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Von Richard Strauss bis Wolfgang Rihm

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Neue Studienpartituren-Reihe der Universal Edition im Schuber
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Die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Die neue Studienpartituren-Reihe der Universal Editon, UE 45600 (Vertrieb: Schott International)

Allen Nutzern und Liebhabern sind sie vertraut wie die gelben Eulenburg-Heftchen: die grauen Philharmonia-Taschenpartituren der Wiener Universal Edition, des mit dem Aufbruch der Moderne so eng verbundenen Traditionsverlages von Komponisten wie Schönberg, Berg, Webern, Bartók, Janácek, später Feldman, Boulez, Berio oder heute Pärt und Rihm.

Die Philharmonia-Reihe umfasste neben verlagseigenen Werken seit jeher das Spektrum der Klassiker in eigenen und lizensierten Ausgaben. Außerdem hat die UE immer schon die etwas größeren Studienpartituren produziert, darunter in den letzten Jahrzehnten die signifikante rote Reihe. Nun hat man sich entschlossen, eine neue Reihe zu starten, in sachlichem, schwarzweißem Design, und das ganze Unterfangen mit einer 20 Werke unterschiedlichster Couleur umfassenden Box zum Preis von 429 Euro zu beginnen, die – in alphabetischer Reihenfolge – folgende Titel umfasst, die alle auch einzeln erhältlich sind: Bartóks Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta; die Lyrische Suite, die Altenberg-Lieder und das Violinkonzert von Alban Berg; Berios Folk Songs, Boulez’ Le Marteau sans maître und Feldmans Musiktheaterstück Neither; Janáceks Taras Bulba und Kodálys Tänze aus Galante; Gustav Mahlers Lieder aus des Knaben Wunderhorn in 2 Bänden; Frank Martins oratorischen Le Vin herbé; Arvo Pärts Te Deum und Wolfgang Rihms Gesungene Zeit für Violine und Orchester; Schönbergs Pelleas und Melisande und Schrekers Kammersymphonie; Stockhausens Kontra-Punkte, Richard Strauss’ jugendliches Violinkonzert, Weberns Konzert für 9 Instrumente op. 24 und Zemlinskys Lyrische Symphonie.

Es handelt sich um Ausgaben von höchst unterschiedlichem Gewicht. So ist Zemlinskys Lyrische Symphonie mit einem neuen Vorwort von Antony Beaumont ausgestattet, das entscheidende Hinweise für die Ausführenden enthält, bezugnehmend auf Änderungen, die der Komponist bei eigenen Aufführungen nach Drucklegung vornahm. Die Werke Bergs und Mahlers sind erstmalige Studienausgaben nach den Kritischen Gesamtausgaben. Berio, Pärt und Rihm sind schlichte Reproduktionen ohne spezifische Einführung zwecks größerer Verbreitung, wogegen bei Stockhausen das Vorwort um Aktuelleres ergänzt ist, bei Boulez ein Vorwort aus eigener Feder zugegeben ist und bei Janácek ein altbekanntes von Otakar Sourek. Gänzlich unkommentierte Wiederauflagen im längst vorhandenen Format sind Schönberg und Martin. Morton Feldmans Neither ist eine instruktive Einführung von Emilio Pomarico beigegeben, und kenntnisreiche aktuelle Einführungen finden sich auch zu Bartók, Kodály, Schreker und Webern.

Bei Strauss handelt es sich zwar um eine Neuausgabe von 1999, doch ist diese bereits in der Philharmonia-Reihe erschienen. Abgesehen also von den Titeln, die erstmals in diesem praktischen und günstigen Format zu erwerben sind, und den paar einführenden Informationen aktuelleren Datums, lohnt die Anschaffung primär der Ausgaben Gustav Mahlers und Alban Bergs – und vielleicht der Lyrischen Symphonie – wegen.

Für Studien-Neueinsteiger ist sie ein repräsentatives Geschenk, das einen Geschmack vom weiten Spektrum des Universal-Katalogs vermittelt. Einige Tipps für die nächste Ausschüttung: definitiv mehr Schreker und Zemlinsky, Ottorino Respighis Concerto gregoriano, mehr Pärt und Feldman. Und natürlich, immer willkommen, korrigierte Neuausgaben.

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