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Ein Schlaraffendasein führen sie nicht, unsere öffentlichen Musikschulen. Dank ihrer hohen Tradition ist der Zulauf an Kindern und jungen Erwachsenen immer noch zufriedenstellend. Doch wie auch andere öffentlich-rechtliche Einrichtungen, unterliegen sie mehr und mehr dem Sparzwang ihrer Geldgeber. Länder und Kommunen sind zwar verpflichtet, ihr Bildungsangebot aufrecht zu erhalten, Innovationen fallen in der Bewertung jedoch allzu gern in die Kategorie „Luxus“. Und Luxus will und kann sich keine öffentliche Hand derzeit leisten.
Ein Dilemma. Denn im Vergleich zu privaten Musikschulen finden wir in städtischen Einrichtungen wie beispielsweise in Karlsruhe hoch qualifizierte, anspruchsvolle und kreative Musikpädagoginnen und -pädagogen sowie ein dementsprechend anspruchsvolles musikalisches Bildungsangebot zu niedrigen Gebühren vor. Was nützen die besten Ideen, wenn 94 Prozent des Etats einer Musikschule in die Personalkosten fließen und dann für Anschaffungen die Mark zweimal gedreht werden muß? Wie will man aus dieser scheinbar schwachen Position einer immer stärker wachsenden Konkurrenz auch nur annähernd die Stirn bieten?
Kein Grund zur Resignation, meiner Meinung nach. Den Beweis möchte ich als Sponsorin des Badischen Konservatoriums, kurz: ,,Kons“, antreten und damit allen städtischen Musikschulen Mut machen und neue Wege aufzeichnen. Wichtig ist die Erkenntnis, daß sich auch Marketing-Laien und PR-Neulinge mit etwas Hilfe, Mut und Phantasie erfolgreich „vermarkten“ können. Die einzelnen Musikschulen haben auf jeden Fall den unschätzbaren Vorteil, daß sie nur lokal - und damit in einem überschaubaren Rahmen - aktiv werden müssen und ihre Zielgruppe kennen - vermutlich sogar ihre Sponsoren. Mehr darüber in den weiteren Artikeln auf dieser Seite.
[nmz1997/nmz9707/dossier/vorlage.htm]