Anlässlich des Chorfests in Frankfurt veröffentlicht nmz Online in lockerer Folge Beiträge rund um die Chormusik. Diesmal liefert Johanna Erbacher-Binder eine ausführliche Übersicht zu Notenneuheiten.
Stephan Froleyks (* 1962)
Mixt with sorrow für Gesangsquartett (S,S,S,Bar)
Textkollage: Stephan Froleyks
Verlag Neue Musik Nm 965 ISMN M-2032-1129-7
Das Quartett ist dem Leiter des Vokalensembles „VocaalLAB Nederland, Romain Bischoff dediziert. Ihm oblag auch die Uraufführung dieses feinsinnig durchgehörten Ensemblesatzes aus dem Jahr 2008. Froleyks bezieht seine Textkollage aus dem
riverbendblog, der die Flucht einer jungen Irakerin aus Bagdad beschreibt. Die Partitur ist traditionell übersichtlich. Der Text wird freirhythmisch auf exakt aufgezeichneten Tonhöhen in englischer Sprache gesungen. Unterbrochen wird er mit Gesten von theatralischen Aktionen, wie Steinewerfen usw. Stephan Froleyks ist in Kleve geboren, studierte in Hannover, seit 2000 Professor für Schlagzeug und Perkussion in Münster. Das Quartett empfiehlt sich für die Kategorie ‚Ensemble’ bei „Jugend musiziert“.
James MacMillan (*1959)
Quickening
für Counter-Tenor, 2 Tenöre und Bariton, Kinderchor, gemischter Chor und Orchester
Text von Michael Symmons Roberts
Boosey & Hawkes HPS 1412 ISMN 979-0-060-11981-1
Dauer: 48 Minuten
Besetzung: großes Orchester, 4 Schlagzeuge, Piano, Harfe, Positiv (kleine Orgel), große Orgel oder Synthesizer (ad lib.), Streicher mindestens
16, 14, 12, 10, 8.
In der lyrischen Meditation über die „Ehrfurcht vor dem Leben“ vermischen sich Profanes mit geistlichem Textmaterial:
Incarnadine (Rosenrot)
Fleischfarben, rosenrot ist die Farbe der Geburt. Inkarnation - what risk! Die Glossolalie enthält Ausschnitte aus der alt-aramäischen Vaterunser-Transkription sowie dem Cantus planus, dem Gesang zur Geburt Johannes des Täufers aus Jeremia 1,5. Die Anrufung vom gemischten Chore mit Babels Liedern, „die niemand zu erkennen vermag“, entsteht aus einer ruhig bis explosiv sich entladenden Orchester-Introduktion, die nach und nach zu einem langsam sich entwickelnden 8-stimmigen, auf notierten Höhen gesprochenen Cluster führt.
Midwife (Hebamme)
Ungeborene schreien auf. Während der Chor summt, wiederholen Knabensoprane zusammen mit dem Solistenquartett: „Milch, weiß, Brust“ MacMillan parodiert auch Textstellen aus anderen Opernszenen. Und aus exzessiver Konsonanzakzentuierung etwa bei „Froschschenkel, zum Sprung bereit“ (Frog’s legs cocket to jump) entsteht eine spezifische Dramaturgie, die „milchige Vernix“, „Lanugoflaum“ mit spöttischen Bildern vom sichdiehändewaschenden Pilatus und Kindsmord befehlenden Herodes bündelt.
Poppies (Mohnblume)
Synonym für Auferstehungssamen. Der Mensch wird untergepflügt. Blüten
entfalten sich oft nach jahrzehntelanger Brache. Spannung entlädt sich im „Schweinsgedärm“. Der wilde Marsch allegro moderato kulminiert im Wechselspiel von triolenwiegenden Knabensopranen mit dem leise empathisch reagierenden Solistenquartett in den Zustand eines zu früh geborenen, blinden Kindes. Es führt durch die Welt biblischer und griechisch-antiker Bildsprache.
