Mieczysław Weinberg: Sonate Nr. 1 op. 21 für Violoncello und Klavier | Luboš Fišer: Sonaten für Violoncello
Mieczysław Weinberg: Sonate Nr. 1 op. 21 für Violoncello und Klavier.
Peermusic Classical 3656
Der polnisch-jüdische Komponist Mieczysław Weinberg (1919–1996) siedelte mit Hilfe seines guten Freundes Dimitri Schostakowitsch 1943 nach Moskau über, wo er zwei Jahre später seine erste Cellosonate schrieb. So erinnert der zweite Satz mit seinem lauten dramatischen und maschinell daherkommenden Beginn auch an den Stil des Kollegen. Eine Cellokadenz leitet zu einem „Lento ma non troppo“ über, in dem die Sonate mit einer Erinnerung an den nostalgischen Melodiekopf aus dem ersten Satz ausklingt. Weinbergs eigener, von folkloristischen Elementen durchzogener Stil ist klar zu erkennen.
Luboš Fišer: Sonaten für Violoncello.
Bärenreiter Praha H 8025
Der Band beinhaltet drei Sonaten, eine für Cello und Klavier, eine für zwei Celli und Klavier und eine für Cello solo, die der tschechische Komponist und Regisseur Luboš Fišer (1935–1999) 1975 begonnen und im Abstand von jeweils fünf Jahren geschrieben hat. Die einsätzigen Werke sind von eingängigen Melodiepassagen und repetitiven Motiven geprägt und haben eine größtenteils düster-dramatische Grundstimmung. Die Duosonate beginnt und endet mit einem kadenzartigen Cellosolo und hat in der Mitte lautere schnelle Passagen, während der Mittelteil der Triosonate bedächtig klingt und von kraftvollen Außenteilen im fortissimo eingerahmt wird. Auch in der Solosonate, in der Fišer viel mit Doppelgriffen arbeitet, zeigt sich sein individueller, teilweise von der Spätromantik geprägter Stil.