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Noten-Tipps 2013/04

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Franz und Karl Doppler: Fantasie über „Rigoletto“ für zwei Flöten und Klavier, herausgegeben und revidiert von Emmanuel Pahud +++ Camille Saint-Saëns (1835–1921): Cavatine für Posaune und Klavier, Opus 144, herausgegeben von Dominik Rahmer +++ Jacques Ibert (1890–1962): Le Petit Âne blanc (Der kleine weiße Esel) aus Histoires (1922) pour quintette de cuivres +++ Oskar Rieding (1840–1918): Concerto in h-Moll, Opus 35 (1909). Transponiert nach d-Moll

Franz und Karl Doppler: Fantasie über „Rigoletto“ für zwei Flöten und Klavier, herausgegeben und revidiert von Emmanuel Pahud. UE 35315

Die Universal-Edition hat sich als Zugpferd für ihre neue „Flute Collection“ einen der „weltbesten Flötisten“ gesichert, Emmanuel Pahud, der derzeit mit seiner goldenen Querflöte konzertant Furore macht. In jungen Jahren erntete er alle denkbare Wettbewerbspreise, darauf fand er sich als jüngsten Musiker und Soloflötist bei den Berliner Philharmonikern. Das flötistische Virtuosen-Repertoire des 19. Jahrhundert, schöpfend vor allem aus der Opernliteratur, will er wiederbeleben. Dafür ist die von den in Wien und Stuttgart in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgreich wirkenden Flöten-Brüdern Doppler nach Verdis „Rigoletto“ geschriebene Fantasie wohl eines der publikumswirksamsten Stücke. Unterstützt vom Klavierpart, vertragen sich die beiden Solostimmen auf weiten Strecken vorwiegend in virtuosen Terzen, Sexten und Dezimen, in chromatischen Skalen und gewagten Intervallen, soweit sie nicht wechselweise in solistischen Passagen und schwindelnden Höhen brillieren dürfen.

Camille Saint-Saëns (1835–1921): Cavatine für Posaune und Klavier, Opus 144, herausgegeben von Dominik Rahmer, Klavier-Fingersatz von Klaus Schilde. Urtext Henle HN 1119

„Ohne Frage die schönste Komposition, die je für Posaune geschrieben wurde“, so bedankt sich der Posaunist George W. Stewart für die ihm gewidmete Komposition. Heute ist die Cavatine nach wie vor bevorzugtes Wahlpflichtstück in Wettbewerben. Bei „Jugend musiziert“ ist sie als „schwierig“ in die (für Posaune schmale) Literaturauswahl eingruppiert, aber geschätzt, weil sie die Posaune „singen“ lässt, wird aber ihrer Sprünge und ihres Ton-umfanges wegen mit Respekt angegangen. Die vorliegende Ausgabe enthält bemerkenswerte Notizen zur Entstehung und zur Quelle des Herausgebers.

Jacques Ibert (1890–1962): Le Petit Âne blanc (Der kleine weiße Esel) aus Histoires (1922) pour quintette de cuivres, arr. David McCullough. Leduc AL 30502

Eines der beliebtesten Charakterstücke für junge Klavierhände aus den 1922 veröffentlichten Histoires hat unzählige Bearbeitungen für alle möglichen Besetzungen erfahren. Noch fehlt vielleicht dieses originelle und drahtige Farbspiel der Blechbläser, verteilt auf zwei Trompeten, Horn, Posaune und Tuba. Wenn diese die Staccati mit spitzer Zunge frech hinzutippen, die Akzente witzig zu setzen verstehen, dann ist dem störrischen kleinen Esel auch in dieser Variante der Erfolg sicher.

Oskar Rieding (1840–1918): Concerto in h-Moll, Opus 35 (1909). Transponiert nach d-Moll, arrangiert für Violoncello, herausgegeben von Christoph Sassmannshaus. Bärenreiter’s Concert Pieces, BA 8984

In der Literaturauswahlliste „Jugend musiziert“ fehlt genau das: ein leichtes Cello-Konzert aus der Epoche „bis Anfang des 20. Jahrhunderts“. Der Enkel des verdienstvollen Streicherpädagogen Egon Sassmannshaus hat es jetzt besorgt und aus Cincinnati herübergeschickt: Oskar Riedings von jungen Geigern der ersten Lage viel strapaziertes populäres Schülerkonzert h-Moll, bearbeitet für einen jungen Celloschüler, „der Lagenwechsel ausführen kann, aber noch keine Daumenlage benutzt“, hier aber „Tonschönheit, Phrasierung und Vibrato entwickeln kann“. Die Stimme für das Solo-Cello ist dafür einschließlich Fingersatzhilfen schülergerecht ausgezeichnet. Beim Begleitpart darf der Pianist ein wenig kräftiger zulangen. Unter dieser neuen Reihe „Bärenreiter’s Concert Pieces“ findet man überdies auch noch die Originalversion von Opus 35 für Violine (BA 8971) und eine Viola-Version in e-Moll (BA 8983).

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