Living Water (Lebendes Wasser)
Stille, Geräusche des Schlagwerks, Sordinosäuseln der Streicher, Solistenquartett sospirando, wispy begegnen sich beim Geistertanz „da da da da dance, resonance“ und versöhnen sich im Finale mit den Worten:
„Dies ist des Wassers Huldigung an den Täufer, der im Schoß hüpfte, als Maria rief: ihre Stimme ließ mich treten wie ein geheilter Lahmer, ließ mich singen wie zu Pfingsten stumme Chöre.“ (Deutsche Übersetzung von Bernd Müller) Die traditionell geschriebene, introvertiert wirkende Partitur lässt den Hörenden keine Langeweile erwarten.
Camille Saint-Saëns (1835–1921)
Oratorio de Noel
Weihnachtsoratorium
für 5 Soli, Chor, Harfe, Orgel und Streicher
Neuausgabe nach den Quellen von
Edward Blakeman
Partitur
Aufführungsdauer: 40’
C.F. Peters Ed. Peters Nr. 11052 ISMN 979-0-014-10926-4
Als 22jähriger war Camille Saint-Saens ins Amt des Organisten der Église de la Madeleine in Paris berufen worden. Im folgenden Jahr komponierte er nachweislich in 12 Tagen das seinerzeit sechssätzige „Oratorium pro nocte Nativitatis Christi“. Die Uraufführung, noch in kleiner Besetzung ohne Harfen, fand zum 1. Weihnachtsfeiertag 1858 statt. Stilistische Orientierung an Johann Sebastian Bachs Kantaten sind trotz eigener Klangsprache beabsichtigt. Saint-Saens, der Mozart Frankreichs, wählte Bibeltexte akribisch aus, um den Wortinhalten musikalisch-semantische Bedeutung zuzumessen. Er benützt die lateinische Kirchensprache. - In französischer Diktion. Das später auf 10 Sätze erweiterte „Oratorio de Noel“ beginnt mit dem pastoralen 1) Prélude, reflektiert die Weihnachtsgeschichte im 2) Récit - S, Contralto, T, Barytion et Choeur: „Gloria in altissimis Deo“, 3) Air - Mezzo, 4) Air avec Choeur–Tenor 5) Duo–S T, 6) Choeur, 7) Trio–S,T, B , 8) Quatuor–S, Mezzo, Contralto, Tenor und Baryton, 9) Quintette et Choeur 10) Choeur entwickelt sich im „Tollite hostias“, in G-Dur zu immenser Klangentfaltung.
In der vorliegenden Neuausgabe sind Fehler und Auslassungen, die sich trotz Überwachungsbemühungen und so manchen Änderungen des Komponisten in die Erstausgabe eingeschlichen haben, nach gründlicher Bearbeitung ausgemerzt worden.
Der Herausgeber bezieht sich auf die Quellen der Druckfassungen 1.) des Klavierauszugs, der von einem Schüler des Komponisten, Eugène Gigout, 1863 eingerichtet wurde; und 2.) auf die Partitur, die bei Durand gedruckt und mit handschriftlichen Korrekturen Camille Saint-Saens versehen ist. Klares, übersichtliches Notenbild. Vorwort und ausführlicher Revisionsberichtin Deutsch und Englisch dienen dem Werkverständnis. Eine Übersetzung des lateinischen Textes wäre hilfreich.
Enjott Schneider (*1950)
Ansbacher Chorbuch
18 kleine Choralmotetten
Edition Schott ED 20518 ISMN 979-0-001-15691-2
Enjott Schneider bereichert die Musiklandschaft mit außergewöhnlich
spannender, kreativer Vielseitigkeit seines Schaffens. Er verwendet Stilmittel aus literarischer, auch kritischer Reflektion aus kulturpolitischer Sicht,
Avantgarde sowie Jazz-Pop-Elemente. Filmmusiken: „Schlafes Bruder“ und
„Herbstmilch“. Die Sammlung enthält einen repräsentativen Querschnitt von Choralmotetten für den protestantischen Gottesdienst. Das herausragende Angebot befriedigt seiner praxisnahen Besetzungs- wie auch seiner stilistischen Vielfalt wegen
Kantoren- und durchaus auch Gemeinde- und Chorsängerwünsche. Es braucht nicht immer der Cantionalsatz oder nur Sacro-Pop sein. Es kann auch Musik einschließen, die simple Clustertechniken zur semantischen Expressivität einsetzt oder auf Höhen gesprochenem Wort die Empathie steigert. Für den Gebrauch im protestantischen Gottesdienst sollte das Ansbacher Chorbuch unentbehrlich sein. Gemeinsam mit den 18 Choralbearbeitungen des Ansbacher Orgelbüchleins vom selben Verfasser lassen sich die leicht bis mittelschweren Choralmotetten zu verschiedenen Kirchenjahreszeiten auch ausgezeichnet in jede Art kirchenmusikalischer Veranstaltung einbinden. Druck und Gestaltung ist nicht zu verbessern.
