Vor allem fehlen Schulmusiker/-innen in den Grund- und Hauptschulen. Aber auch die Fachkolleg/-innen in den Gymnasien fürchten, dass das Schulfach Musik Stück für Stück zurückgeschnitten wird. Was können wir tun?
Die Ausbildungsstätten müssen die Zahl der Studienplätze für Schulmusik an Grund- und Hauptschulen erhöhen, wenn nicht gar verdoppeln. Jahr für Jahr legen an den deutschen Hochschulen und Konservatorien zig Pia-nisten ihre Examina ab – obwohl es den Beruf des Pianisten de facto kaum gibt.
Keine Frage, die Ausbildungsstätten lieben das Ausbilden Ihrer Instrumentalisten und Sänger über alles. Was sie nicht so lieben, ist die Arbeit in der Schulmusikabteilung. Außerhalb der Hochschulen gibt es massenweise Instrumentalisten, die ohne rechte Arbeit sind, 7.500 Berufssänger sollen arbeitslos gemeldet sein. Aber die Schulmusiker in den Grund- und Hauptschulen fehlen. Hier ist ein Umsteuern beim Stelleneinsatz dringend notwendig. In einigen Ausbildungsstätten werden noch nicht einmal alle vorhandenen Plätze besetzt. Oder der Studienplatz für das Lehramt an Grundschulen ist nur Durchgangsstation: „Wenn ich mit der Geige weiter gekommen bin, wechsle ich in die Gymnasialabteilung“. Studienmotivation Es gibt zu viele Musikpädagogen, die eigentlich gar nicht Lehrer werden wollten. Die Aufnahmeprüfungen sollten bewirken, dass nur pädagogisch motivierte Persönlichkeiten diese Studienplätze bekommen. Vorsicht vor hochentwickelten Instrumentalisten, die nur zur Absicherung Schulmusik studieren. Vorsicht vor ehemaligen “Jugend-musiziert”-Preisträgern, die nur der Karriereknick nach dem Abitur zur Schulmusik treibt. Vielleicht sollten sie lieber einen nicht-künstlerischen Beruf ergreifen und engagierte Freizeitmusiker bleiben? Wie viele haben schon nur „zur Sicherheit“ Schulmusik studiert und fanden sich anschließend als Pädagogen wieder? Wie viele haben Schulmusik studiert, „um noch etwas auf dem Instrument weiterzukommen“, landeten am Ende aber in der Schule? Vorsicht vor allen, die im Studium nur sich selbst entwi-ckeln möchten.
Selbstverständlich muss es auch in einem Pädagogikstudium Muße geben, sich selbst zu entwickeln. Aber das Unterrichten, das allen Träumen zum Trotz wie das Amen in der Kirche bei fast allen auf das Studium folgt, muss von Anfang an als gleichberechtigtes zweites Hauptfach dabei sein. Zum Schutz der Kinder und Jugendlichen und zum Erhalt des Musikunterrichts. In den Pä-dagogikstudiengängen brauchen wir Menschen, denen es Freude macht, andere für die Musik zu gewinnen, die einen Sinn für sich darin sehen, Entwicklungen anderer anzuregen. Wie schaffen wir es also, dass es weniger Pädagogen gibt, die „notgedrungen“ unterrichten? Wie schaffen wir es, dass die Pädagogik ein positiveres Ansehen bekommt? Praxisnähe Die Ausbildung der Musiklehrer muss an den meisten Ausbildungsstätten praxisnah aktualisiert werden. Der Schulmusiker erwirbt seine Praxiserfahrungen im Studium zumeist nur, indem er Mitstudierende unterrichtet. Später hat er fast immer mit Kindern beziehungsweise Amateuren zu tun. Wo wird er ausreichend darauf vorbereitet? Die Ausbildungsstätten müssen die Studieninhalte, Lehr- und Lernmethoden so ändern, dass sich vor allem wieder mehr Abiturienten zum Studium der Schulmusik an Grund- und Hauptschulen entschließen, weil sie die Überzeugung gewinnen können, dass Musikunterricht dort ein gutes Fach ist, ein Fach, mit dem man als Lehrkraft auch überleben kann.
