Luise Greger (1862–1944): Der Frühling lockt! Für Singstimme und Klavier. Furore-Edition +++ Matthias Drievko: Die Seele in Klang verwandeln. Anregungen, Hilfestellungen und Übungen für die technischen Erfordernisse des Singens. Systematisches Trainingsprogramm für Sänger, Gesangslehrer und -schüler zum praktischen Gebrauch. Doblinger +++ Tjark Baumann: Stimmbilder. Mit Zeichnungen von Irmtraud Guhe. 30 Bildkarten für Chor, Gesangs- und Stimmbildungsunterricht. Fidula-Verlag
Luise Greger (1862–1944): Der Frühling lockt! Für Singstimme und Klavier. Furore-Edition 15019. ISMN 979–0–501–82819–7
Die Frühbegabung Luise Gregor komponierte schon mit 11 Jahren ihre ersten Lieder. In der vorliegenden Sammlung finden sich davon zwei kleine volksliedhafte Liedchen auf Texte von Heinrich Heine („Gruß“) und Friedrich Eggers („Alles können sie ergründen“). Die Auswahl von 15 Liedern zum Thema Frühling enthält Weisen von erstaunlicher Vielfalt. Das Gefälle zwischen der Auswahl kompositorischer Mittel, sängerischer Anforderung, pianistischer Geschicklichkeit sowie der Textauswahl ist jedoch sehr groß. „Kumm mit“ in Plattdeutsch ist der Tochter einer Dichterin aus Gregers Heimatstadt Greifswald gewidmet (komplizierter Klaviersatz!) Beachtung verdient insbesondere das expressionistische „Siehst du, wie in der Ferne die flimmernden Sterne langsam verblassen“ nach einem Gedicht von dem in Köln geborenen und 1943 in Auschwitz gestorbenen Schauspieler und Filmemacher Oskar Ludwig Brandt. Anlässlich der Einweihung einer nach Luise Greger benannten Straße im Kasseler Stadtteil Bad Wilhelmshöhe werden ausgewählte Lieder auch in der Bearbeitung für drei- und vierstimmigen Chor zur Aufführung kommen.
Die Verleger/-innen des Furore-Verlags drucken auf der Innenseite dieser Ausgabe einen Aufruf an ihre Leser ab, der auch in der nmz seine Adressaten ansprechen könnte: „Die aktuellen Kenntnisse über Leben und Werk Luise Gregers beruhen auf spärlichem biographischem Material und einem Karton schlummernder Noten. Der Furore Verlag bemüht sich darum, die Noten wieder erklingen zu lassen und die großen Lücken der Biographie zu schließen. Daher bitten wir alle Leser/-innen dieser Zeilen, Hinweisen zur Person Luise Gregers, ihrem Umfeld und der Musik nachzugehen und Informationen und Materialien an uns weiterzuleiten. Herzlichen Dank.“
Matthias Drievko: Die Seele in Klang verwandeln. Anregungen, Hilfestellungen und Übungen für die technischen Erfordernisse des Singens. Systematisches Trainingsprogramm für Sänger, Gesangslehrer und -schüler zum praktischen Gebrauch. Doblinger 07655, ISMN 979–0–012–20066–6
Es handelt sich um ein völlig normales Übungsmaterial, das Matthias Drievko für seine neugierigen Gesangsschüler zusammengestellt hat und das er keinesfalls als „allein-selig-machende“ Gesangs-Methode verstanden wissen will. Der Sänger, Gesangspädagoge und Komponist, unter bürgerlichem Namen Matthias Holzapfel, arbeitete als Stimmbildner beim Tölzer Knabenchor und unterrichtet derzeit an der Musikschule in Innsbruck das Fach Gesang, komponierte darüber hinaus eine Kinder-Oper sowie das sehr erfolgreich aufgeführte Bühnenwerk „Die Nachtigall und die Rose“ nach Oscar Wilde. Kompetent, mit kritischer Distanz zur eigenen Arbeit führt der charismatische Pädagoge durch sein Trainingsprogramm, das hinsichtlich der Reihenfolge und der Systematik seines Übungsmaterials auf die Individualität unterschiedlichster Schüler-Typen, stimmlich-soziale Entwicklung und ihre Ausbildungszeit tolerant eingeht.
Tjark Baumann: Stimmbilder. Mit Zeichnungen von Irmtraud Guhe. 30 Bildkarten für Chor, Gesangs- und Stimmbildungsunterricht. Fidula-Verlag 942, ISBN 978–3–87226–942–3
„Stell dir vor, du bist ein Baum, stets flexibel, die Füße wurzeln tief in die Erde, Äste ragen bis in den Himmel ...“ Wenn aber der Regisseur einen Kopfstand wünscht, kippt eben der ganze Baum auf seine Krone und wurzelt aus den Ästen. Ein Bild lässt sich in jede Lage drehen. „Schwebebalken“ – Der „bild“haften Fantasie des Stimm„bild“ners, sei es des Chorleiters, Sprech- oder Gesangslehrers, sind eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Gesangspädagogik wird im gesamten Spektrum des „Spannungsfeldes zwischen Instinkt und Wissenschaft“ nicht ohne Metaphern auskommen. Tjark Baumann unterrichtet Schulmusik und Gesang, leitet Chöre unterschiedlicher Alters- und Leistungsstufen, ist Autor der praxisorientierten Singschule „natürlich singen“. Seine großartige Idee besteht darin, Themen wie: Physiologie, Anatomie, Atmung, Stimmsitz und viele andere auf stabile großformatige Stimmbilder abdrucken zu lassen, um sie rückseitig methodisch fachkundig, situationsbezogen und launig zu kommentieren. Das war in dieser Form noch nie da. Die ausdrucksstarken, humorvoll gezeichneten Illustrationen entstammen dem Pinsel von Irmtraud Guhe. Großartig, macht Spaß!