Naji Hakim (*1955)
Verbum caro factum est
für Frauenchor oder 3 Solostimmen (2 Soprane, Alt) und Orgel
Edition Schott ED 20498 ISMN 979-0-001-15422-2
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns... Johannes 1,14
Artifizieller Orgelpart, für Laienchöre oder Solisten leicht zu studierendes Terzett.
The Angel Cried
Megalynarion of Pascha
Für gemischten Chor (SATB) und Gemeinde (ad lib.)
Edition Schott ED 20548 ISMN 979-0-001-15747-6
Naji Hakim gilt heute als einer der bedeutendsten Organisten, vor allem als Orgelimprovisator. Er war Nachfolger von Daniel Roth an der Basilika Sacré-Choeur, später trat er das Erbe Olivier Messiaens als Organist von La Trinité in Paris an. Dem Chorwerk „The Angel cried unto her that ist full of grace: Rejoice...“ liegt der byzantinische Cantus firmus im 1. Modus zu Grunde. Der Chor intoniert und begleitet den Gemeindegesang mit einem schlichten 4-stimmigen Cantionalsatz. Die Auftragskomposition entstand 2008 und ist der Co-Cathedral of the Sacred Heart in Houston deditiert.
Otfried Büsing (* 1955)
...in der Höhe...
Gloria
für Solosopran, gem. Chor, Harfe und Orgel
Aufführungsdauer: 12’20’’
edition gravis Musikverlag eg 1808 ISMN M-2057-1606-6
Als Auftragskomposition für die Kantorei der Stadtkirche Radeberg geschrieben, fand die Uraufführung unter der Leitung des Kantors Rainer Fritzsch im September 2009 statt. Als Textgrundlage des ins Deutsche übersetzten „Gloria“ benützt Otfried Büsung die Fassung der „AG für gemeinsame liturgische Texte der Kirchen des deutschen Sprachgebiets“, sowie eingearbeitete Zitate aus Martin Luthers Choral „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“.
Der Chorpart zeigt ein homorhythmisches Bild. Auf der Basis des Cantionalsatzes
entfaltet sich in ausgewogener Intervalldichte ein traumhaft schönes Klangspektrum. Klang bricht sich im Raum. Mit zahlreichem Taktwechsel unterstreicht er die semantische Deutung von Textinhalten. Und die auf Tonrepetitionen gesprochenen Gebetsphrasen zelebrieren liturgische Disziplin, ambitionierter Transzendenz. Die virtuose Harfen- und Orgelbesetzung unterstreichen die feierliche Charakteristik des Gloria. Dem Solosopran wird höchste Stimmleistung abverlangt. Der Ambitus zwischen kleinem ais und c’’’, die absolut rhythmische Präsens sowohl als auch die Treffsicherheit riesiger Intervallsprünge, der lange Atem und die Leichtigkeit der auf höchster Höhe geführten lyrischen Phrasen, liegen möglicherweise im sängerischen Grenzbereich. Otfried Büsing wurde für sein kompositorisches Werk vielfach ausgezeichnet, lehrt als Professor für Musiktheorie an der Freiburger Musikhochschule. Dieses großartige Werk wird, so bleibt zu hoffen, künftig das Repertoire der Kirchenmusik bereichern.
