Eugene Ysaÿe (1858–1931): Trio „Le Londres“ für zwei Violinen und Viola *** George Gershwin (1898–1937): Porgy and Bess. A Suite for String Quartet *** Gershwin Duets: I got rhythm, The man I love, Someone to watch over me, Swanee. Für Violine & Cello. *** Johann Mattheson (1681–1764): Pièces de Clavecin, Suite Nr. 1–6 für Cembalo. *** Katherine & Hugh Colledge: Simply 4 Strings. A French Suite of traditional tunes arranged for elementary string orchestra with piano accompaniment
Eugene Ysaÿe (1858–1931): Trio „Le Londres“ für zwei Violinen und Viola. Partitur und Stimmen. Herausgegeben von Nandor Szederkenyi. Schott SF 1970, ISMN 979-0-54350-007-5
Wieder eine Wiederentdeckung, die Rekonstruktion einer teilweise verlustig geglaubten Kammermusik, die der komponierende, dirigierende legendäre Geigenvirtuose seiner Schülerin, Königin Elisabeth von Belgien, um 1915/16 zugedacht, aber wegen „hohen Schwierigkeitsgrades“ in diese erweiterte Trio-Besetzung umgeschrieben hat, die dann 1927 auch gedruckt erschien. Dieses auch als „Le Chimay“ op. posth. bezeichnete hochanspruchsvolle Streichtrio von 40 Minuten Spieldauer, als op. 19 seinem mageren Werkverzeichnis zugeschrieben (nach MGG auch Gegenstand einer kritischen Dissertation von T. Joh. Boen, Ann Arbor 2005) lässt erkennen, wie er bemüht ist, sich spätromantischem Flair zu entziehen, dagegen anregenden Elementen des jungen französischen Impressionismus nicht ausweicht. So entsteht in dem polyphonen Miteinander dieser hohen Streicher breit angelegt durch alle drei Sätze eine unerhört belebende klangliche Dichte voll dynamischer Spannung und rhythmischer Farbigkeit.
George Gershwin (1898–1937): Porgy and Bess. A Suite for String Quartet. Arr. by Ernst Thilo Kalke. Uetz BU 8047. – Gershwin Duets: I got rhythm, The man I love, Someone to watch over me, Swanee. Für Violine & Cello. Uetz BU 8100
Auch wenn das Notenbild licht und klar erscheint, sich die streicherischen technischen Anforderungen in Grenzen halten, so bleibt – und das ist Sinn dieser geschickt reduzierenden Arrangements – den Swing, den Rhythmus, den jazzigen Flair, das gewisse Etwas dieser „folk-songs“ zu fassen und effektvoll rüberzubringen. Zum einen die vier beliebten Melodien an der Grauzone zwischen populär und seriös, für zwei Geigenspieler ganz einfach gesetzt und dabei ad lib. vom Klavier unterstützt. Zum anderen das instrumentale Potpourri von fünf Ohrwürmern aus dieser wohl amerikanischsten Oper.
Johann Mattheson (1681–1764): Pièces de Clavecin, Suite Nr. 1–6 für Cembalo. Urtextausgabe Band 1, Ed. Walhall/Biersack EW 652, Reihe Frutti Musicali, hrsg. von Jolando Scarpa
Dem Urvater der Musikzeitschriften – er gründete mit „Critica musica“ vor 288 Jahren das erste Musikperiodicum – zollt die nmz natürlich besondere Aufmerksamkeit. Doch Schriftstellerei und Komponieren waren ihm, der vor allem von diplomatischen Diensten lebte, nur eine mit großem Ernst betriebene Nebentätigkeit, bei der er sich noch dazu im Schatten seiner Zeitgenossen Händel, Bach und Telemann befand. So blieben der Komponist Mattheson und seine wenigen Instrumentalwerke in der Folgezeit wenig beachtet, auch seine einzigen Pièces de Clavecin, vorwiegend zwei- und dreistimmige Suiten mit Dutzenden von amüsanten und einfallsreichen höfischen Tänzen im Stil der Zeit. 1714 hatte sie der Londoner Verleger Fletcher bei der ersten Drucklegung „All true Lovers of Music will Honour these Performances with kind Acceptance“ gewidmet und offensichtlich erfolgreich verbreitet, jetzt erfuhren sie ein Comeback in dieser fein säuberlich redigierten „Urtext“-Neuauflage, zum guten Gebrauch für halbwegs geübte Finger empfohlen.
Katherine & Hugh Colledge: Simply 4 Strings. A French Suite of traditional tunes arranged for elementary string orchestra with piano accompaniment. Mit CD-ROM. Boosey & Hawkes. ISMN 979-0-060-12098-5
Didaktik, ohne es zu merken: Spielen und Aufeinanderhören. Vier allbekannte französische Kinderlieder sind dafür wunderbar geeignet, aufbereitet für das erste Zusammenspiel im Kinderstreichorchester mit (nicht nur) leeren Saiten und erster Griffart, bei dritter Geige/Viola und Cello 2 leere Saiten und erster Finger. Der Clou: Von der CD-Rom darf man sich die einzelnen Streicherstimmen und den Klavierpart nach Belieben herunterladen und ausdrucken.