„Geben bedeutet für mich immer mehr als Nehmen…“ lautet ein Zitat von Conrad von der Goltz, und wer seinen Unterricht genießen durfte, weiß, dass dieser Ausspruch des Violinvirtuosen und Pädagogen seine Berechtigung hatte. Mit Kompetenz, Fantasie und Leidenschaft begeisterte er eine Vielzahl junger Musiker und Musikerinnen für das Geigenspiel und machte es zum Mittelpunkt ihres Lebens, für viele auch zu ihrem Beruf. Conrad von der Goltz – geboren am 18. Juni 1928 in Berlin – verstarb am 21. November 2023 im Alter von 95 Jahren.
Engagiert und charismatisch
Bereits mit 17 Jahren spielte Conrad von der Goltz im Städtischen Orchester Detmold Violine. Er hatte Stellen als Konzertmeister in Göttingen und dem Philharmonischen Orchester Oslo sowie als 1. Konzertmeister beim Philharmonischen Staatsorchester Bremen, bevor er 1963 an die Hochschule für Musik Würzburg berufen wurde. Dort unterrichtete er bis 1993 als Professor das Fach Violine. Besonders am Herzen lag Conrad von der Goltz die Ausbildung junger Talente. Er gründete sehr erfolgreich Frühförderklassen an der Würzburger Musikhochschule und der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik in Regensburg und brachte damit die institutionalisierte Förderung junger Musikerinnen und Musiker in Bayern auf den Weg. Dafür erhielt er mehrere Auszeichnungen – das Bundesverdienstkreuz am Bande, die goldene Ehrennadel der Würzburger Musikhochschule und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. In beiden Einrichtungen besteht die Frühförderung bis heute fort. Im hohen Alter konnte Conrad von der Goltz auf ein reiches Leben zurückblicken, in welchem er von vielen Musikstudierenden und Musikerinnen und Musikern als Mentor und engagierter Lehrer ebenso wie als charismatischer Musiker und Mensch verehrt wurde.
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