Karl (William Pamp) Jenkins (*1944)
Te Deum
für Chor, 2 Trompeten, Pauken, Schlagzeug und Streichorchester
Chorpartitur
Aufführungsdauer: 15’
Boosey & Hawkes 18976 ISMN 979-0-060-12031-2
Karl Jenkins kompositorisches Schaffen erstreckt sich von POP über symphonische und geistliche bis hin zu ethnischer Musik. Mit der Gruppe Adiemis war er sowohl im POP als auch im Klassikgenre mit mehreren Gold-und Platin-Auszeichnungen erfolgreich. Zeitweilig beeinflusst von Terry Riley und Steve Reich versuchte er mit Repetitionstechniken Trance-Athmosphäre und meditative Klangwelten zu erschließen.
Das Te Deum ist ein Auftragswerk zum „Liverpool’s Year as the European Capital of Culture 2008“ und wurde unter Leitung des Komponisten uraufgeführt. Neben dem „Requiem“ und dem „Stabat Mater“ ist es das dritte von ihm in lateinischer Sprache vertonte Chorwerk. Der vorgelegte Klavierauszug ist wohl nicht nur als Studienpartitur zu verwenden. Englischer Presse ist zu entnehmen, dass dieses emotional angelegte Chorstück auch ohne Orchesterbesetzung seine Wirkung erzielt. Somit empfiehlt sich das TEDEUM allen Laien-, Schul- und Chorgemeinschaften ohne gleich besonderen Schwierigkeiten ausgesetzt zu sein. Der Satz ist traditionell. Im langsamen Satz finden sich sparsam einige Akkorde aus dem Jazzjargon.
Arvo Pärt (*1935)
The Deer’s Cry
Für Chor (SATB) a cappella (2007
Chorpartitur
Aufführungsdauer 5’
Universal Edition UE 33723 ISMN M-008-08056-2
Uraufführung 2008 in Louth, Irland, State Choir Latvija unter Leitung von Fergus Shell. Contemplatio: „Christ with me, Christ before me, Christ behind me...“. Die Chorstimmen sind doppelt besetzt bis auf den (einstimmigen) Tenor. Dichter Klang. Leicht zu singen.
Kurt Schwaen (1909–2007)
Nimm an die Weisheit
Zyklus für gemischten Chor a cappella
Nach den Sprüchen Salomonis (1986)
Verlag Neue Musik Berlin NM 952 ISMN M-2023-1102-0
Ein Zicklein
Für gemischten Chor a cappella
Text nach einer Volksdichtung (1978)
Verlag Neue Musik Berlin NM 951 ISMN M-2032-1101-3
Es kribbelt und wibbelt weiter
Für Männerchor a cappella
Worte: Theodor Fontane (1990)
Verlag Neue Musik Berlin NM 950 ISMN M-2032-1100-6
Am eindrucksvollsten erschließen sich die neu veröffentlichten Stücke an der Vita des Komponisten. In Kattowitz geboren, erhielt er seine Klavier-, Orgel- und Tonsatzgrundlagen vom Max-Reger-Schüler Fritz Lubrich jun. Er studierte in Breslau Musikwissenschaft, Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie. Während des 2. Weltkrieges engagierte er sich gegen das NS-Regime und überlebte die jahrelange Inhaftierung. Danach war seine neue Heimat Berlin. Er war am Aufbau der Volksmusikschulen wesentlich beteiligt, gleichzeitig Musikreferent der Deutschen Volksbühne. Zusammenarbeit mit Bert Brecht: Kurt Schwaen schrieb die Bühnenmusik zu „Die Horatier und die Kuriatier“. Brecht-Eisler-Weills Einfluss lässt sich kaum
übersehen. In der Favorisierung des verständlichen Wortlauts, des gezielten Gebrauchs von Intervallen, strenger Rhythmen sowie penibel notierter Dynamik
zentriert sich inszenierte Dramaturgie. „Es kribbelt und wibbelt weiter“ dazu die Anmerkung des Autors: „Es ist nicht nur erlaubt, sondern geboten, die Musik nach dem Inhalt des Gedichtes zu interpretieren.“ Kurze, nicht sehr schwierige Chorstücke für vielerlei Anlässe.
