Zusammenstellung des Levels sein. Die Stücke sind in der Sammlung progressiv geordnet, was die Auswahl für den Lehrer erleichtert. Kindle ist unglaublich schöpferisch und mit circa 100 Stücken verschiedener Stile, Musikrichtungen und -einflüsse bietet er ein umfangreiches Repertoire, das man auch bei „Jugend musiziert“-Wettbewerben einsetzen kann. Langweile entsteht hier nicht, denn man ist bei jedem Stück immer wieder aufs Neue überrascht. Fingersätze sind sparsam gesetzt, meis­tens aber doch da, wo es nötig ist. Jürg Kindle erweitert in großem Umfang das Repertoire der klassischen Gitarrenmusik. Sehr empfehlenswert.

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