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Feride Büyükdenktas. Foto: Chrissi Rechling

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11 Fragen an Feride Büyükdenktas

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Die türkische Mezzosopranistin Feride Büyükdenktas begann ihr Gesangsstudium am Staatlichen Konservatorium von Istanbul und setzte es mit einem Masterstudium an der Kunstuniversität Graz bei Prof. Ulf Bästlein fort. Sie besuchte Meisterklassen bei Brigitte Fassbaender, Romualdo Savastano, Charles Spencer und Roberta Alexander und absolvierte einen Schauspielkurs beim Summer Art Festival der Universität von Minnesota. Ihr Repertoire reicht von den Klassikern des Kunstlieds in den Standardkatalog der Oper bis hinein in das Musiktheater Rihms und Mahlers Lied von der Erde.

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Welche Musik macht Sie stark?
Wenn ich den selbstbewussten Ausdruck einer menschlichen Stimme höre, die mit einer bemerkenswerten Akzeptanz und Überzeugung eine persönliche Nachricht in die Welt sendet. Das macht mich stark. Man denke zum Beispiel an Freddie Mercury, der mir in ängstlichen oder nervösen Momenten immer Kraft gibt, mutig mein eigenes Lied zu singen.

Bei welcher Musik werden Sie schwach?
Ich erlebe immer eine Art Verletzlichkeit, wenn ich Schuberts Musik höre. Aufgrund seiner Fähigkeit, uns ein Gefühl von Fremde in die vertraute Umgebung einzuhauchen und dem Quäntchen Melancholie, das auch in seinen scheinbar fröhlichen Kompositionen bestehen bleibt, ist er einer meiner Lieblingskomponisten.

Bei welcher Musik stellen Sie sofort das Radio ab?
Ich vermeide es, Musik zu hören, die generische Popmelodien und Texte enthält, die Opfer beleuchten. Ich fühle mich natürlicherweise zu Sendern mit diverserem Programm hingezogen.

Mit welcher Melodie sollte Ihr Handy klingeln?
Idealerweise hätte ich mein Handy gerne dauerhaft stumm. Diese Geräte fressen ohnehin schon zu viel unserer Aufmerksamkeit. Ich habe allerdings einmal den Fehler gemacht, mein Lieblingslied als Klingelton zu benutzen – Es hat das Lied für mich zerstört.

Wenn Sie „Königin von Deutschland“ wären, was würden Sie als Erstes tun?
Wir leben in einer Zeit, die keine Monarchen mehr braucht. Wäre ich in einer Position, in der ich die jüngere Generation beeinflussen könnte, würde ich die Wichtigkeit von Toleranz und Mitgefühl lehren. Ich würde Menschen gerne beibringen, Neugierde für das Fremde zu verspüren und nicht sofort von der Angst vor dem „anderen“ paralysiert zu werden.

Welches Talent würde man Ihnen nicht zutrauen?
Bei meinen Konzerten kommen Zuschauer*innen oft auf mich zu, um mir zu sagen, dass sie von meinem Gesang zu Tränen gerührt wurden. Andere sagen „Ich konnte mich einfach zurücklehnen und mich entspannen“ oder „Ich habe mich einfach geliebt gefühlt“. Das hat mich zu dem Schluss geführt, dass ich ein besonderes Talent dafür habe, bestimmte Emotionen in Menschen durch die Musik, die ich mache, hervorzurufen. 

Wie hieß Ihre erste Schallplatte?
„Let it be“, The Beatles.

Auf wen oder was können Sie am ehesten verzichten?
Oberflächlichkeit.

Welches Musikstück erinnert Sie an das erste Rendezvous?
„Des Fischers Liebesglück“, Franz Schubert.

Woran starb Mozart?
Das Echo seiner Musik hallt bis heute durch unser Universum und das stellt sicher, dass er bis heute sehr lebendig ist. Was für eine interessante Art der Unsterblichkeit.

Welche Musik soll zu Ihrer Beerdigung erklingen?
Da ich gerne im Freien begraben werden würde, am liebsten ohne Musik, stelle ich mir vor, dass die Menschen die Geräusche des Lebens um sie herum wahrnehmen: den Vogelgesang, das Rauschen der Blätter, vielleicht sogar das Säuseln des Winds. Ich werde stumm weitersingen.

 

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