Zum Glück regt es sich jetzt an vielen Ausbildungsstätten. Beten wir, dass den Reformern nicht die Puste ausgeht. Da das Musizieren in der Familie und anderen gesellschaftlichen Strukturen fast verschwunden ist, sollten wir uns stark mit der musikalischen Sozialisation vor und außerhalb der Schule, also in den Krippen, Kindergärten, Vorschulen, Kirchen, Vereinen beschäftigen. Davon wird dann auch das Schulfach Musik profitieren. Deshalb muss das Ausbildungsfach Musik auch in der Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher einen größeren Stellenwert erhalten. Je eher der Kontakt zur Musik hergestellt wird, desto wirkungsvoller. Damit spätestens die Kinder in den Kindertagesstätten und Kinderläden mehr zum aktiven musikalischen Tun angeregt werden. Kapazitäten nutzen Ausgebildete Schulmusiker/-innen für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen sollten in erster Linie Musikunterricht erteilen. Wir können es uns zur Zeit nicht erlauben, dass Musikfachkräfte meist andere Fächer unterrichten. In der Grundschule behindert uns das Klassenlehrerprinzip. Ist die Schulmusikerin in der Grundschule Klassenlehrerin, muss sie bestrebt sein, möglichst viele Stunden in der eigenen Klasse zu erteilen. Die beiden obligatorischen Musikstunden wird sie schon geben. Aber die meisten ihrer Stunden verbringt sie mit Lesen, Schreiben, Rechnen und so weiter. Höchstens zwei, drei oder vier Musikstunden kann sie in anderen Klassen als Fachlehrerin erteilen. Dabei geht dem Fach Musik zuviel Personalkapazität verloren.
Musikfachkräfte, die mutlos geworden sind, sollten wir mit speziellen Fort- und Weiterbildungen zu neuem Interesse, neuem Mut und neuer Motivation verhelfen. Die Schulträger müssen die Fort- und Weiterbildung im Schulfach Musik erheblich verstärken. Je weniger die Ausbildung den Bedarf trifft, desto mehr Kapazität muss in die Fort- und Weiterbildung gesteckt werden. Könnte es sein, dass es auf dem Markt für Musikschullehrkräfte mehr Fortbildungsangebote gibt? Und wenn die Fachkapazitäten doch nicht reichen? Dann können wir mit großem Nutzen für die Kinder und die Musik die Mitwirkung von Musikschullehrkräften, Kirchenmusikern oder Instrumentalisten einbeziehen. Die sollten dann aber auch als Musikschulkräfte, Kirchenmusiker beziehungsweise Instrumentalisten arbeiten und nicht „den Schulmusiker spielen“ oder spielen müssen, sollten ihren Qualifikationen entsprechend als interessante Experten Chöre und Ensembles leiten, Musikschulfächer unterrichten, Instrumentalunterricht in Gruppen erteilen und so fort. Musik als Fach für alle Musik in der Schule darf nicht ein Fach für wenige werden. Denn in dieser Richtung fährt der Zug. In unserem Leben ist Musik ein dominanter Faktor. Deutschland ist der drittgrößte Musikmarkt der Welt. Ist es möglich, dass die allgemein bildende Schule auf diesen umfangreichen Aspekt heutiger Lebenswelt eines Tages nicht mehr vorbereiten sollte? Nur in der Schule können wir alle Menschen erreichen, nur in der Schule können wir sie für den Umgang mit Musik gewinnen, den wir meinen, nämlich den aktiv-gestaltenden und verstehenden Umgang.
