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Concerto Köln. Foto: S. Gawlick
Concerto Köln. Foto: S. Gawlick
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Stille See – das Concerto Köln mit Händels Wassermusik

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Der Ruf von Concerto Köln ist nach zahllosen belebenden Repertoireerkundungen schon fast legendär, die Zahl der in den letzten 20 Jahren produzierten Aufnahmen scheint nahezu Legion. Und nun erscheint nach einer kleinen Pause eines der beliebtesten Werke Georg Friedrich Händels: die „Wassermusik“.

Doch mit der fulminanten und in der Realisation einfach radikalen Einspielung des Werkes mit Le Concert Spirituel unter Hervé Niquet noch in den Ohren (2003 erschienen bei Glossa), mutet die Sichtweise von Concerto Köln geradezu zahm an. Man glaubt schon in den ersten Takten das Ensemble nicht wiederzuerkennen.

Zupackender rhythmischer Elan ist einer geschmeidigen Gefälligkeit gewichen, und statt in klingender festlicher Extrovertiertheit wird die Partitur – und dies überrascht allemal – in fast kammermusikalischer Bescheidenheit präsentiert. Ein interpretatorischer Zugang, der zwar konsequent in allen drei Suiten durchgehalten wird, aber doch hie und da irritiert. Erstaunlich, dass man außerdem rasch den Eindruck gewinnt, viele der gewählten Tempi würden einem einheitlichen Grundschlag folgen, Kontraste also wenn nicht vermieden, so doch geglättet.

Die Klangtechnik ist freilich wie seit eh und je vorzüglich: Denn wie früher bei Teldec, Capriccio oder der Archiv Produktion klingt auch bei Edel Classics das Ensemble natürlich und äußerst präsent. Eine schöne Idee ist es, die CD mit zwei kleinen dreisätzigen, knapp 10-minütigen Sinfonien aufzufüllen.

Nicht Concerto Köln enttäuscht. Enttäuscht werden nur die vielleicht zu hohen Erwartungen.

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