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Friedrich Gustav Lange (1861–1939): Rondo für Klarinette in B und Klavier, hrsg. von Frank Klüger. Edition-diewa dw 237

Ein wechselweise von Eleganz und virtuosem Passagenwerk bestimmtes Konzertstück, das die verschiedenen hohen und tiefen Klarinettenregister zu nutzen versteht, zugleich den Pianisten als Duopartner herausfordert. Viermal ruft es das graziöse Rondothema auf und erlaubt dazwischen kadenzartige Sologänge.

Uwe Karsten Groß/Gunther Martin Göttsche: Jazz Inspirations for Organ 2, für Gottesdienst und Konzert. Bärenreiter BA 9203, ISMN M-006-53001-4

Wiederholt macht mit einem neuen Sammelband die Kirchenorgel Gebrauch „von der unendlichen Vielfalt der Musik“ (L. Bernstein): Zehn Kirchenmusiker als Autoren, erfahren in der Nutzung, im Einsatz von Jazz im Kirchenraum und an der Orgel, liefern hier ihren originellen und originalen Beitrag. Freilich finden in den einzelnen niedergeschriebenen Werken die Jazz-Elemente wie Melodik, Harmonik und Rhythmik in unterschiedlicher Konsequenz Einsatz. Die Interpretation des minutiösen Notenbildes dieser neun freien oder der zehn sich auf unterschiedlich bekanntes Liedgut stützenden liturgischen Orgelwerke ist freilich ohne die entsprechende Inspiration des Interpreten undenkbar.

Anonymus (18./19. Jahrhundert): 2 Ochsenhausener Aufzüge für Clarino, 2 Hörner in C (oder 3 Trompeten), Pauken, Orgel, hrsg. Wolfgang G. Haas. Partitur, Stimmensatz. Haas, Köln. ISMN M-2054-0632-5

Die ehemalige oberschwäbische barocke Reichsabtei, heute wie ehedem Kulturzentrum als Schulungs- und Pflegestätte baden-württembergischer Laienmusikpflege, mag fortan ihre Gäste mit diesen strahlenden Trompeten-Entrada begrüßen: zwar bescheiden in Satz und Stimmführung, aber dankbar im Tonumfang, kontrastierend im Registerwechsel. Eine angemessene und wirkungsvolle Wiederbelebung eines aus Albert Hillers Sammlung stammenden Manu-
skriptes.

Johann Caspar Kerll (1627–1693): Sonata à 2 für 2 Violinen & B.c. Ed. Walhall EW 458

Von dem einst hauptsächlich in München wirkenden Hofkapellmeister besorgte Konrad Ruhland ein weiteres kammermusikalisches Glanzstück in seine Sammlung Musica Speciosa, einen virtuosen canzonenhaften Dialog der präludierenden Geigen über der bezifferten Organo-Basslinie.

Johann Ludwig Krebs (1713–1780): Choralbearbeitungen. Erster Teil der Clavier-Übung für Cembalo (Orgel, Klavier), hrsg. von Felix Friedrich. Carus 18.524. ISMN M-007-06893-6

Dieser um 1750 erschienene Zyklus von zwei- und dreistimmigen Manualiterstücken über 13 bekannte Kirchengesänge ist weit mehr als nur „Übung“, vielmehr sind es fast lustvoll präludierende motivisch orientierte Inventionen, gefolgt jeweils von einem kunstvollen Contrapunctus mit Cantus firmus in wechselnder Stimmlage und einem lediglich bezifferten Chorsatz, der Bach`scher wunderbarer Harmonieführung in nichts nachsteht. Kein Zweifel, hier war Bachs „würdigster Schüler“ (Gerber) am Werk.

Francois Couperin (1668–1733): 4. Concert Royal für Flöte und Basso continuo. Zimmermann ZM 34840, ISMN M-010-34840-7

Die von Frank Michael editierte praktische Ausgabe dieser sieben Tanzsätze vollzieht, was Couperin selbst als Möglichkeit offenließ: die Interpretation nicht dem Tasteninstrument alleine zu überlassen, sondern wahlweise auch gemeinsam mit Flöte (oder Violine oder Oboe). Diese bekommt logischerweise die Oberstimme zugewiesen, das Cembalo den sehr präzise bezifferten Bass, hier vom Herausgeber ausgesetzt.

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