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Gottlieb Muffat (1690–1770): Die 24 Toccaten mit Capriccios, herausgegeben von Erich Benedikt, für Orgel/Cembalo. Bd. 1 und 2. Doblinger DM 1343/1344, ISMN M-012-19115-, -19125-4

Der so genannte Wiener Muffat, Sohn des Salzburger Georg Muffat, wenig jünger als Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel, zeigt, was er von Johann J. Fux erlernt und innovativ weiterentwickelt hat: Seine 24 virtuosen Toccaten und kontrapunktisch konstruierten drei- bis vierstimmigen Capriccios, allesamt manualiter mit nur gelegentlich liegendem Pedalton, gehen konsequenterweise durch die verschiedenen Modi. Ein wichtiges Dokument aus der Hochzeit spätbarocker Claviermusik findet hier wohl erstmals komplett eine praktische und dankbare Übertragung ins heutige Notenbild.

Ignaz Joseph Pleyel (1757–1831): Klaviertrio G-dur (Benton 432) für Flöte (oder Violine), Violoncello und Klavier. Neuausgabe von Christoph Dohr, Partitur und Stimmen. Ed. Dohr 27492

Dass der Verleger manch bekannter komponierender Zeitgenossen, der Gründer einer Klavierfabrik, deren Marke noch heute ebenso Glanz und Tradition hat wie die nun wieder renovierte Salle Pleyel in Paris, ein unermesslich reiches kompositorisches Opus geschaffen hat, ist wenig bekannt. Für seine wenigstens damals sehr populäre Orchester- und Kammermusik von „spielerischer Leichtigkeit“ im Stile der Wiener Klassiker ist dieses brillante Trio, gewidmet der Königin von England, ein besonders schönes Beispiel. Die verstreut aufgefundenen Stimmen ermöglichten die Ausgabe dieser praktischen Klavierpartitur.

Friedrich Leufgen (*1958): Schattenland für Flöte solo. Zimmermann (2007) ZM 35610

Ein technisch wie musikalisch anspruchvolles Solo von anregender und erregender Experimentierlust, mit einer breiten Farb- und Stimmungsskala zwischen „Trauer, Wut und Melancholie“.
Zwei Seiten spieltechnische Legende gehen den 130 Takten voraus, um 10 Minuten hindurch die blas- und fingertechnischen Raffinessen richtig einsetzen zu können.

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