Andrea Holzer-Rhomberg: Dorothy‘s Waltz (VHR 3855), Sehnsuchtswalzer (VHR 3853), Arielles Wellenreise (VHR 3854), Schorschi‘s Schräg-Rag (VHR 3856) und Mother‘s Day Rag (VHR 3852). Musikverlag Holzschuh
Ihrer Reihe „Fiedel Max Streichorchester“ hat Andrea Holzer-Rhomberg einige weitere Anfängerstücke hinzugefügt. Alle Stücke der Reihe haben großes Motivationspotenzial, das teils in den Titeln, noch häufiger in der rhythmischen und melodischen Führung der Hauptstimmen begründet ist. Eine der Standard-Forderungen an pädagogische Musik für gemischte Besetzungen lautet, dass jede Stimme in den Augen der Lehrperson gleich instruktiv und aus Schülerperspektive gleich attraktiv sein muss.
Erfreut entdeckt die Leserin in den meisten Stücken die vom Titel versprochenen Schräg-Rhythmen, Walzer-Melodien oder Wellen in allen Stimmen des Orchesters. Anspruchsvollere rhythmische Muster wiederholen sich oft und dürften sich rasch einprägen.
Ebenfalls sehr hilfreich: Durchgehend gibt es mindestens eine metrisch unterstützende Stimme, die dem Walzer seinen Puls oder dem Rag seinen Beat verleiht. Eine Ausnahme bilden „Arielles Wellenreise“ und der „Sehnsuchtswalzer“, die 2. Geige, Bratsche und Bass zunächst stiefmütterlich behandeln – 40 Takte ausschließlich Nachschläge, immer die Eins? Eine weder attraktive noch – wie die ausgewiesene Schwierigkeitsstufe sagt – „leichte“ Aufgabe. Optionale Melodiestimmen schaffen eine interessante Variation, die aber im „Sehnsuchtswalzer“ deutlich höhere Anforderungen stellt als die 1. Geigenstimme: Für Bratsche entsteht die Notwendigkeit, bis in die 4. Lage hinauf zu spielen. „Dorothy’s Waltz“ bietet die in allen Punkten befriedigendere Alternative. „Schorschi’s Schräg-Rag“ macht seinem Namen mit unerwarteten Melodieführungen alle Ehre. Ob einige Läufe für Celli (hohe weite Lage) und Bässe (bis in die 4. Lage) die gleiche Absicht verfolgen? „Mother’s Day Rag“ schließlich fordert etwas Besonderes: Die Spieler singen einige Takte und begleiten sich selbst.