Ivan Shekov: Kaleidoskop op. 79 für Violine und Klavier, 2003, Lienau, RL 40850
Kaleidoskop, glitzernde Magie meiner Kinderträume, wundersame Veränderung des inneren und äußeren Schauens. Wenn’s nicht mehr gefällt, ein Stück weiterdrehen, „klick“, die Welt sieht plötzlich anders aus. So einfach kann Leben sein. Bei Shekov ist jedes Stück ein neuer „Klick“: Lustige Begegnung, Frühling, Walzer, Schlange, Spaß, Boogie. Tonales Material und die traditionellen Hörgewohnheiten der Kinder als Grundlage für den Brückenschlag ins 21. Jahrhundert, teils ironisch-pointiert, vereinzelt vorsichtige Auflösung metrischer Strukturen, im Boogie Anlehnung an den Popularbereich. Für die linke Hand Glissando, Flageolettspiel, Fingerpizzicato, erste bis dritte Lage. Spiccato, kraftvoll aufgehobene Nachschläge sowie expressive Cantilenen verknüpft mit differenzierter Dynamik zur Verfeinerung der Bogenkünste. Der Schwierigkeitsgrad der Stimmen ist vergleichbar, sodass sich die Stücke auch für Jugend Musiziert eignen.
Peter I. Tschaikowsky: Vier Charakterstücke für drei Violinen, A18, bearbeitet von Hanno Haag, 2002, Tonger 2923-1 P.J.T.
In den vier Charakterstücken hingegen keine kaleidoskopartig aufblitzende Veränderung, sondern ernsteres Erklimmen einer neuen Stufe. Die Werkreihe „Stufen“ soll das Musizieren mit drei gleichen Instrumenten von Anfang an ermöglichen, wobei die A-Reihe für das erste und zweite Unterrichtsjahr gedacht ist. Tschaikowskys Greatest Hits aus „Schwanensee“, „Dornröschen“ sowie der „Tanz der Pagen und Zwerge“ aus der „Jungfrau von Orleans“ in einer wunderschönen Bearbeitung für drei Violinen. Der russische Tanz „Kamarinskaja“ ist das 14. von 24 leichten Klavierstücken aus dem Kinderalbum op. 39, das Tschaikowsky 1878 für die Kinder seines Schwagers Lew Dawydow komponierte, ein witzig-charmantes Stück. Da kein Lagenspiel erforderlich ist und nur vereinzelt Chromatik vorkommt, eröffnen sich den fortgeschrittenen Anfängern folkloristisch-koloristische Genüsse.