Der Titel „Gambenschule“ des bei Doblinger erschienenen, sehr schön gestalteten Werks, das mit dem „Deutschen Musikpreis“ ausgezeichnet wurde, ist etwas irreführend. Es handelt sich dabei vielmehr um ein Kompendium der Gambentechnik (Bassgambe), das in zwei Teile, einen Theorie- und einen Übungs/Etüdenteil, getrennt ist. Dabei wird gänzlich auf Musikstücke verzichtet. Ausführlich (68 Seiten) wird zunächst die Gambentechnik auf einem wissenschaftlich hohen Niveau klar verständlich vermittelt. Dabei setzt Lorenz Duftschmid geschickt historische Quellen (alle ins Deutsche übersetzt) und seine eigenen Erfahrungen als Lehrer zusammen und gibt so wertvolle Tricks, vor allem für die Bereiche Bogentechnik und linke Hand. Einzelne praktische Übungen sind dabei eingestreut.
Der Notenteil verlangt in seiner monotonen Art sehr viel Disziplin vom Schüler. Die schier unzähligen Übungen im Stil von Ševcík sind methodisch gut durchdacht und systematisch aufgebaut. Mit dem Hintergrund des Theorieteils können diese sinnvoll als Einspielübungen, zur Bewusstmachung von Bewegungsabläufen und zur Lockerung eingesetzt werden. Das selbstgenannte Ziel des Kompendiums ist es, dass die Technik der musikalischen Gestaltung dienen soll und nicht umgekehrt.