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)
Wasserfahrt op 50/4
Heinrich Heine
Männerchor a cappella
Schott Music Mainz 53179 ISMN 979-0-001-15715-5
Paul Hindemith (1895–1963)
Lügenlied (1928)
Gemischter Chor (SAT) und Instrumente
(Streicher oder Bläser nach Belieben)
Sing- und Spielpartitur
Schott Music Mainz 52994 ISMN 979-0-001-15366-9
Zwei Lieder
1.) Geh unter, schöne Sonne
Friedrich Hölderlin
2.) Wenn schlechte Leute zanken
Gottfried Keller
Gemischter Chor (SABar) a cappella
Schott Music Mainz 52993 ISMN 979-0-001-15362-1
Hermann Schroeder (1904–1984)
Nun bitten wir den heiligen Geist
Gemischter Chor (SATB) a cappella
Schott Music Mainz 52811 ISMN 979-0-001-15714-8
Den Initiatoren des Schottverlags gebührt Dank, Chorliteratur aus dem Fundus bewährter Repertoirestücke in Einzelausgaben herauszugeben. Hoffentlich findet die Reihe ihre Fortsetzung.
Joseph Marx (1882–1964)
Morgengesang (1910)
Für Männerchor und Orchester
Instrumentiert von A. Wassermann (1934)
Text: Joseph Marx
Chorpartitur
Universal Edition UE 33642 ISMN M 008-08055-5
Das 1910 entstandene Chorwerk wurde von den bekanntesten Dirigenten seiner Zeit uraufgeführt. Heute gilt Joseph Marx als meist aufgeführter Komponist Österreichs. Der „Morgengesang“ wurde von der UE neu aufgelegt.
Richard Filz
Airdrummers of Tombalesi
Für vier Stimmen oder Chor a cappella
Vokalpartitur
Universal Edition UE 34186 ISMN 979-0-008-08037-1
Beam Me Up!
Für vier Stimmen oder Chor a cappella
Vokalpartitur
Universal Edition UE 34187 ISMN979-0-008-08038-8
Der gesamte Körper wird zum dem Instrumentarium, das mittels Stimme, Lippen, Zunge, Mund, Arm- und Beinarbeit Vocal Percussion-Klänge gemischt mit Sprechsequenzen, Geräuschen, ausgearbeiteter Choreographien die wesentlichen Elemente der Serie „Rhythm Voices“ ausmachen. Praktische Erläuterungen zur technischen Ausführung der vielfältigen Klangereignisse sind der übersichtlichen Chorpartitur vorangestellt.
Für Sänger wie auch für das Publikum öffnet Richard Filz faszinierende Einblicke in die Klangperspektive andersartiger stimmlicher, artikulatorischer, rhythmischer Hintergründe. Der Körper als Musikinstrument öffnet unbenutzte Perspektiven des Musikerlebens.–Weckt Spiellaune!
Brett Dean (*1961)
Now Comes the Dawn (2007)
For mixed chorus
Text: Richard Watson Gilder
Noel, aus „The Poems“ (1908)
Aufführungsdauer: 3 ½’
Boosey & Hawkes
Bote & Bock ISMN 979-0-2025-3208-9
Brett Dean ist in Australien geboren, langjähriger Bratscher bei den Berliner Philharmonikern, seit 2000 freischaffender Komponist. Das Chorwerk ist Stephen Cleobury und dem Choir of King’s College in Cambridge gewidmet. „Mysterious, pensive“ bezaubernd schönes, dem Chorklang abgehörtes Stück! Der herkömmlich harmonisierte, 5-stimmige Chorsatz öffnet sich am Ende zum 6-stimmigen Doppelchor zu je drei Frauen- und Männerstimmen. Die Schlusstakte werden von einem Solosopran komplettiert.