Aber die Musik selbst, musikalische Erfahrungen „aus erster Hand“ müssen im Vordergrund stehen. Der Unterricht sollte mehr praktische, gestaltende, erlebnishafte und ganzheitliche Begegnungen mit Musik ermöglichen. Wir brauchen eine ganzheitliche Musikpädagogik. Wir haben nicht nur eine Sinn-Krise, sondern auch eine Sinnen-Krise. Unsere Kinder laufen in der Regel noch mit allen Sinnen in der Welt herum und wollen auch mit allen Sinnen genommen werden. Sie lernen auch besser, wenn sie mit allen Sinnen lernen dürfen. Foto: M. Hufner Wir brauchen eine neue Didaktik und Methodik der älteren, der „klassischen“ Musik. Wir müssen aufhören, so zu tun, als ob die Musik Beethovens die Musik der heutigen Jugend ist. Beethoven hat das Zeug, wichtig bleiben zu können. Auf welchen Wegen kann hier wieder mehr Zugang geschaffen werden? Musikstudium und Musikunterricht sollten sich vor allem der Musik und den musikalischen Praxen der Gegenwart zuwenden, der aktuellen Musik der Massen (das heißt, der Musik, die gehört wird), der aktuellen Kunstmusik, der Musik in den neuen Medien. Im Internet spielt die Musik längst die zweite Geige. Konkurrent Kunstunterricht beschäftigt sich viel mehr mit Produkten, Techniken und Materialien der Gegenwart als der Musikunterricht. Sicher auch ein Grund, warum Schüler in Wahlpflichtbereichen viel häufiger Kunst wählen als Musik.
Der Musikunterricht sollte auch ein anderes Verhältnis von Produktion und Reproduktion haben. Auch hier hat die bildende Kunst die Nase vorn. In unserer Musikkultur werden Instrumentaltechnik und Interpretation zu ausschließlich betrieben, spielt das Nachspielen von Musik, die andere erdacht haben, spielt das Musizieren nach Noten eine übergroße Rolle. Die Kreativität kommt zu kurz. Das Niveau, das wir bei Instrumentaltechnik und Interpretation haben, sollten wir halten. Aber die Produktion von Musik, das Erfinden eigener Musik, die Improvisation, das augenblicksbezogene Musizieren, das Auswendigspiel, das „Musikantentum“, all dies wird zu sehr vernachlässigt. Den Beruf des Komponisten gibt es daher praktisch nicht, der Umgang mit Klassik hat meist nur museale und akademische Züge. Wir sollten das produktive, kreative Element dringend stärken. Beginnen wir damit im Musikunterricht. Einen Musikunterricht der Schulen, der diesen Kriterien in etwa folgt, brauchen wir für die Kulturerziehung, die Persönlichkeitsentwicklung und für die psychosoziale Gesundheit der Bevölkerung. Dieser Unterricht hat eine große, öffentliche Unterstützung. Alle Freunde der Musik, alle Zuständigen sollten sich jetzt eiligst zusammensetzen oder gar zusammenraufen und die bleibende, große Bedeutung des Schulfachs Musik im großen Chor unüberhörbar nach außen tragen.
Das öffentliche Bild der Schulmusik ist zu sehr von Frustration geprägt. Da die Berechtigung des Schulfachs Musik leider bereits an vielen Orten öffentlich diskutiert wird, müssen die Schulmusiker schnellstens das Jammern beenden, sich auf das Positive konzentrieren, ihr Inseldasein, das Einzelkämpfertum aufgeben und in die Offensive gehen. Es reicht jetzt nicht mehr, wenn Schulmusikerinnen und Schulmusiker einfach nur guten Unterricht machen. Sie müssen das Tolle am Musikunterricht, den großen Nutzen des Fachs auch öffentlichkeitswirksam und politikwirksam verkaufen. Mit ihren Konzerten sollten die Schulmusiker/-innen einer breiten Öffentlichkeit Musikangebote machen, nicht nur den Angehörigen der jeweils mitwirkenden Schüler/-innen, nicht nur der jeweiligen Schulgemeinschaft. Ich empfehle zusätzlich eine große Palette öffentlicher Aktivitäten wie Konzerte und Aktionen außerhalb der Schule, vor allem Aktionen, dazu Tage der offenen Tür, Stadtteilchöre, Freizeitworkshops für Eltern und Nachbarn, Arbeitsgemeinschaften der Fach-kollegen, Kooperationen, Diskussionen mit Politikern, Kongresse und Ähnliches.
