Hauptbild
Neue Partituren 2023/07

Neue Partituren 2023/07

Hauptrubrik
Banner Full-Size

Neue Noten 2023/07-08 – Kompositionen für gemischte Duobesetzungen

Untertitel
Musik von Ulrike Merk, Nikolaus Brass, Chong Kee Yong, James Dillon und Elnaz Seyedi
Vorspann / Teaser

Ulrike Merk: En el blanco infinito. Prolog, Canción y Danza | Nikolas Brass: Die Königin von Saba | Chong Kee Yong: Liu Xu Fei (Willows catkins hover in the air) | James Dillon: The Freiburg Diptych | Elnaz Seyedi: Sense of a Possibility.

Publikationsdatum
Paragraphs
Text

1

Ulrike Merk: En el blanco infinito. Prolog, Canción y Danza (2016) für Violoncello und Gitarre

Verlag Neue Musik Berlin. NM 2762 (Spielpartituren)

Stilrichtung, allgemeiner Charakter

Von einem Gedicht Federico García Lorcas inspiriertes Duo, das auf traditionelle Gestaltungselemente spanischer Musik Bezug nimmt, diese allerdings klangfarblich bereichert und in eine moderne harmonische Sprache einbettet.

Form, Struktur

Dreiteilige Komposition, die mit einem präludierenden, die Atmosphäre vorbereitenden „Prolog“ beginnt, in einem „Canción“ die ausdrucksvolle Entfaltung melodischen Geschehens in den Mittelpunkt rückt und mit dem rhythmisch dominierten Geschehen einer „Danza“ endet.

Notation, Dauer, Schwierigkeit

Gewöhnliche Notation mit ausgefeilten, als kompositorisches Mittel eingesetzten Fingersatzbezeichnungen für Gitarre sowie zusätzlichen Notationssymbolen für bestimmte rhythmische Aktionen in beiden Instrumenten.

Dauer: 6 Minuten.

Schwierigkeitsgrad: schwer.

Kommentar

Effektvolle Komposition, die unterschiedliche Ausdrucksbereiche miteinander verbindet, das Zusammenspiel in rhythmischer Hinsicht herausfordert und beiden Ausführenden einige sowohl brillante als auch klangliche Entfaltungsmöglichkeiten bietet.

2

Nikolas Brass: Die Königin von Saba. Musik für Viola und Akkordeon (2021)

Verlag Neue Musik Berlin. NM 3526 (Partitur und Stimmen)

Stilrichtung, allgemeiner Charakter

Abwechslungsreich instrumentierte, im Ausdruck wechselnde Musik, die von einer Textpassage aus Gustav Flauberts Roman „Die Versuchung des heiligen Antonius“ angeregt wurde und deren Sprachbilder in unterschiedliche Klangkombinationen transformiert.

Form, Struktur

Einsätzige Komposition, bestehend aus zahlreichen kurzen Abschnitten, deren dialogische Strukturen mit differierenden musikalischen Charakteren und Tempi sowie wechselnden Satztechniken und Farbgebungen verknüpft sind.

Notation, Dauer, Schwierigkeit

Viola gelegentlich in zwei Systemen notiert sowie mit besonderen Notationssymbolen für Vierteltonabstufungen versehen; passagenweise Verwendung harmonisch reiner Intonation und unterschiedlicher Grade von Bogen- und Fingerdruck.

Dauer: 14 Minuten.

Schwierigkeitsgrad: schwer bis sehr schwer.

Kommentar

Ansprechend komponiertes Duo, das vielfältige Möglichkeiten zur feinen klanglichen Gestaltung bietet und von den Ausführenden einen abwechslungsreichen Zugang zu den häufig wechselnden Arten des Zusammenspiels erfordert.

3

Chong Kee Yong: Liu Xu Fei (Willows catkins hover in the air) (2001, rev. 2020) für Oboe und Violoncello

Verlag Neue Musik Berlin. NM 3577 (Spielpartituren)

Stilrichtung, allgemeiner Charakter

Ein von Versen des chinesischen Dichters Wang Tei inspirierter Dialog, dessen permanent wechselnde Geräuschwertigkeiten und mikrointervallische Schattierungen auf unterschiedliche Weise melodisch miteinander verwoben werden.

