Der Allrounder aus dem Ruhrgebiet will Künstliche Intelligenz nicht in der Kultur sehen. Helge Schneider ist aber trotz KI-Einzugs in vielen Bereichen recht entspannt.
Mülheim an der Ruhr (dpa) - Künstliche Intelligenz hat nach Ansicht von Unterhaltungskünstler Helge Schneider (69) in Kunst und Kultur «nichts zu suchen». Wenn KI etwa in der Medizin genutzt werde, sei das «vielleicht irgendwo noch verständlich», in der Welt der Kunst sei das aber abzulehnen, sagte der Musiker und Komiker am Mittwoch in seinem Studio in Mülheim an der Ruhr an.
Wenn KI genutzt werde, um Musik zu machen, halte er das nicht mehr für Kunst, «das ist dann wirklich Konserve». Die Ausdrucksstärke der Künstler gehe mit KI verloren. Schneider tourt derzeit mit «Katzeklo auf Rädern» durch Deutschland und Österreich, für 2025 steht die Tour «Ein Mann und seine Musik» an. Anlass zu ernster Beunruhigung sehe er aber nicht, weil viele Leute eine «Sehnsucht» hätten, zu Konzerten zu kommen.
KI könne nur «auf Basis von Rekonstruktion» erfinden. Seine eigene Kunst lebe vom Improvisieren, von «Zwischenräumen» und «Genialität», meint der Künstler aus dem Ruhrgebiet. Seinen Beruf halte er nicht für gefährdet.
Schneider ist seit Jahrzehnten mit seiner Musik und seinem schräg-anarchischen Humor erfolgreich, hat viele Auszeichnungen erhalten, ist auch Autor mehrerer Bücher, hat Filme gedreht und ist als Schauspieler in zahlreiche Rollen geschlüpft.