Barbara Heller: Intervallbuch für Klavier,
Edition Breitkopf, EB 8665
Nach den bereits an gleicher Stelle besprochenen Quint-Spielen (EB 8749), einem inzwischen von Erfolg gekrönten Werk, gibt es, sozusagen als logische Konsequenz, ein Spiel mit weiteren Intervallen. Barbara Heller konnte bei ihrem neuen Vorhaben professionelle Unterstützung von Klavierpädagogen, Komponisten und nicht zuletzt von Improvisationskünstlerin Gabriele Stenger-Stein (Klavierschule 2000) in Anspruch nehmen. Sigrid Naumann bereitete die Stücke pädagogisch auf und entspricht in ihren Spielanregungen Anforderungen des modernen Klavierunterrichts, der inzwischen vom einfachen Umblättern zum nächsten Stück längst abrückt. Was erwartet nun den Schüler? Vordergründig beschäftigt er sich natürlich mit den Intervallen, und das nicht nur vom Ton C aus, sondern grundsätzlich von allen Tönen. Die spieltechnischen Möglichkeiten, die daraus entstehen, sind so vielfältig, dass im Einzelnen nicht darauf eingegangen werden kann. Ganz intensiv wird der Schüler mit einbezogen, er muss mitdenken, mitfühlen und kann eigene Ideen entwickeln. Die Erweiterung des Intervallumfangs bedeutet selbstredend die Vergrößerung der Spannung. Während die kleinen Intervalle von Anfängern leicht gespielt werden können, werden die größeren Intervalle natürlich nur von Spielern bewältigt, die die manuellen Voraussetzungen mitbringen. Schöne Klangfärbungen, auch durch Hinzunahme des Pedals, garantieren Momente des Wohlfühlens. Und das ist ja wohl die Voraussetzung eines qualifizierten Unterrichts.