Unter dem Motto »Rare Chamber Music« hat das Label »Ars Produktion« eine kleine Serie mit dem Jansa Duo gestartet. Und tatsächlich handelt es sich hier einmal um wahre Raritäten. Nicht allein die Besetzung (Violine und Violoncello) ist äußerst selten im Konzertsaal oder auf CD zu hören, sondern auch das eingespielte Repertoire.
Denkt man an Musik für Violine und Violoncello, wird sich einem wohl zunächst die Vorstellung von dilettierender »Hausmusik« aufdrängen. Doch das Vorurteil trügt. Schon der Blick auf die Titelliste der hier eingespielten Werke macht klar, dass es sich keineswegs um bloße Divertimenti, Duos oder Suiten zum Zeitvertreib handelt, sondern um veritable zeitgenössische Kammermusik – nur eben einmal nicht für Streichquartett oder Streichtrio. Und dass das Repertoire so klein gar nicht ist, zeigt ein Blick in Altmanns altbewährten Kammermusik-Katalog.
Auch lohnt die nähere Bekanntschaft, wie die CD mit Nachdruck beweist. Dafür bürgen allein die Namen von Ernst Toch und Erwin Schulhoff, dessen Duo (1925) schon mehrfach eingespielt wurde. Noch spannender aber sind die Werke von Ernst Bachrich (1892–1942), Emánuel Moór (1863–1931) und Rudolf Moser (1892–1960) – Namen, die wohl selbst unter Experten kaum bekannt sein dürften. Vor allem die herausragende, geradezu zeittypische Qualität des Duos von Bachrich (ebenfalls aus dem Jahre 1925) verblüfft, während das 1910 entstandene frische Duo von Moór noch nach Max Bruch schmeckt.
Herausragend sind auch die Interpretationen des 2006 gegründeten Jansa Duos – ein Miniatur-Ensemble, hinter dem sich Christine Rox (Violine) und Klaus-Dieter Brandt (Violoncello) verbergen. Da wird ein ganz eigener Klang erarbeitet, in dem die Duos gar nicht nach »Duett« klingen, da wird in einem wandlungsfähigem Ton den eigenartigen Ausdruckscharakteren der Partituren nachgespürt. Auch akustisch überzeugt die Produktion durch eine angenehme, ganz kammermusikalisch empfundene Räumlichkeit.