Ward (Lamar) Swingle (*1927)
Give us this day (2005)
Für vierstimmigen Chor a cappella
Text: Tony Vincent Isaacs
Boosey & Hawkes ISMN 979-0-060-11960-6
US-amerikanischer Pianist, Sänger, Leiter der Swingle Singers und Arrangeur. Nach seinem Studium am Cincinnati Conservatory of Music zog er nach Paris, um sich bei Walter Gieseking am Klavier weiter zu bilden. Nach der Auflösung des französischen Originalensembles der „Swingle Singers“ gründete er „Swingle II“ in London, das vorwiegend englische, aber auch Neue Musik interpretierte. Heute lebt der Komponist in Frankreich. „Give us this day“ ist für die VASARI Singers unter Leitung des Dirigenten Jeremy Backhouse geschrieben, deren Zielsetzung die Aufführungen zeitgenössischer Musik ist. Traditionelle Harmonik, einfache rhythmische Gestik bestimmen das Bild der simplen Notation in der Chorpartitur. Das Stück wird durch swingende Interpretation lebendig.
Bertrand Gröger
Loop Songs
44 Warm-Up and Performance Studies
for Jazz, Pop and Gospel Choirs
SATB a cappella, optional p (b,dr) Jazz, Pop, Gospel
Difficulty: 2-5 Duration: 2.5 h
Singer’s Edition Ausgabe für Chorsänger
Schott Music ED 20368-01 ISMN 979-0-001-15826-8
Auf dem Präsentierteller serviert: geschmackvolle Happen von 4–16-taktigen Jazz-, Gospel, Swing-, Afro-, Funk-, Latin- oder Pop-Basics. Zum einen eignen sie sich hervorragend als Warm-Ups für alle Ensembles, den Anfängern sowohl, als auch für professionell Fortgeschrittene, die sich Anregung im weiten Feld der Stilistik erarbeiten wollen oder sich erst neu damit befassen. Zum anderen schadet die an Loops trainierte Gehörbildung Niemandem. Die Songs sind in bequemer Tonlage notiert. Wiederholungen in ansteigenden oder abwärts schreitenden Halbton-Rückungen verändern die Klangfarbe, sensibilisieren das Gehör für Vokalausgleich und Intonation. Das Instrumentarium Klangkörper wird mit Optionen, wie Hand Claps, Switch the groove, Finger Snaps intensiviert. Mit angemessener Fantasie gepaart von Improvisationstalent lassen sich eigens kreierte Chorvariationen formen, beispielsweise in der Art, wie der Autor sie für den Jazzchor Freiburg zu einer Afrika-Suite zusammengestellt und mit großem Erfolg aufgeführt hat.
Bertrand Gröger ist Autor und Herausgeber diverser Chorliteratur. Er leitet den international bekannten „Jazzchor Freiburg“, den Gospel-Chor in Zug und den Chor der Popakademie in Mannheim.
Wieland Kleinbub
Morgenstern, Schiller & Co
11 jazzige Chorlieder für eine Stimme und Klavier
der KINNDERCHOR bei fidula
Fidula-Verlag Nr. 516 ISMN 978-3-87226-516-6
Bildung up to date!–Wie? Was?–Ihr kennt „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ aber wisst gar nicht, dass die Frage mit „...das hat mit ihrem Singen die Lorelei getan“ beantwortet wird? - Wer war der Dichter? Der Verfasser Wieland Kleinbub hilft auf originelle Art und Weise „wohlbekannte“, wahrscheinlich „gar nicht so verstaubte Herren“, - damit sind ganz berühmte deutsche Dichter gemeint, - mit ansprechenden, netten Liedern dazu angejazzter einfacher Klavierbegleitung, noch vorhandene Bildungslücken zu schließen. Zitat aus dem Vorwort: „Zwischen den Lieder kann man Spielszenen für eine „Dichterparty“ erfinden. Da kann Goethe schon mal mit Heine Fußball spielen“... Pädagogisch wertvoll!
