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Portrait von Kai Gniffke: Ein Mann mit Brille, hoher Stirn, weißem Hemd und Anzug.

Kai Gniffke. Foto: SWR

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Kulturauftrag und veränderte Mediennutzung

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Ein Interview in Schriftform mit dem ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke
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Trotz Beitragserhöhung vor zwei Jahren auf 18,36 Euro pro Haushalt und Monat, werden die Mittel für den Haushalt der ARD immer knapper und knapper. Horrende Pensionslasten der Anstalten fressen die Mittel auf, die Inflation tut ihr übriges. Ob es zu einer Erhöhung des Rundfunkbetrages ab 2025 kommen wird, steht in den Sternen, sicher ist aber, sie wird, selbst wenn sie kommen sollte, nicht sehr hoch ausfallen. Die ARD, das Fernsehen und alle ihre Hörfunkwellen, das ZDF und auch der Deutschlandfunk werden massiv sparen müssen. Aber das, was wir zurzeit erleben, hat nichts mit einer kritischen Gesamtüberprüfung des Programmangebotes zu tun, sondern nur die Kulturangebote werden zur Disposition gestellt.“ Das schrieb der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, in der nmz 9/2023 und warf einige Fragen zur Zukunft des öffentlich-rechtlichen Systems in Deutschland auf. Im Folgenden ein Interview von nmz-Chefredakteur Andreas Kolb mit Kai Gniffke, Intendant des SWR und Vorsitzender der ARD.

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neue musikzeitung: Im am 1. Juli in Kraft getretenen 3. Medienänderungsstaatsvertrag wird der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit Blick auf die Angebote präzisiert. Dort steht: „Die öffentlich-rechtlichen Angebote haben der Kultur, Bildung, Information und Beratung zu dienen. Unterhaltung, die einem öffentlich-rechtlichen Profil entspricht, ist Teil des Auftrags.“ Welche Ziele verfolgt die ARD-Reformagenda in Bezug auf ihren Kulturauftrag?

Gniffke: Kultur war, ist und bleibt ein Grundpfeiler des öffentlich-rechtlichen Auftrags. Daran ändert die ARD-Reform nichts. Es soll und wird weiterhin eine große Vielfalt von Kultur-Berichterstattung und Kultur-Produktion in der ARD geben: Buchbesprechungen, Theaterkritiken, Diskussionsforen, Konzerte, Hörspiele, Kultur-Podcasts oder anspruchsvolle Spielfilme zum Beispiel. Dabei ist uns bewusst, dass es unsere Aufgabe ist, auch das Gewagte, das Anspruchsvolle und nicht Mainstreamtaugliche zu realisieren. Das Bundesverfassungsgericht hat hervorgehoben, dass es Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist, als Gegengewicht zu kommerziellen Rundfunkanbietern zur inhaltlichen Vielfalt beizutragen, sich also nicht ausschließlich am Markt zu orientieren. Zugleich sollen wir uns in programmlicher, finanzieller und technischer Hinsicht weiterentwickeln. Genau diesem Zweck dient unser ehrgeiziges und komplexes Reformvorhaben:  nämlich die ARD so zukunftssicher aufzustellen, dass wir damit auch in zehn Jahren noch Menschen erreichen. Die schönste und beste Kultur bleibt wirkungslos, wenn sie niemand wahrnimmt.

nmz: Die ARD-Anstalten sind mit ihren Festivals und Klangkörpern neben ihrer Aufgabe als  Programmproduzenten auch Kulturveranstalter. Will die ARD diese Aufgabe weiterhin wahrnehmen? Wenn ja: Wie viele Klangkörper braucht die ARD?