Es reicht nicht, wenn die Verbandsspitzen in Gang kommen. In jeder Stadt müssen Aktivitäten entstehen. Was wir jetzt brauchen, sind auch Veranstaltungen zum Mitsingen, Mitspielen und Mittanzen, und wir brauchen Musikstunden zum Schnuppern und so weiter. Damit wieder mehr Menschen das Schulfach Musik erleben und anschließend von Behörden und Politikern mehr Musikunterricht fordern. Denn in Briefen an die Schulträger beklagen Eltern bisher meist nur, dass Fremdsprachenunterricht, Unterricht in den Naturwissenschaften oder in Informatik fehlt. Das müssen wir ändern. Krise der klassischen Musik? Vielleicht hat die gegenwärtige Schwäche der Schulmusik etwas mit der aktuellen Schwäche der Musik zu tun, die bisher ihr Hauptanliegen war – der sogenannten „klassischen Musik“. Es wäre nichts Neues, dass ein Musikstil, eine Epoche endet und die Menschen sich einem anderen Stil, einer neuen Epoche zuwenden. Sicher hat diese Krise etwas mit Werteverlust und Wertewandel zu tun. Wenn ich mir so manches Konzertpublikum klassischer Musik ansehe und den hohen Altersdurchschnitt im Saal betrachte, möchte ich ironisch ausrufen: „Welch gut funktionierende Seniorenarbeit!“ Wir haben bei der offiziellen, staatlich verantworteten Musik nicht nur ein Kreativitätsproblem, sondern auch ein Nachwuchsproblem. Eine Jugend wie die heutige, die vor allem Spaß haben will, hat Schwierigkeiten mit Kunst, die nicht Spaß, sondern Sinn geben will, die fordert, die Aktivität verlangt, meist sogar Anstrengung. Was können wir für die „klassische“ Musik tun? Die Schulmusik hat hier klar eine Schlüsselstellung. Die Schulmusikerschaft muss motiviert werden, weiter „klassische Musik“ zu unterrichten. Das ist sicher einfach auszusprechen, aber für viele schwer in die Tat umzusetzen.
Die Schulmusiker/-innen sollten ihre Erfolge und Misserfolge beim Unterricht mit „klassischer“ Musik in vielen Treffen und überregionalen Kongressen austauschen, sich bei dieser Arbeit gegenseitig stärken und die Vorgehensweisen gemeinsam weiterentwickeln. Wie die Musik Mozarts der heutigen Jugend vermittelt werden kann, sollte uns ganz neu beschäftigen. Die Ausbildungsstätten sollten sich mehr dafür einsetzen, dass es auch in Zukunft genug Hörerinnen und Hörer der „klassischen Musik“, der Kunstmusik gibt. Die besten Agenten dieser Musik sind die Schulmusiker/-innen und Diplommusikerzieher/-innen. Die Ausbilder würden sicherstellen, dass ihre Absolventen auch künftig genug Arbeitsmöglichkeit haben. Vor allem müssen wir uns mit der unsäglichen Spaltung in E und U beschäftigen. Die geht besonders zu Las-ten des Schulfachs Musik, da dort immer noch meist klassisch sozialisierte Lehrkräfte auf Schüler und Schülerinnen treffen, die in Popularmusik sozialisiert sind. Da muss es ja zum Frust auf beiden Seiten kommen, und auf den Oberstufen wählen dann nur noch acht bis zehn Prozent der Schüler Musik. Kein Wunder. Vernetzungen – Kooperationen Die öffentlichen Haushalte haben zur Zeit größte finanzielle Probleme. Vernetzungen und Kooperationen können in schwierigen Zeiten den Bestand sichern helfen, und mit ihrer Hilfe sind auch ohne Mittelerhöhungen aktuell notwendige Angebotsänderungen und -erweiterungen möglich. Auch die Schulmusikerschaft sollte mit Vernetzungen und Kooperationen den Bestand nicht nur zu halten, sondern sogar zu intensivieren versuchen. Ich kann mir lokale Kooperationen vorstellen zwischen Elternschulen, Kindergärten, Grundschulen, weiterführenden Schulen, kommunalen und privaten Musikschulen, Musikverbänden wie dem Arbeitskreis Musik in der Jugend, AMJ oder den Jeunesses Musicales: In einem Stadtteil werden bereits in der Elternschule mit den Eltern der ganz kleinen Kinder Lieder gelernt. Im Kindergarten nebenan wird täglich Musik gemacht, die Grundschule um die Ecke, die diese Kinder dann übernimmt, bietet verstärkt Musikunterricht an, die weiterführende Schule zwei Straßen weiter hat dann „Musikklassen“, die Musikschule erteilt nachmittags in gezielter Absprache mit den Schulmusikern den ergänzenden und vertiefenden Instrumental- und Gesangsunterricht, und der Arbeitskreis Musik in der Jugend oder andere „freie Träger“ veranstalten inhaltlich abgesprochene, den Schulunterricht ergänzende Musikwochenenden.
