Francesco O. Manfredini: Concerto con una ò due Trombe (1711), arr. von Edward H. Tarr. Klavierauszug, Haas-Musikverlag Köln, ISMN M-2054-0501-4
In den beiden Ecksätzen dieses Concerto grosso haben die (meist im Terzabstand) virtuos duettierenden Trompeten (in D oder A) das Sagen, dazwischen eingebettet ein klangvolles Streicher-Largo. Eine wirkungsvolle, nicht nur weihnachtliche Festmusik von sieben Minuten Spieldauer, statt mit Streichern oder Klavier sehr gut mit Orgel vorstellbar.
Frauen komponieren. 22 Orgelstücke aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Herausgegeben von Barbara Heller und Lucia Schnellbacher, Schott ED 9741, ISMN M-001-13668-6
Von Delphi vor 2095 Jahren bis zur Domorganistin in unseren Jahren reicht der historische Rückblick für die Orgel-spielenden und -komponierenden Donnen. 18 europäische Orgel-Repräsentantinnen mit ihrem Curriculum (in Deutsch und Englisch) und vor allem einer vielseitigen Auswahl ihrer Orgelkompositionen nicht nur sacralen Charakters: fast 150 Seiten Klartext mit orgeltypischen Kompositionsformen, -stimmungen und -strukturen traditioneller bis experimenteller Machart, von der Grabesstimmung einer Chaminade bis hin zu Klangräumen der Violeta Dinescu.
Engelbert Aigner (1798–1866): Quartett Nr. 1 Es-Dur (um 1822) für drei Querflöten und Altquerflöte, herausgegeben von Peter Thalheimer. Partitur und Stimmen, Tonger FO 110
Aus Stimmenabschriften, die sich in einer Stiftsbibliothek fanden, entstand dieser Erstdruck. Er beschert uns dieses auch im Zusammenspiel unschwierige Divertimento für mehrere Flöten, flüssig geschriebene gehobene unterhaltende Musik im besten Sinne, ein bisschen dramatisch, ein bisschen scherzando – und dabei sollte man sich hineinversetzen in die Alt-Wiener Gesellschaft der Kaiserzeit.
Eckart Rohlfs