Form, Struktur

Einsätzige Komposition, bestehend aus elf Abschnitten von unterschiedlicher Farbgebung und wechselndem Charakter, die im Tempo teilweise sehr frei („senza misura“) vorzutragen sind.

Notation, Dauer, Schwierigkeit

Violoncellopart über weite Strecken in zwei Systemen notiert; erweiterte Spieltechniken (z.B. Mikrointervalle für Violoncello, Multiphonics für Oboe) und besondere Vortragsarten teils im Vorwort, teils in Fußnoten zur Partitur erläutert.

Dauer: 6 Minuten.

Schwierigkeitsgrad: sehr schwer.

Kommentar

Herausforderndes Stück, das einerseits große Präzision bei der klangfarblichen Gestaltung ornamentierter Melodielinien und deren Verschmelzung verlangt, andererseits aber auch Ruhepunkte bietet, in denen sich die Klänge frei entfalten können.

4

James Dillon: The Freiburg Diptych (2019) für Violine, Zuspielung und Live-Elektronik

Edition Peters, Leipzig – London – New York. EP 73465 (Violinparts für Zuspielung und Live-Vortrag)

Stilrichtung, allgemeiner Charakter

Vielschichtiger polyphoner Dialog zwischen live vorzutragendem Violinpart und dem Miteinander von vorweg aufgenommenen Zuspielungen und live-elektronischer Klangumwandlung, durch Bühnenbeleuchtung und Bewegungen des Ausführenden um theatrale Elemente erweitert.

Form, Struktur

Zwei große, in mehrere Abschnitte untergliederte Teile, die sich vor allem durch die Spielhaltung (stehend/sitzend), die Anordnung und Bewegung der über Lautsprecher abgestrahlten Klänge sowie durch den Bezug auf das zugespielte Material voneinander unterscheiden.

Notation, Dauer, Schwierigkeit

Herkömmliche Notation voller komplexer rhythmischer Proportionen und Anweisungen zur differenzierten Klanggestaltung und Artikulation; im letzten Abschnitt Violinpart in vier Systemen mit einem System für jede Saite notiert.

Dauer: 35–38 Minuten.

Schwierigkeitsgrad: extrem schwer.

Kommentar

Die Komposition beinhaltet eine Reihe äußerst anspruchsvoller spieltechnischer und interpretatorischer Aufgabenstellungen; das dialogische Zusammenspiel mit der Elektronik setzt eine große Erfahrung im Umgang mit entsprechenden Komponenten voraus.

5

Elnaz Seyedi: Sense of a Possibility (2017) für Harfe und Violoncello

Edition Juliane Klein, Berlin. EJK 1082 (Partitur; Aufführungsmaterial auf Anfrage)

Stilrichtung, allgemeiner Charakter

Musik, die sich, angeregt durch ein Gedicht von Virginia Woolf, unter Einbeziehung differenziert abgestufter Geräuschklänge der Kombination ungewöhnlicher Farbwerte widmet und von mikrointervallischer Harmonik auf der Basis instrumentaler Skordaturen sowie vielen Stillephasen geprägt ist.

Form, Struktur

Einsätzige Komposition aus miteinander verbundenen Abschnitten unterschiedlichen Tempos und Charakters, in denen Klangprozesse vorgestellt, weiterentwickelt, aufeinander bezogen und miteinander verbunden werden.

Notation, Dauer, Schwierigkeit

Griffnotation für skordierte Instrumente mit Viertel- und Sechsteltonabstufungen, unterstützt durch viele Vortragsanweisungen und kurze Erklärungen zu erweiterten Spieltechniken; Violoncellopart teils in zwei Systemen notiert.

Dauer: 12 Minuten.

Schwierigkeitsgrad: sehr schwer.

Kommentar

Die Komposition setzt Erfahrung im differenzierten Umgang mit Klangfarben und Geräuschen voraus und erfordert eine konzentrierte Umsetzung bei der Hervorbringung und Verschmelzung von Klängen.

Weiterlesen mit nmz+

Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.

 

Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50

oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.

Ihr Account wird sofort freigeschaltet!