Ludwig van Beethoven: Sextett Es-Dur Opus 71, Marsch WoO 29 für zwei Klarinetten, zwei Fagotte und zwei Hörner. Kompletter Stimmensatz, Hornstimmen in Es und F. Herausgegeben von Egon Voss. Urtext +++ Giovanni Battista Pergolesi: Stabat mater für Sopran, Alt, Streicher und Basso continuo. Urtext. +++ Sebastian Bodinus: 6 Sonaten für Flöte, Violine und Basso continuo, Nr. 1 G-Dur, 2 D-Dur, 3 A-Dur, 4 G-Dur, 5 e-Moll, 6 D-Dur, 6 Sonaten für 1. Violine (Oboe), 2. Violine (Oboe) und Basso continuo, herausgegeben von Martin Jafra
Ludwig van Beethoven: Sextett Es-Dur Opus 71, Marsch WoO 29 für zwei Klarinetten, zwei Fagotte und zwei Hörner. Kompletter Stimmensatz, Hornstimmen in Es und F. Herausgegeben von Egon Voss. Urtext Henle HN 992, ISMN 979-0-2018-0992-2
Diese Gelegenheitskomposition des jungen Beethoven kam erst relativ spät im privaten Zirkel zur Aufführung und wurde daraufhin von der Allgemeinen musikalischen Zeitung (1805) wegen ihrer „schönen Melodien, ungezwungenem Harmoniefluss und einem Reichtum neuer und überraschender Ideen“ gewürdigt. Nochmals fünf Jahre ließ Beethoven verstreichen, ehe er dieses Sextett zur Drucklegung bei Breitkopf und Härtel freigab. Jetzt, knapp 200 Jahre später, hat Egon Voss dieses reizvolle Sextett nach der neuen Beethoven-Gesamtausgabe herausgegeben (Hornstimmen in Es und F), zusätzlich beigefügt das andere Beethoven-Opus in dieser Sextett-Besetzung: die 20 Takte des wohl 1797/98 geschriebenen Marsches. Fast amüsant liest sich, was sich zur mutmaßlichen Entstehung dieser beiden Werke im Vorwort und im kritischen Editionsbericht kommentieren lässt.
Giovanni Battista Pergolesi: Stabat mater für Sopran, Alt, Streicher und Basso continuo. Urtext. Herausgegeben von Malcolm Bruno, Caroline Ritchie. Partitur, Bärenreiter BA 7679, ISMN 979-0-006-52884-4. Dazu: Klavierauszug von Malcolm Bruno, BA 7679-90, ISMN 979-0-006-52890-5
„Stabat mater“, die letzte vor seinem frühen Ableben gerade noch fertiggestellte Auftragskomposition, bestimmt für die Freitage der Fastenzeit, wurde zum beliebtesten und einem der am häufigsten nachgedruckten Musikstücke seines Jahrhunderts. Nachhaltig bis heute ist es die immer wieder besonders gern neu interpretierte Marienklage, die eine Unzahl von Be- und Überarbeitungen erfuhr. Als ein vorläufiges Ergebnis bisheriger Pergolesi-Forschung, der neben Autograph und Sekundärquellen inzwischen zahlreiche Spezialstudien internationaler Provenienz zu Grunde liegt, mag man die vorliegende kritische Edition mit ihrer gewissenhaften Auszeichnung des großzügigen Notenbildes werten. Dafür ist die Partitur mit ihrem bezifferten Basso continuo gedacht, während der Klavierauszug in der Kombination von Generalbassaussetzung und zusammengefassten Instrumentalstimmen der Probensituation entgegenkommt.
Sebastian Bodinus: 6 Sonaten für Flöte, Violine und Basso continuo, Nr. 1 G-Dur, 2 D-Dur, 3 A-Dur, 4 G-Dur, 5 e-Moll, 6 D-Dur. E.D. 13761 bis 13766.
6 Sonaten für 1. Violine (Oboe), 2. Violine (Oboe) und Basso continuo, herausgegeben von Martin Jafra. Nr. 1 Es-Dur, 2 B-Dur, 3 F-Dur, 4 e-Moll, 5 a-Moll, 6 G-Dur. E.D. 13881 bis 13886. Sämtliche herausgegeben von Martin Jara. Edition Dohr.
Wieder ein schöpferischer Geist, 250 Jahre fast unbekannt geblieben, dem die Musikforschung erst wieder zu neuem Leben zu helfen verstand: Er gehört zu jenen unbekannten Komponisten, die in ihrer Zeit für eine hohe Qualität der Hofmusik sorgten: Sebastian Bodinus, aus Gotha stammend, dort ausgebildet, war fast 35 Jahre mit wenigen Unterbrechungen zunächst als Musicus und Lakai, dann als Hautboist und Violinist beziehungsweise mit dem Titel Concert-Meister am Karlsruher Hof angestellt. Er produzierte vorwiegend instrumentale Kammermusik, „Musikalische Divertissements, oder in das Gehör gerichtete Sonaten“, in Augsburg gedruckt, im Stile und in der Satzfolge der traditionellen Kirchensonate. Dann aber mögen Sonaten von Telemann, Fasch, Vivaldi und anderen Zeitgenossen Bodinus modische Orientierung geliefert haben. Sein Sonatenwerk mit der vielförmigen Besetzungsmöglichkeit wirkt schlichter, lockerer, weniger konstruiert, aber doch anspruchsvoll, ist belebend einfallsreich, angepasst an die Spielfähigkeit vielseitiger Musiker und Dilettanten. Wie gut, dass es einen eigenen Bodinus-Freundeskreis und einen rührigen Verlag gibt, der den Freunden alter Musik das bislang ruhende vielseitige Repertoire dieses spätbarocken regionalen Musikmeisters erschließt (www.sebastian-bodinus.de).