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Noten-Tipps 2015/04

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Johann Sebastian Bach: Sonate für Violine und Cembalo (Viola da gamba ad lib.) g-Moll BWV 1030a. Rekonstruktion von Klaus Hofmann, Ed. Breitkopf +++ Intonationen zum Gotteslob für Orgel oder andere Tasteninstrumente, herausgegeben von Martin Dücker und Tobias Wittmann

Johann Sebastian Bach: Sonate für Violine und Cembalo (Viola da gamba ad lib.) g-Moll BWV 1030a. Rekonstruktion von Klaus Hofmann, Ed. Breitkopf 9452, ISMN 979-0-004-18495-0

Über die Urfassung der Sonate für Traversflöte mit obligatem Cembalo h-Moll BWV 1030 diskutieren schon Generationen von Bach-Forschern. Spannend ist es, den verschiedenen mehr oder weniger plausiblen Argumenten des Herausgebers im ausführlichen Begleit- und Revisionstext zu folgen. Hinterlassene Spuren denkbarer Alternativen führten zu der vorliegenden durchaus berechtigten Rekonstruktion, weil eine Frühfassung der Sonate wohl tatsächlich in g-Moll stand und der Tonumfang der Traversflöte dabei nicht unterschritten wird. Hier nun der Violine zugewiesen, rückt sie in die Nähe jener sechs zeitgleich in Köthen (um 1720) entstandenen Violinsonaten mit ebenfalls obligatem Part. Die beigegebene ad-libitum-Gambenstimme lässt daraus fast eine Trio-Sonate entstehen.

Intonationen zum Gotteslob für Orgel oder andere Tasteninstrumente, herausgegeben von Martin Dücker und Tobias Wittmann. Carus 18.201, ISMN  M-007-14168-4

42 Kirchenmusiker komponierten anno 2013 ein stilistisch vielfältiges, vielfarbiges und neuzeitliches Intonationsrepertoire unterschiedlichster Stimmungen, angepasst an Tonhöhe und  Charaktere der 279 im katholischen Gottesdienst gebräuchlichen Gesangbuchmelodien (von denen freilich ein Teil zum Allgemeingut und damit auch zum Evangelischen Kirchenjahr gehört). Die zwei-, drei- oder vierstimmigen Minivorspiele im Umfang von nur zwei bis zu sechzehn Takten sind genau das, auf was nebenamtliche Organisten in ihrem gottesdienstlichen Einsatz gerne zugreifen, um die Gemeinde passend auf die Gesangbuchlieder einzustimmen, weitgehend vom Blatt und manualiter spielbar, zugleich beispielhaft anregend für eigene Improvisation. Hilfreich das Autoren- und Titelregister.

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