Gniffke: Die ARD wird weiterhin Kultur produzieren und auch veranstalten.  Orchester wird es in den ARD Medienhäusern weiter geben. Die Herausforderung für die Zukunft ist aber: wie sichern wir die Finanzierung. Wir sind nicht gesetzlich verpflichtet, Klangkörper zu unterhalten, das ist in keinem Landesgesetz und keinem Staatsvertrag festgeschrieben. Wir wollen es, weil es unserer Geschichte, unserem Selbstverständnis und unserer Vorstellung von einer lebendigen Kulturszene in Deutschland entspricht. Die Klangkörper der ARD Medienhäuser sind zunächst einmal wertvolle Programmproduzenten in der ARD. Sie sind auch Kulturträger, in den Regionen sind ihre Konzerte wichtiger Teil des kulturellen Angebots. Unsere Klangkörper sind Botschafter unserer Landesrundfunkanstalten: etwa mit den Symphonieorchestern des Bayerischen Rundfunks oder des SWR, dem MDR-Rundfunkchor, der NDR Radiophilharmonie oder der WDR Big Band identifizieren sich Menschen in den jeweiligen Heimatregionen. Unsere Klangkörper fördern zudem die musikalische Bildung, gerade durch Projekte in den Schulen sollen junge Menschen erreicht und neugierig gemacht werden. Und nicht zuletzt sind wir in der ARD einfach sehr stolz auf unsere Orchester, Bands und Chöre. Trotzdem bleibt die offene Frage: wie viel können wir uns zukünftig noch leisten von dieser Aufgabe, die nicht in unserem Pflichtenheft steht, die wir aber gerne weiter erfüllen würden. Beim SWR haben wir in der Vergangenheit Orchester fusioniert, das war umstritten und kein einfacher Prozess – aber am Ende haben der Erfolg und die Exzellenz des entstandenen Klangkörpers hat der Entscheidung recht gegeben.

nmz: 0,36 Cent von 18,36 Euro gehen an Klangkörper – ist das richtig?

Gniffke: Nein. Die neuesten Informationen finden Sie auf unseren Transparenzseiten im Internet. Von den 18,36  Euro monatlichem Rundfunkbeitrag gehen für die Erfüllung ihrer Aufgaben 8,68 Euro an die ARD Medienhäuser, die jeweils Klangkörper unterhalten. Insgesamt entfallen 43 Cent von diesen 8,68 Euro auf die Musikensembles. Hier im SWR etwa geben wir jedes Jahr über 30 Millionen Euro für unsere Klangkörper aus. Angesichts von Teuerungsraten, die stets höher lagen als die Beitragsanpassungen, werden dem SWR ab 2025 geschätzt dauerhaft etwa 100 Millionen Euro im Jahr fehlen, wenn nicht gegengesteuert wird. Anderen ARD Medienhäusern geht es nicht besser. Das ist der Hintergrund unserer ARD-Reform: neue Aufgaben, knapper werdende Mittel. Da werden wir für alle Bereiche intelligente Lösungen finden müssen, wenn wir verhindern wollen, dass bald nur noch der Rotstift regiert.

nmz: Bevor die KEF 2025 entscheidet, ob der Rundfunkbeitrag erhöht wird oder nicht, hat ein Verteilungskampf innerhalb der ARD begonnen. So nehmen es Außenstehende wahr. Man gewinnt den Eindruck: Die Kultur hat keine Lobby innerhalb der ARD, da zu wenig Einschaltquoten – sind die Quoten genug Legitimation? Wie hat sich der Kulturauftrag der ARD im Laufe der Jahre verändert, und welche Rolle spielt er heute?

Gniffke: Der Kulturauftrag selbst hat sich in den vergangenen Jahren nicht verändert. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk macht Programm für alle Menschen in Deutschland. Darum ist unser Kulturbegriff schon immer weit. Neben der sogenannten E-Musik sind natürlich auch das SWR3 New Pop Fes­tival, regionale Feste und Bräuche oder die Produktion von Fernsehfilmen Teil unseres Kulturauftrags. Kultur findet sich an verschiedenen Stellen in unseren Angeboten und bleibt neben der Information die wichtigste Säule unseres Programms. Zu behaupten, die Kultur habe keine Lobby in der ARD, ist also – mit Verlaub – Schmarrn.

