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Konstantin Vassiliev: Meister der französischen Musik für Gitarre. 24 Stücke für die Mittelstufe. Noten und Tabulatur mit CD.  Verlag Fingerprint FP 8169 (2017), € 19,80; ISBN 978-3-945190-14-2
Konstantin Vassiliev: Meister der französischen Musik für Gitarre. 24 Stücke für die Mittelstufe. Noten und Tabulatur mit CD. Verlag Fingerprint FP 8169 (2017), € 19,80; ISBN 978-3-945190-14-2
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Interessante Repertoirebereicherungen

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Neue Notenausgaben für Gitarre solo und im Ensemble
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Nikita Koshkin: 24 Preludes and Fugues für solo guitar Vol.1 und 2. Ed. Margaux +++ Alban Berg: Sonate op. 1 für Gitarre bearbeitet von Christophe Dejour. UE 36674 +++ Enrique Granados: Danzas Espagnolas in der Reihe Gitarre & Harfe. Bearbeitet von Maximilian Mangold und Mirjam Schröder. Verlag Neue Musik NM 2292 +++ Play Guitar in Concert. 70 ausgewählte Gitarrensolos (mit CD), herausgegeben von Michael Langer und Ferdinand Neges. Dux-Verlag D 3511 +++ René Mense: Preludio e Fuga für Gitarre Solo, herausgegeben von Maximilian Mangold. Verlag Neue Musik NM-2294 +++ Capricho Arabe: Serenade für Gitarre und Streichorchester oder Streichquintett von Francisco Tárrega. Bearbeitet von Heinz Bethmann. Musikverlag Bruno Uetz BU 6803 +++ Konstantin Vassiliev: Meister der französischen Musik für Gitarre. 24 Stücke für die Mittelstufe. Noten und Tabulatur mit CD. Verlag Fingerprint FP 8169 +++ Jürgen Saalmann: Klangskizzen 1–4 für Gitarre Solo. Ed. Margaux em 1142

Nikita Koshkin:  24 Preludes and Fugues für solo guitar Vol.1 und 2. Ed. Margaux  em 1130 (2017), ISMN M-2032-1616-2, Volume 2: em 1144, ISMN: M-2032-3251-3, jeweils € 26,95

Nikita Koshkin (Jahrgang 1956) ist seit seinen Werken „The Prince’s Toys“ und „Usher’s Waltz“ eine der großen Berühmtheiten der klassischen Gitarre. Mit diesem neu erschienen Werk 24 Präludien und Fugen in den 12 Dur- und Molltonarten (wie es die gro­ßen Komponisten immer gemacht haben) erklimmt der russische Komponist und Gitarrist Koshkin das „Plateau“ der großen Komponisten für die Gitarre. Er widmet seine Kompositionen to „all guitarists of the world“. Die sehr komplexen Werke sind für die Oberstufe beziehungsweise für  Profi-Gitarristen geeignet (in der Ausgabe sind weder Lagen noch Fingersätze aufgeschrieben). Der Spieler muss sogar die Musik von Koshkin bereits kennen, um sie stilistisch gut wiederzugeben. Nicht selten sind die Stücke in zwei Notensysteme aufgeteilt, um Klarheit zu schaffen. Einige Präludien und Fugen sind jetzt schon auf YouTube zu hören, und man kann vermuten, dass 2018 eine gesamte Einspielung dieser großartigen Musik zur Verfügung stehen wird.

Alban Berg: Sonate op. 1 für Gitarre bearbeitet von Christophe Dejour.  UE 36674 (2016); € 14,95, ISMN 979-0-008-08758-5

Diese einsätzige Sonate für Klavier von Alban Berg wurde 1911 uraufgeführt. Ursprünglich in h-Moll oder eher h-Moll umkreisend (für die Gitarre in e-Moll) ist die Sonate tonal geschrieben, aber mit Material wie Ganztonskalen und dem starken Einsatz von Chromatik, übermäßigen und verminderten Akkorden, wie man dies von einem Werk Anfang des 20. Jahrhunderts kennt. Die Bearbeitung mit einer Dauer von etwa 15 Minuten ist die Chance für jeden Konzertisten zu beweisen, dass die Gitarre auch für diese Musik geeignet ist. Die sehr wertvolle Ausgabe mit detaillierten Fingersätzen und sehr gut lesbarem Notenmaterial, hält sich, wie Christophe Dejour betont, sehr nah an das Original. Es existiert schon eine Bearbeitung der Sonate für zwei Gitarren, sie ist bei Chanterelle (ECH1740) erschienen. Aber diese Solofassung ist ein Gewinn für die Gitarrenliteratur, deshalb ein großes Lob an den Verlag, den Bearbeiter und vielleicht in der Zukunft an die Spieler!

Enrique Granados: Danzas Espagnolas in der Reihe Gitarre & Harfe. Bearbeitet von Maximilian Mangold und Mirjam Schröder. Verlag Neue Musik  NM 2292 (2015), € 24,80; ISMN-M: 2032-2820-2

Die Arbeit hätten sich die beiden Musiker M. Mangold und M. Schröder schon machen müssen, nämlich sich die Originalwerke für Klavier genauer anzuschauen. Selten werde ich so ärgerlich wie bei dieser Ausgabe, denn es gibt sehr, sehr viele Fehler bei der Bearbeitung. Fangen wir an mit der „Galante“ im Gitarrenpart: In Takt 5 sollte in der 1. Zählzeit f’ und nicht fis’ stehen. In Takt 64 sollte ein d’’ stehen. In Takt 93 sollte ein a’ in der 3. Zählzeit stehen. In Takt 97 sollte die erste Triole c’, h, a und nicht h,a,g sein. Genauso im „Fandango“, Takt 5, 18, 19, 27, 98 und ich verrate jetzt nicht, wo genau die Fehler sind … Es ist peinlich für zwei bekannte Musiker und einen renommierten Verlag, sich solche Fehler gerade bei so berühmten Werken zu erlauben. Die Ausgabe ist überhaupt nicht zu empfehlen und muss dringend korrigiert werden!

