Winfried Michel: „Still ist’s”. Ein flämisches Lied von Guido Gezelle (1890) für Gesang, Altblockflöte und Cembalo, op. 33. Mieroprint EM 9009
In minimalistischer Manier ist dieses tiefsinnige flämische Poem in einen subtilen Klangschleier gehüllt: Stimme wie Instrumente sind orgelpunktartig auf wenige Töne konzentriert.
Arcangelo Corelli: Concerto VIII for a Consort „Weihnachtskonzert“ für 2 Altblockflöten und Basso continuo, herausgegeben von Jörg Jacobi und Olaf Tetampel. Ed. Baroque, Bremen, eb 1205
Schon zu seinen Lebzeiten haben sich in seine nur den Streichern gewidmeten Opera fremde Arrangements „for Flutes“ eingeschlichen, die von Corelli nicht nur geduldet, sondern wohl sogar autorisiert wurden. Darauf beziehend bietet sich ganz legitim eine solche praktische Ausgabe an: eine dreisätzige Triosonate im Stil der Zeit mit der berühmten Pastorale ad libitum.
Easy Christmas Songs. Fünf Instrumentalsätze für Posaune, Bariton, Tuba, arrangiert von Wolfgang G. Haas. Haas Musikverlag Köln, ISMN M-2054-0579-3
Diese einfachen dreistimmigen choralartigen Sätze unterschiedlichen Charakters lassen sich am besten als zusammenhängende Suite wiedergeben, im Übrigen auch in vielerlei bläserischen Besetzungsvarianten und -kombinationen denkbar, wofür eigene Stimmen verfügbar sind.
Konrad Ruhland (Hrsg.): Puer Natus in Bethlehem. Weihnachtsmusik in Erstausgaben. Edition Walhall Verlag Franz Biersack, Magdeburg
Konrad Ruhland offeriert aus der Schatztruhe verschiedener Archive wohl edierte Ausgaben vokal-instrumentaler Kammermusiken aus höfischer und kirchlicher Aufführungspraxis des 17. Jahrhunderts in verschiedensten und auch variablen Besetzungen damaliger Zeit. Von dem kaum bekannten Münchner Komponisten der Lasso-Zeit Georg Victorinus (ca. 1570–1630) fand sich ein Magnificat VI. Toni super „Dies est laetitiae“ für 2 Soprane oder Tenöre, Basso und Organo, in einem Sammeldruck der Bayerischen Staatsbibliothek (EW 332).
Im Erzbischöflichen Musikarchiv zu Kremsier ausgegraben wurden die wunderbare Weihnachtsarie „Salve, salve puellule“ für Sopran oder Tenor und 2 Violinen & B.c. von Giacomo Carissimi (EW 338) sowie die helle Freude ausstrahlende Weihnachtsmotette „Currite, Accurrite“ für Singstimmen, Streicher und B.c. von Johann Heinrich Schmelzer (EW 321). Ferner besonders eindrucksvoll der Dialog des Verkündigungsengels mit dem Hirtenchor „Pastores Eia“ in Form einer Weihnachtsmotette für 2 Soprane, Alt, Tenor, 2 Bässe, Chor, 2 Violinen, 4 Violen und B.c. als „eine sehr geistvolle Hirtenmusik mit hoher Verkündigungsqualität“ (Ruhland) des aus Mähren stammenden und in seiner Zeit sehr geschätzten Komponisten Pavel Josef Vejvanovsky (um 1640 bis 1693) (EW 322).
Almut Werner: Pitti Pieps rettet das Weihnachtsfest. Eine Geschichte für Blockflöte(n), Regieheft, Stimmhefte Vögel und Mensch, Zimmermann ZM 35340
Viele Lern-Fäden durchziehen unauffällig didaktisch dieses kindgerechte Aufführungsprojekt, mit Spaß und Phantasie zu realisieren für und mit Grundschulkind(ern) im mindestens zweiten Blockflötenjahr: bekannte Weihnachtslieder, Klangmöglichkeiten, variable Techniken, Zusammenspiel – das alles gut verschnürt in eine lustige Mini-Piepmatz-Story.
Christoph Busching: Weihnachten zu zweit am Klavier. Die schönsten Weihnachtslieder für Klavier zu vier Händen von ganz leicht bis mittelschwer, Helm & Baynov, Kempten, HB 3002
22 bekannte Melodien aus dem deutschen und angelsächsischen Jul-Repertoire, simpel, doch musikalisch reizvoll gesetzt. Genau richtig für ganz junge Pianoduos, die damit bei weihnachtlicher Seniorenfeier dankbare Kindheitserinnerungen wecken könnten.
Peter Näder: Weihnachtsfantasie. Ein Nostalgical mit den schönsten deutschen Weihnachtsliedern. Für Chor, Instrumente, Sprecher und Darsteller. Szenische Gestaltung und Textbeiträge Cornelius Manolescu, Bühnenbild Erika Manolescu. Regie-, Text- und Notenbuch., Selbstverlag, info [at] mainpop.de (info[at]mainpop[dot]de)
Ein variables anspruchsvolles Projekt für junge und erwachsene Menschen, in Siebzig-Minuten-Fassung oder in einzelnen Teilen, in Minibesetzung Klavier + 1 oder mit Zupf- und Blasinstrumenten und Vokalstimme(n) ein- oder mehrstimmig realisierbar: Passende Gedichte und Erzählungen sind den zwölf populären Liedern zugeordnet, dazwischen instrumentales Interludium. Diese dramaturgisch interessant gestaltete poetische Advents- und Weihnachtsfantasie ist ein Geheimtipp, weil bisher noch nicht verlegt.
Noten-Tipp für Singstimme
Friedel W. Böhler (geb.1946): An hellen Tagen. Konzertantes Madrigal für Singstimme, vier Posaunen (4 HÖRNER) und Cembalo (Harfe), Edition Dohr Köln E.D. 23009
Als Landesposaunenwart der Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck und Posaunist schrieb Friedel W. Böhler Gebrauchsmusik für sein Instrument. Das Konzertante Madrigal eignet sich sehr gut für ein Ensemble mit Gesang in außergewöhnlicher Besetzung. Die Gesangsstimme ist vorwiegend vom Cembalo (Harfe) begleitet. Es besteht somit nicht die Gefahr einer Übergewichtung des, im Übrigen ganz traditionell harmonisch gesetzten, Bläsersatzes.
Der Schwierigkeitsgrad liegt im Rahmen des Titels „Konzertantes Madrigal“.