Robert Schumann: Andante und Variationen für zwei Klaviere, zwei Violoncelli und Horn B-Dur op. 46 Anh., hg. von Ernst Herttrich; Part. Breitkopf +++ Richard Wagner: Vorspiel zu Tristan und Isolde, bearbeitet für 23 Solostreicher von Sebastian Gürtler, mit einem Geleitwort von Gidon Kremer, Part., Ed.Walhall +++ Carl Nielsen: Fantasiestück g-Moll für Klarinette und Klavier. Henle Verlag
Robert Schumann: Andante und Variationen für zwei Klaviere, zwei Violoncelli und Horn B-Dur op. 46 Anh., hg. von Ernst Herttrich; Part. Breitkopf KM 2265, Stimmen KM 2286
Als eine wegen der Besetzung selten realisierte Kammermusik-Rarität hatten wir die bearbeitete Fassung für ein Cello und Klavier (Doblinger 03836) vorgestellt (s. nmz 6/2006), jetzt liegt die Urfassung dieses „innerlich gemüthlichen Stücks“ (Clara Schumann) vor. Der Ton dieser Variationen sei „sehr elegisch, ich glaube, ich war melancholisch etwas, als ich sie komponierte!“, vertraute Robert Schumann seinem Freund Verhulst an. Nicht nur in ihrer klanglichen Mixtur liegt der besondere Reiz dieser Komposition, mit der Schumann eine herzzerreißende Atmosphäre schafft. Diese neu zu beleben, dafür könnte nun diese transparente Neuausgabe sorgen. Was es mit der späten Drucklegung der Ur-Fassung (1892) auf sich hatte, erklärt der Herausgeber im Vorwort. Eckart Rohlfs
Richard Wagner: Vorspiel zu Tristan und Isolde, bearbeitet für 23 Solostreicher von Sebastian Gürtler, mit einem Geleitwort von Gidon Kremer, Part., Ed.Walhall EW 918, ISMN: M-50070-918-3
Nach der ersten Version für Streichsextett (s. nmz 11/2014) hier nun Gürtlers Bearbeitung für 6 Violinen, je 5 Bratschen und Celli sowie 3 Bässe, mit der wiederum „die Musik in einem Licht der Intimität erstrahlen sollte, die mit einem großen Orchester nicht möglich ist“. Das Erlebnis der Wagner-Oper und Anregungen durch Richard Strauss’ Metamorphosen waren für Sebastian Gürtler Inspirationsquellen und führten zu seiner Adoption für ein „normales“ Streichorchester. Das setze freilich eine intensive Auseinandersetzung mit dem Werk voraus und erlaube, ein Werk neu zu interpretieren und entstehen zu lassen. Eckart Rohlfs
Carl Nielsen: Fantasiestück g-Moll für Klarinette und Klavier. Henle Verlag, ISMN 979-0-2018-1252-6
Dieses Jugendwerk von Nielsen ist stilistisch noch weit entfernt von seinen späteren Stücken für und mit Klarinette. Vermutlich ist es noch vor der Aufnahme am Kopenhagener Konservatorium (1884) entstanden. Innerhalb der freien Form leitet eine kurze Solokadenz vom Andante cantabile zum Schlussteil Allegro agitato über. Schwierigkeitsgrad Mittelstufe 1. Für die Ausbildung und für „Jugend musiziert“ sehr empfohlen. Der Klavierpart ist auch für Schüler geeignet. Frank Klüger