Val Whitlock & Shirley Court
Singing Sherlock
THE COMPLETE SINGING RESOURCE
FOR PRIMERY SCHOOLS Book 3
CDs arranged and produced by Andrew Holdsworth
Method and Madness Music
Boosey & Hawkes ISMN 979-0-060-11888876-0
Das inzwischen 4-bändige Werk ist in kürzester Zeit zum Standardwerk für ganz Großbritanien avanciert. Es sei das meistverkaufte und wichtigste Songbook an Großbritaniens Schulen und harre der internationalen Verbreitung. CDs begleiten die Performance-Modelle. Die beiden erfahrenen Gesangspädagoginnen, Val Whitlock und Shirley Court trugen zu ihrer Sammlung Materialien aus bewährten englisch amerikanischen Songs zusammen, die sie speziell für die QCA-Schullehrpläne der englischen, walisischen, schottischen, nordirischen Primary-Schools weiterentwickelten.
Beide sind für die Lehrerweiterbildung zuständig. Beide dirigieren sie preisgekrönte Kinderchöre und führen vielerorts Workshops für Lehrer und Kinder durch. „Hallo! Ich bin der singende Sherlock. Ich schnüffle und lüfte Geheimnisse vom Singen“.
Michael Muth, Joachim Palitzsch
Die Pantoffel-Piraten
Ein Musical nach dem gleichnamigen Buch von Jeremy Strong
Aufführungsdauer 55 Minuten
Grundschule Musik
Musical Klasse 3 - 7
Kallmeyer bei Friedrich in Velber Heft 8034
Erhard Friedrich Verlag GmbH CD 8035
Heft und CD 8036
ohne ISMN-Nr.
Eine spannende Geschichte, im Deutschunterricht gelesen, wird Klassen-Lieblingslektüre. Nach dem ersten Schritt folgt sofort ein zweiter. Joachim Pallitzsch verfasst ein Libretto, Michael Muth schreibt Songs mit fetzigen Arrangements dazu. Das Musical ist komplett. Theaterspielen stärkt die Klassengemeinschaft, verbessert das Schulklima. Mit einschlägigen Erfahrungen sind beide Autoren, die an verschiedenen Grund- und Hauptschulen tätig sind, vertraut. Das phantasievolle Musical entstand aus der Praxis mit einer jahrgangsübergreifenden Theater-AG. Die Seemannsband sollte sich mit Bandinstrumenten schon vor den gemeinsamen Proben ein wenig vertraut gemacht haben. Im Piratenchor singen alle mit. Rock-, Pop- und Rapelemente sühren den Ton an.
Piraten, die kein Geld haben, müssen sich schon etwas einfallen lassen! Was?–Die Pantoffelpiraten wissen’s. Kein Pardon - viel Sprechtext ist auswendig zu lernen. Die Songs geh’n fast von alleine ins Ohr.
Cäcilia Overbeck, Johannes Overbeck
Die Götterolympiade
Ein witziger Wettkampf für Chor, Solisten und Klavier
Oder: Warum wir sind, wie wir sind
Aufführungsdauer: 40 Minuten
Musik: Johannes Overbeck
Texte: Cäcilia und Johannes Overbeck
Zusätzliche Texte und Musik: Sophia Overbeck
Dialoge: Cäcilia Overbeck
Fidula Gesamtausgabe 3110 ISMN M-2003-3110-3
Texte und Songs 3111
CD 7710
Die alltägliche Geschichte von Zank und Streit spielt im Milieu klassischer Mythologie. Göttervater Zeus und Frau Hera winken mit der Goldmedaille für Olympioniken zwischen 9 und 16 Jahren. Coole Typen, 17 Kraftprotze, Schönheitsköniginnen, Partyhelden, Muttersöhnchen, Neunmalkluge, Nervensägen–alle können sich dem Wettbewerb stellen und sich messen lassen an stilistisch vorgegebener rockiger oder softer, mal swingender, mal rapiger Musik. Für die Begleitung tut es ein Klavier, das mit Schlagzeug, Gitarre oder Keyboard komplettiert werden kann, je nach Möglichkeit. 6 Solisten, 2 Sprecher und ein Chor stellen sich den hörenden Juroren des (fachkundigen) Publikums, das selbstverständlich auf dem Olymp Einladungstickets bekommen hat. Aufforderung zum Tanz! Tolle Idee!