Mandoline (Instrument des Jahres 2023). 9 Komponistinnen – 9 Stücke +++ Alon Sariel: Partita für Mandoline Solo +++ Claudio Mandonico: Invenzione a due für Mandoline und Gitarre +++ Christopher Acquavella: The Kensington Etudes für Mandoline oder Mandola +++ Andreas Schmidt: Drei Miniaturen für Mandoline solo +++ Frida Kern: 30 Etüden o. op. für Mandoline
Wenn die Mandoline im Mittelpunkt steht
1
Mandoline (Instrument des Jahres 2023). 9 Komponistinnen – 9 Stücke. Hrsg. von Isolde Weiermüller-Backes. Certosa Verlag CV Sab8, ISMN 979-0-50224-440-8
Im Jahr 2023 war – von den Landesmusikräten auserkoren – die Mandoline das „Instrument des Jahres“. Einen merkbaren Anstieg an neuen Kompositionen für die Mandoline hat es in diesem Jahr nicht gegeben. Umso mehr ist dieser Band mit neun neuen Originalkompositionen ein kleines Schatzkästlein für die Mandolinisten. Die Herausgeberin Isolde Weiermüller-Backes hat diese Kompositionen bei ihrem Verlag verbundenen Komponistinnen (Silvia Bianchera, Biancamaria Furgeri, Elizabeth Vercoe, Diana Pérec Custodio, Joanna Stepalska-Spix, Diana Rud, Annette Kruisbrink, Brina Jež-Brezavšček, Katharina Weber) in Auftrag gegeben. Einen genuin „weiblichen Stil“ kann man aus diesen Kompositionen nicht heraushören, aber sie formen einen bunten und internationalen Strauß an vielfältiger und sehr hörenswerter Musik. – Schwierigkeitsgrad: 3–4
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Alon Sariel: Partita für Mandoline Solo. Joachim-Trekel-Musikverlag T 6744, ISMN 979-0-016-14848-3
Die Mandoline steht durch die Stimmung ihrer Saiten sehr eng mit der Violine in Verbindung. Da es an der „Academy of Music & Dance“ in Jerusalem keine eigene Mandolinenklasse gab, hat der Mandolinist Alon Sariel einen Teil seiner professionellen Ausbildung in der dortigen Geigenklasse absolviert. Die Auseinandersetzung mit den Werken Johann Sebastian Bachs gehörte dabei selbstverständlich zum normalen Studienprogramm. Sariels Partita entstand in den letzten Jahren, als er sich vermehrt mit den Cello-Suiten Bachs auseinandersetzte und seine CD „Plucked Bach“ erschien. Die Nähe seiner sechssätzigen Partita (Prélude – Allemande – Courante – Sarabanda – Menuette I-II – Giga) folgt den Strukturen Bachs. Die vorliegenden Noten will Sariel ausdrücklich als Improvisationsanreiz verstanden wissen, bei der die Noten „gerne ornamentiert [werden] dürfen“. – Schwierigkeitsgrad: 3–4
3
Claudio Mandonico: Invenzione a due für Mandoline und Gitarre. Joachim-Trekel-Musikverlag T 6770, ISMN 979-0-016-15086-8
Claudio Mandonico (*1957) studierte in Nave (Brescia) Saxophon, Klavier und Kontrabass. Sein Studium in Komposition schloss er 1986 in Brescia ab. Seine vielfältigen musikalischen Erfahrungen, die er selbst in sehr unterschiedlichen Ensemblebesetzungen gesammelt hat, spiegeln sich in seinen Werken wider. Sein kompositorisches Hauptaugenmerk liegt im Bereich des Zupforchesters. In seiner einsätzigen „Invenzione a due“ greift Mandonico auf die wohl einfachste, aber durchaus nicht langweilige Kombination zweier Zupfinstrumente (hier: Mandoline und Gitarre) zurück. Zwei kurze Melodiefragmente (eines absteigend, das andere gegenläufig) bilden das musikalische Grundmaterial, des dreiteiligen (A-B-A) fast durchgängig polyphonen und dynamisch weitgreifenden Satzes. Apartes, klanglich spannendes und wirkungsvolles Repertoirestück! – Schwierigkeitsgrad: 4