Play Guitar in Concert. 70 ausgewählte Gitarrensolos (mit CD), herausgegeben von Michael Langer und Ferdinand Neges.  Dux-Verlag D 3511 (2015); € 26,80; ISBN 978-3-86849-274-3

Diese Sammlung von Spielliteratur und Etüden ist leicht bis mittelschwer und didaktisch gereiht. Von der Renaissance bis zum Bossa Nova und auch mit Stücken des 21. Jahrhunderts versehen, eignet sich diese Sammlung für die Mittelstufe und bringt viel Abwechslung in den Unterrichtsalltag. Sehr gut geeignet für den Unterricht an der Musikschule.

René Mense: Preludio e Fuga für Gitarre Solo, herausgegeben von Maximilian Mangold. Verlag Neue Musik  NM-2294 ( 2015); € 12,80; ISMN M: 2032-2822-6

René Mense, Jahrgang 1969, komponiert seit seinem 11. Lebensjahr. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg Komposition und arbeitet heute als freier Komponist. Mense war mehrfach Preisträger internationaler Wettbewerbe. Das Preludio, ein Allegro im Wechseltakt (zwischen 9/16 und 14/16 Takt) und die Fuge im 4/4 Takt sind beide gut spielbar für Schüler der Mittelstufe, die sich gern mit neuerer Musik beschäftigen möchten. Eine schöne Ausgabe, gut lesbar und mit ausreichenden Fingersätzen und Hinweisen versehen, um dieses Werk von cirka 4 Minuten zu interpretieren. Empfehlenswert!

Capricho Arabe: Serenade für Gitarre und Streichorchester oder Streichquintett von Francisco Tárrega.  Bearbeitet von Heinz Bethmann. Musikverlag Bruno Uetz BU 6803 (2015)  € 38,00;  ISMN M-50146-964-2

Die Idee, ein berühmtes Werk für Sologitarre in eine Serenade für Gitarre und Streichorchester zu verwandeln, finde ich sehr gut. Diese Literatur ist selten auf Mittelstufenniveau zu finden und aus dem Grund ist sie sehr begrüßenswert. Karl Heinz Bethmann hat eine Kadenz im klassischen Stil hinzukomponiert, wodurch das Stück eine Dauer von etwa 9 Minuten erreicht. Es ist eine sehr schöne Ausgabe mit Stimmen (Violine 1 und 2, Viola, Cello, und Kontrabass). Das Stück (in mp3 hörbar beim Verlag) klingt sehr gut und fördert außerdem die Zusammenarbeit im Fachbereich Streich- und Zupfinstrumente. Sehr empfehlenswert!

Konstantin Vassiliev: Meister der französischen Musik für Gitarre. 24 Stücke für die Mittelstufe. Noten und Tabulatur mit CD.  Verlag Fingerprint FP 8169 (2017), € 19,80; ISBN 978-3-945190-14-2

Diese Ausgabe enthält eine schöne Sammlung französischer Stücke aus mehreren Epochen, arrangiert für Gitarre, darunter eine Erstbearbeitung von Napoléon Coste: „Lolla“. Couperin, Fauré, Satie, Saint-Saëns, Ravel, Debussy – alle sind vertreten. Die Biografien der Komponisten werden nach jedem Stück kurz angeschnitten. Es gibt außerdem am Ende des Heftes eine Auflistung der französischen musikalischen Begriffe mit ihrer Übersetzung ins Deutsche und Englische. Die Arrangements sind für Gitarrist/-innen des Niveaus der Mittelstufe gut zu bewältigen. Die Tabulaturen wären hier wirklich nicht notwendig. Trotzdem sehr empfehlenswert!

Jürgen Saalmann: Klangskizzen 1–4 für Gitarre Solo. Ed. Margaux em 1142 (2017), € 9,00; ISMN M-2032-3241-4

Jahrgang 1970, absolvierte 1997 sein klassisches Gitarrenstudium an der Musikhochschule Münster bei Prof. R. Evers. Die Klangskizzen sind interessant, originell und modern (mit Dissonanzen), aber musikalisch nicht leicht zu „verdauen“. Zwei davon sind nicht länger als cirka 12 Takte mit meditativem Charakter und zwei sind über 70 Takte lang und zum Teil sehr bewegt. Die Stücke sind sicherlich interessant für Teilnehmer am Wettbewerb Jugend Musiziert, aber ohne Hilfe eines Lehrers für Schüler nicht leicht zu bewältigen, außerdem sind kaum Fingersätze vorhanden. Diese Ausgabe bietet den Gitarristen interessante Möglichkeiten zu demonstrieren, dass die Gitarre sehr gut für zeitgenössische Musik auch auf Mittelstufenniveau einsetzbar ist. Empfehlenswert.
 

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