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Suggestive Reise ins Innere

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Bruckner-Sinfonie bei TDK auf DVD erschienen
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Anton Bruckner: Symphonie Nr. 8 in c-Moll; Wiener Philharmoniker, Pierre Boulez
TDK (Vertrieb: EuroVideo); Untertitel: Engl., Frz., Sp., Dt., Ital., Jap.; PCM Stereo, Dolby 5.1 (95‘ inkl. „Interview mit P. Boulez“)

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 8 in c-Moll; Wiener Philharmoniker, Pierre BoulezTDK (Vertrieb: EuroVideo); Untertitel: Engl., Frz., Sp., Dt., Ital., Jap.; PCM Stereo, Dolby 5.1 (95‘ inkl. „Interview mit P. Boulez“) Fiebrig flirren die Sfozati, wenn die Kamera sich langsam vom Deckengewölbe entfernt. Immer drängender greifen die Figurationen der Celli um sich, während die Weite des Raumes allmählich sichtbar wird. Da öffnet sich das Kirchenschiff in seiner ganzen Weite, die Musik scheint einen Augenblick lang ins Nichts auszuatmen. Als das erste Thema aus diesem Vakuum gleichsam erblüht, ist endlich der Dirigent zu sehen. Die kantigen Bewegungen seiner Arme suggerieren Präzision und distanziertes Kalkül.

Ob Bildregisseur Brian Large wohl ein ebenso kühler Kopf ist wie Pierre Boulez? Es gelingt ihm jedenfalls immer wieder, musikalische Formverläufe und ihre immanente Dramatik in Bildersprache zu übersetzen. In dieser Konzertaufzeichnung von Anton Bruckners 8. Symphonie etwa verbindet sich die Musik mit den architektonischen Gegebenheiten der Stiftskirche St. Florian.

Ohnehin betont Boulez am Pult der Wiener Philharmoniker das strukturelle Element einer spätromantischen Monumentalsymphonie, die Bruckner einmal als „Mysterium“ bezeichnet hat. Gewiss, das auratisch-düstere Kirchen-Ambiente widerspricht der hellen, am französischen Klangideal orientierten Objektivität des Dirigenten. Doch für den sonnendurchfluteten Bewegungsfluss im langsamen Satz findet Brian Large selbst im sakralen Dunkel die entsprechende optische Umsetzung.

Ein Konzert-Video kann ungemein strapazierend sein, wenn die Kamera mal den Dirigent, mal diese und jene Orchestergruppe zeigt – hier ist es eine suggestive Reise ins Innere klingender Räume.

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