Wie wäre es, wenn der Schulmusiker der weiterführenden Schule die Kooperation anregt? Nach den Kindern wird er selbst am meisten davon profitieren. Die Schulmusiker/-innen können mit den Musikschulen kooperieren, mit Vereinen, mit der örtlichen Oper, dem städtischen Orchester, der Kirchenmusik. Schule und Musikschule machen gemeinsame Konzerte, Musikschullehrkräfte stellen in Schulen Instrumente vor, ein Schulmusiker und eine Musikschullehrkraft unterrichten gemeinsam Streicher- oder Bläserklassen, Schulgruppen machen nachmittags eine Exkursion in die Musikschule. Mit den Jeunesses Musicales wird gemeinsam ein Kinderkonzert veranstaltet. Die Oper lässt Schülerinnen und Schüler hinter die Kulissen gu-cken, stellt sich dem Gespräch mit den Schülern, Opernprofis inszenieren mit Schülern eine Matineeveranstaltung im großen Haus. Die Mitglieder des Berufsorchesters verteilen sich einen Vormittag lang auf die Schulen der Stadt, stellen ihr Instrument vor, spielen ihre Lieblingsstücke, sagen auch, was sie daran begeistert, laden die Klasse ins nächste Konzert ein. Dort werden die Schüler wie Ehrengäste behandelt, oder nur wie gute Freunde, die Einführungstexte im Programmheft hat auch der Leistungskurs der Schule geschrieben. Die Not ist groß, man muss sich etwas einfallen lassen. Hamburger Modell Bemerkenswert ist immer noch das Hamburger Modell, die Kooperation der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg mit den Grundschulen. Hier ist seit 1996 eine Kooperation zwischen den Halbtagsgrundschulen (Schule von 8 bis 13 Uhr) und der Musikschule vom Schulträger empfohlen. Der Träger holt die Lehrkräfte der Musikschule vormittags in den Unterricht der Grundschulen und finanziert die Maßnahme.
Der Unterricht ist für die Kinder entgeltfrei. Der Schulträger möchte mit dieser Kooperation die Lücken bei der Versorgung der Grundschulkinder mit Musik schließen helfen und die Musikangebote der Grundschulen vielfältiger und attraktiver werden lassen. Die Musikschullehrkräfte erteilen Musikschulunterricht, bisher vor allem Elementare Musikerziehung, Rhythmik, Tanzen, Singen, Unterricht in verschiedenen Instrumentalgruppen, Elementares Musiktheater und seit kurzem auch Musiktherapie. Musikschullehrkräfte kooperieren auch mit den Schulmusikern, es entstehen gemeinsame Projekte: Die Schulmusikerin übt die Lieder ein, die Musikschullehrerin trainiert dafür eine Instrumentalbegleitung oder liefert mit ihren Kindern die Bewegungsgestaltungen und Tänze. Diese Kooperation kann leicht realisiert werden, weil der Schulträger sie empfiehlt, organisiert und bezahlt. Sie ist damit auch nicht mehr von der zufälligen persönlichen Initiative einzelner Kolleginnen und Kollegen abhängig und breitet sich sicher auch deshalb von Jahr zu Jahr aus. Mittlerweile geben in Hamburg bereits 48 Musikschullehrkräfte in 63 Grundschulen rund 5.800 Schülerinnen und Schülern Musikschulunterricht. Davon profitieren die Kinder, die Musik und sicher auch die Gymnasialmusiklehrer/-innen auf den weiterführenden Schulen.