Rahmenbedingungen verändert

Aber die Rahmenbedingungen und vor allem die Mediennutzung haben sich in den letzten Jahren verändert und ändern sich weiter. Schon bald wird die lineare Verbreitung unserer Programme weniger bedeutsam sein als der digitale Empfang. Beim Fernsehen ist das bereits absehbar, aber auch beim Radio gibt es Änderungen im Nutzungsverhalten. Die gute Nachricht ist: auch in der digitalen Welt sind erstklassige Inhalte gefragt, und die können wir liefern – schließlich machen wir das seit Jahrzehnten. Dabei sind super Quoten oder viele Visitors natürlich schön, aber nicht entscheidend. Wenn wir nur auf Reichweite aus wären, würden unsere Angebote anders aussehen.

Digitale Mediennutzung heißt aber nicht, dass wir mit allem einfach weitermachen können wie bisher und unsere Angebote künftig eben irgendwie im Netz abgerufen werden. Schauen Sie mal, welches Gerät heute fast alle Menschen nutzen, die Straßenbahn fahren: das Smartphone. Beim Joggen werden Podcasts gehört. Auf smarten TV-Geräten finden Sie die Angebote von Das Erste oder der ARD Mediathek  – und die ARD bietet noch viel mehr! Doch viel zu viele junge Menschen kennen uns kaum noch, weil wir in ihrer digitalen Medienwelt nicht  mehr vorkommen oder nicht als ARD erkannt werden. Wie gelingt es uns, in Zukunft Nutzerinnen und Nutzer zu erreichen, die wir qua Gesetz medial versorgen sollen, selbstverständlich auch mit Kultur? Das ist die entscheidende Frage. Wir müssen gefunden und ausgewählt werden in diesem unüberschaubaren Universum von Inhalten, in dem eine Handvoll globaler Tech-Giganten den Ton – oder besser: die Suchergebnisse und Empfehlungen angibt. Wenn Menschen unsere Angebote finden und gut finden, dann werden sie vielleicht bemerken, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk ihnen etwas geben kann, was Netflix oder Social Media ihnen nicht gibt.

nmz: Ende August wurde die Halbierung der Förderung des renommierten ARD-Musikwettbewerbs – das Wimbledon der Klassikszene – ab 2025 durch die ARD angekündigt. Wird hier nicht mutwillig ein Exzellenz-Produkt der ARD zerstört?

Gniffke: Nein. Glaubt jemand ernsthaft, die ARD würde ohne Not ein Leuchtturm-Projekt mit internationaler Strahlkraft beschneiden? Die Rahmenbedingungen habe ich Ihnen beschrieben – auch für die ARD wird alles teurer, die Inflation dezimiert die Haushalte und gleichzeitig soll der Rundfunkbeitrag möglichst nicht steigen. Etwa eine Million Euro kostet der Musikwettbewerb, 740.000 Euro hat bislang die ARD zugeschossen, der BR hat nochmal Geld draufgelegt. Das können wir uns langfristig so nicht mehr leisten, deshalb muss die ARD ihren Zuschuss zurückfahren. Ist der internationale Musikwettbewerb abgeschafft? Nein. Die Finanzierung bis 2025 steht. Wie es langfristig weitergeht, entscheiden wir im kommenden Frühjahr. Wir haben vorgesorgt, aber für die Zeit nach 2025 müssen wir schon jetzt nach klugen Wegen suchen, damit der Wettbewerb erhalten bleibt. Übertreibungen und Schlagzeilen helfen nicht, wir müssen der nicht so komfortablen Wahrheit ins Auge schauen und aktiv gegensteuern, so lange wir noch die Möglichkeit dazu haben.

nmz: Die Zukunft von Radio und TV ist digital: wie kann Kultur da mitgenommen werden?

Gniffke: Das können Sie zum Beispiel in der ARD Audiothek besichtigen, in den Rubriken „Kultur“ oder „Klassik“ der ARD Mediathek oder auch bei unserem Angebot „ARD Kultur“ (ardkultur.de). Dort präsentieren wir unseren erweiterten Kulturbegriff von Games bis Klassik, von Mode bis Monet. Es gibt Angebote für digitale Sehgewohnheiten – etwa die Serie über die HipHop­helden – und den Link zu Kulturmagazinen der ARD. Kultur gehört zu unserem Programm wie die Nachrichten. Weil wir beitragsfinanziert sind, können wir Dinge wagen, die keine Blockbuster-Einnahmen versprechen.  Wir müssen unser Publikum erreichen – wie andere Inhalte-Anbieter auch. Da sind wir ganz gut unterwegs und wissen zugleich, dass wir  noch besser werden müssen. Wir arbeiten daran.