4
Christopher Acquavella: The Kensington Etudes für Mandoline oder Mandola. Joachim-Trekel-Musikverlag T 6755, ISMN 979-0-016-14850-6
Chris Acquavella (*1975) ist Mandolinist, Komponist und Pädagoge. Der vorliegende Band mit 30 Etüden ist das Produkt dieser Professionen. Acquavella komponiert aus der Sicht des professionellen und wissenden Mandolinisten für seine Schüler, die auf unterschiedlichen musikalischen und technischen Entwicklungsstufen stehen. Jede der Etüden entstand konkret für einen bestimmten Schüler und ist diesem gewidmet. Ein spezieller Übungsschwerpunkt prägt eine jede der Etüden, zum Beispiel verschiedene Gleitanschlagsmuster, Tremolo-Staccato, Harfen-Arpeggio-Technik, Lagenwechsel, Akkorde, Verzierungen oder Skordaturastimmung. Neben einer Besetzung mit der Mandoline kommt in mehreren Fällen auch eine Mandola in Betracht. Die Länge der Stücke schwankt zwischen einer und drei Druckseiten, was sie als kurze Vortragsstücke prädestiniert. – Schwierigkeitsgrad: 3–4
5
Andreas Schmidt: Drei Miniaturen für Mandoline solo. Joachim-Trekel-Musikverlag T 6760, ISMN 979-0-016-14855-1
Andreas Schmidt (*1958) ist ein Spätberufener. Mit 51 Jahren kündigte er seine Beschäftigung in der Bank und begann ein Studium der Kirchenmusik in Hannover. Heute ist er als Chor- und Orchesterleiter, Pianist, Konzertorganist, Instrumentallehrer und Komponist tätig. Die „Drei Miniaturen“ sind der ebenfalls aus dem Hannover’schen stammenden Mandolinistin Laura Engelmann gewidmet, die ihn mit den Möglichkeiten der Mandoline bekannt gemacht hat. Mit „Approximation“ (Annäherung) liegen seine ersten Versuche vor, sich der Mandoline zu nähern. Zögerlich zunächst, dann von motorischen Spielfiguren dominiert. In der „Elegie“ wechseln Harfenglissandi mit choralartigen Einschüben. „In memoriam“ erinnert an seinen Lieblingsonkel Paul, der ihm schon in jungen Jahren die Liebe zur Mandoline vermittelt hat. Eine wunderbare Repertoire-Erweiterung! – Schwierigkeitsgrad: 3–4
6
Frida Kern: 30 Etüden o. op. für Mandoline. Hrsg. von Dieter Michael Backes. Certosa Verlag CV Ker4, ISMN 979-0-50224-551-1
Frida Kern (1891–1988) gehört zu den wohl profiliertesten österreichischen Komponistinnen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Allerdings sind nur wenige Werke von ihr bisher im Druck erschienen. Die 30 Etüden für Mandoline erinnern in ihrer Faktur auf den ersten Blick an den „Klavier-Virtuosen“ von Charles-Louis Hanon, gehen aber über den Aspekt der reinen Fingerübung weit hinaus. Die Etüden schulen sukzessive die musikalische Kompetenz der Übenden, deutlich sichtbar an den „stetig zunehmenden und dabei immer subtiler gebauten formalen, metrischen, rhythmischen, harmonischen oder dynamischen Strukturen“ (Backes). Auch wenn sie durch ihren unterschiedlichen Ausdruckscharakter etwa in der Nähe von Volkslied, Romanze, Marsch oder Ballade anzusiedeln sind, sind sie eher Etüden mit ästhetischem Aspekt, denn Vortragsstücke. – Schwierigkeitsgrad: 2–4
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