Werner Heider: Bei Gelegenheit, Fünf kleine Stücke für Flöte solo. Heinrichshofen Verlag (2006), ISMN M-2044-2589-1
Die kurzen Solostücke von je circa zwei Minuten Dauer entstanden in den Jahren zwischen 1975 und 2003. Unterschiedliche Anlässe inspirierten den Komponisten zu den Charakterstücken,die ihm besonders am Herzen liegen, wie er in dem kleinem Vorwort vermerkt. Alle sind normal notiert, neue Techniken werden als Legende in Fußnoten angegeben. Für Spieler mit Erfahrungen in neuer Musik leicht zu spielen.
Christoph Weinhardt: Flötenspiel für Flöte solo. Verlag Dohr E.D. 26312 (2006)
Der Untertitel „... und alle Zeit ward Gegenwart.“ ist die letzte Zeile eines Gedichtes von Hermann Hesse, das Weinhardt 1989 zu diesem Solostück inspiriert hat. Es ist konventionell notiert ohne neue Techniken. Auffallend sind zunächst die vielen Taktwechsel. Ein Takt ist aber so lange wie der melodische Bogen, mal länger oder mal kürzer. Durch die Taktstriche entsteht für den Spieler eine Ordnung, für den Zuhörer aber eine fortlaufende Melodie in großen Bögen. Formal ist das Solo quasi Thema mit Variationen. Dauer des Werkes 4–5‘.
Andreas Mazur: Sénanque für Flöte solo mit Verwendung von Pars-pro-Toto Spieltechniken. Zimmermann ZM 35070 (2005), ISMN M-010-35070-7
Dieses Solostück versucht eine Landschaft in der Provence um das Kloster Sénanque zu beschreiben. Mazur benutzt zur Darstellung die von ihm entwickelte „Pars-pro-Toto-Technik“, das heißt separate oder anders kombinierte Teile der Flöte in spezieller Anblastechnik. So beginnt das Werk mit dem Fußstück, dann Fuß- und Mittelteil bis zur vollständigen Flöte. Am Anfang des Heftes werden diese Spielweisen erklärt. Es ist ein Solostück, das sicher interessant ist, für neugierige aber sehr versierte Spieler.
Nino Mazzoni: Sedam capriccia za flautu solo. Musicplay Zagreb (2003),
ISMN M-706708-10-2
Der italienische Flötist und Komponist Nino Manzoni (1922–1983) ist sicher nur wenigen bekannt. Durch eine Krankheit gelähmt musste er das aktive Flötenspiel als Soloflötist der Kroatischen Nationaloper in Zagreb aufgeben. Er komponierte aber verschieden Werke, darunter die vorliegenden sieben Capriccen für Flöte solo. Stilistisch sind sie vergleichbar mit Werken von Briccialdi oder Andersen, virtuos gefällig, dem 19. Jahrhundert verpflichtet.
John van Buren: Incandescence für Flöte solo. Zimmermann ZM 35190 (2006), ISMN M-010-35190-2
Der Titel übersetzt meint einen hohen Grad an Emotionalität, Intensität, Leuchtkraft. John van Buren hat sein Stück in drei große Variationsabschnitte eingeteilt, die quasi aus der Tiefe und dem Nichts dem Höhepunkt in der dritten Oktave und im Forte am Ende zustreben. Auffallend sind krasse Wechsel zwischen laut und leise. Er verwendet sowohl Takteinheiten als auch freie Teile. Erweiterte Techniken, die sich im üblichen Rahmen wie Flatterzunge, Klappengeräusche und Ähnlichem bewegen sowie Hinweise zur Struktur, findet man im Vorwort.
Con variazioni: Variationen über bekannte Themen für Flöte solo Band 2. Heinrichshofen N 2602 (2005), ISMN M-2044-2602-7
Gerhard Braun hat sich verdient gemacht, diverse Variationsstücke neu herauszugeben. Die bekannten Flötenvirtuosen des 19. Jahrhunderts wie Drouet, Fürstenau, Gabrielsky erfreuten ihr Publikum mit zum Teil gefälligen wie waghalsigen Variationen über bekannte Themen aus Opern oder Volksliedern. Als Etüden der besonderen Art oder als Zugaben zu empfehlen.