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Letzte Bestände des eingestürzten Kölner Stadtarchivs werden geborgen

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Köln - Mehr als eineinhalb Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs haben auf dem Gelände die Bergungsarbeiten für die letzten verschütteten Archivgüter begonnen. Seit Donnerstag wird unter Einsatz eines Baggers nach den vermuteten restlichen zehn Prozent der Bestände gegraben, wie der Stellvertretende Leiter des Stadtarchivs, Max Plassmann, vor Ort berichtete.

Die Restbestände liegen unter dem Grundwasserspiegel und sind deshalb besonders stark in Mitleidenschaft gezogen worden. In einem in der Baugrube errichteten Zelt werden die durchnässten Materialien nun von rund 100 Hilfskräften in drei Arbeitsschichten gereinigt, in Plastik eingeschweißt und dann zunächst in einem Kühlhaus gefriergetrocknet. Vor Beginn dieser Bergungsarbeiten musste die Stadt an den Wänden der Grube umfassende Sicherungsmaßnahmen vornehmen.

Seit dem Einsturz des Archivs konnten nach Angaben Plassmanns 85 Prozent des Bestands geborgen werden. Davon wurden wiederum 13 Prozent neu erfasst. Fünf Prozent des Gesamtbestands gelten aber als unwiederbringlich verloren.

Bei dem Einsturz des Archivs und zweier benachbarter Wohnhäuser waren am 3. März 2009 zwei Menschen getötet worden. Probleme an der U-Bahnbaustelle am Stadtarchiv gelten als wahrscheinlichste Unglücksursache. Die strafrechtlichen Ermittlungen dauern an.

 

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