Der Beginn ist schrill, für einige Sekunden, dann verteilen sich metallische und zappelige Perkussionsklänge, gehen über in eine Art stockendes Sprechen in gedämpfter Atmosphäre. Musik wird zum Rollenspiel der Instrumentalgruppen, das sich oft in Zwischenwelten von tonaler und atonaler Gestaltung, in der zweiten Szene der „Chinese Opera“ auch in Verknüpfungen von Ostinatolinien und Klangschichtungen bewegt. Schließlich erzeugen Beckenschläge und glissandierende Pauken zu harten Akkordblöcken des Orchesters die Illusion fernöstlichen Theaters. Peter Eötvös jongliert als Komponist gerne mit Erwartungen, reflektiert diese aber eigensinnig, als offene, gefährdete Dialoge, die manchmal deutliche Sätze, manchmal irrlichternde Melodiefetzen sind. „Shadows“ ist solch ein schnelles Spiel als „Konzert“ mit zwei Solisten (Flöte und Klarinette) und vier Instrumentalgruppen, das Ansprüche an wechselnde Hörwinkel stellt. Mit dem Klangforum Wien hat er für die Aufführung dieser sinnlichen und sprachgestischen Musik einen idealen Partner, dessen kultivierte Disziplin Peter Eötvös alle Ehre macht.
Peter Eötvös: Chinese Opera/Shadows/Steine; Klangforum Wien, Leitung: Peter Eötvös, Kairos 0012082 KAI, über edel Peter Eötvös: Psalm 151 / Psy / Triangel (Instrumentalwerke); Zoltán Rácz: Perkussion; UMZE Chamber Ensemble Budapest, Leitung: Peter Eötvös, BIS CD 948, über Klassik Center Kassel Der Beginn ist schrill, für einige Sekunden, dann verteilen sich metallische und zappelige Perkussionsklänge, gehen über in eine Art stockendes Sprechen in gedämpfter Atmosphäre. Musik wird zum Rollenspiel der Instrumentalgruppen, das sich oft in Zwischenwelten von tonaler und atonaler Gestaltung, in der zweiten Szene der „Chinese Opera“ auch in Verknüpfungen von Ostinatolinien und Klangschichtungen bewegt. Schließlich erzeugen Beckenschläge und glissandierende Pauken zu harten Akkordblöcken des Orchesters die Illusion fernöstlichen Theaters. Peter Eötvös jongliert als Komponist gerne mit Erwartungen, reflektiert diese aber eigensinnig, als offene, gefährdete Dialoge, die manchmal deutliche Sätze, manchmal irrlichternde Melodiefetzen sind. „Shadows“ ist solch ein schnelles Spiel als „Konzert“ mit zwei Solisten (Flöte und Klarinette) und vier Instrumentalgruppen, das Ansprüche an wechselnde Hörwinkel stellt. Mit dem Klangforum Wien hat er für die Aufführung dieser sinnlichen und sprachgestischen Musik einen idealen Partner, dessen kultivierte Disziplin Peter Eötvös alle Ehre macht.Andernorts schürft er vielleicht nach ursprünglichen Zeichen, etwa beim „Psalm 151“. Da findet eine hautnahe Begegnung mit Fellen der Trommeln, Glocken und Klöppeln statt, die Zoltán Rácz pochend, streichend und herumspringend abwechselnd bearbeitet. „In memoriam Frank Zappa“, so der Untertitel, probiert Peter Eötvös Zeichen für Körper (Trommel) und Geist (Metall) aus. Die hervorragenden Solisten des UMZE Chamber Ensemble Budapest haben zusammen mit Peter Eötvös hier Grenzen elementarer Musikerfahrung abgesteckt.Hauptrubrik
Sprachgesten und Zeichen
Untertitel
Chinese Opera/Shadows/Steine; Klangforum Wien
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