„O. Sevciks Studienwerke für Violine haben sich … als unübertroffenes Standardwerk in der ganzen Welt bewährt“, so Anton Mingotti in seiner ausgesprochen hilfreichen Anleitung „Wie übt man Sevciks Meisterwerke“ (Verlag Bosworth & Co BoE3755). Nun, erfahrene Pädagogen/-innen wissen: „Ja, alles sehr nützlich, aber nicht für jeden Schüler geeignet und letztlich eine Frage der richtigen Dosierung!“ Und um Mingotti nochmals zu zitieren: „…kurzum: Man kann das Falsche genauso systematisch erlernen wie das Richtige.“ Gleiches gilt für die neu herausgegebene Fassung für Violoncello. Anders als in der früher gebräuchlichen Ausgabe von L. Feulliard hat Tomáš Jamník einige Übungen im Bedarfsfall in Tonarten gesetzt, die für das Cello angenehmer zu spielen sind.
Das Werk ist gegliedert in drei Teile mit insgesamt 6 Heften. Teil 1 befasst sich mit Streicharten im detaché, Teil 2 mit staccato und martelé, Teil 3 mit spiccato und sautillé. Das Erscheinungsbild ist in typischer Bärenreiter-Manier einschließlich des Notenbildes sehr aufwändig und ansprechend gestaltet. Der 1. Band enthält eine Beilage, in der nur der reine Notentext gedruckt ist und somit ohne die bis zu 260 zählenden Varianten deutlich weniger „abschreckend“ auf die geneigte Schülerschaft wirkt. Dem in drei Sprachen gehaltenen Vorwort entnimmt man einige Hinweise zur Ausführung, auch erfährt man Aufschlussreiches über das Leben und Wirken Ševcíks.
- Otakar Ševcík: Schule der Bogentechnik für Violoncello op. 2., Transposition von Tomáš Jamník. Bärenreiter BA 11547/48/49