Keine Fusionen?

nmz: Es wird auch über Fusionen von Anstalten geredet: Wird da ein messbares Sparpotenzial bei den Intendanten- und Direktorengehältern erwartet?

Gniffke: Wer redet über die Fusion von Anstalten? Wir nicht, denn es ist nicht unser Kompetenzbereich. Welche Landesrundfunkanstalten es gibt und welchen Auftrag diese Landesrundfunkanstalten genau haben – das schreibt der Gesetzgeber vor. Wir halten uns an Gesetze, wir machen sie aber nicht.

nmz: Warum werden hauptsächlich Kulturangebote zur Disposition gestellt? Kein Wort von teuren Sportrechten, und Ausgaben für Filmlizenzen…

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Gniffke: Einspruch. Wir stellen keine Kulturangebote zur Disposition, wir versuchen, eine bessere Wahrnehmbarkeit dieser für uns wichtigen Inhalte zu erreichen und gleichzeitig die verfügbaren Ressourcen effizienter einzusetzen. Es gibt Kernbereiche unseres Angebots wie die regionale Vielfalt, die gehören zur Geschichte und zur DNA der ARD: wir sind wie Deutschland, bunt, verschieden, Stadt und Land. Diese Vielfalt von Kulturen und kultureller Produktion spiegelt sich in unserem Programm wider. Und natürlich sind auch Filme Kultur. Damit das so bleiben kann, müssen wir aber an anderer Stelle fokussieren. Ich habe mal in einem Interview gesagt: Müssen wir wirklich dasselbe Buch vier Mal besprechen oder reichen vielleicht auch zwei Rezensionen – das hat viel Kritik ausgelöst.

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Aber wir müssen ehrlich sein: es gibt für uns doch gar keine Alternative zum Fokussieren. Das tun wir mit unseren neuen ARD-weiten Kompetenzcentern übrigens zunächst bei den Themen Gesundheit, Verbraucher und Klima. Und danach bei Reisen, Ernährung und Künstlicher Intelligenz.  Nicht bei der Kultur. Beim Hörspiel gibt es kein Kompetenzcenter, sondern eine vernetzte Planungsredaktion – bessere Koordination hat noch nie geschadet. Und noch ein Wort zu den Sportrechten: zuletzt wurde uns vorgeworfen, dass wir das sensationelle Endspiel der Basketball-WM nicht übertragen haben. Das haben wir leider nicht getan, weil wir nämlich Prioritäten setzen müssen – auch bei den Ressourcen.  An die ARD werden immer wieder Erwartungen herangetragen, die nicht zu erfüllen sind: wir sollen alles für jeden liefern, und am besten bei sinkenden Kosten. Das ist leider nicht möglich.

nmz:  Zum Schluss noch ein Rechenbeispiel eines Radio-Hörers mit Fragen am Ende:

In der ARD-Reformagenda vom 3. Juli 2023 gibt es Empfehlungen in der Art, dass etwa regionale Kulturberichterstattung nur noch zwischen 8 und 20 Uhr angeboten werden soll, danach Highlights aus der ganzen ARD. Die Bildung von Zentralredaktionen beispielsweise für Hörspiele wurde ebenso ins Spiel gebracht wie das Schaffen von Kompetenzzentren etwa für Jazz. Besonders problematisch ist die Idee, abends die verschiedenen Kulturwellen zusammenzuschalten und ein gemeinsames Programm bundesweit auszustrahlen. In der Öffentlichkeit wird im Moment sehr viel über sieben Stunden an Kulturprogramm diskutiert, die künftig wöchentlich auf Bayern 2 wegfallen. In der gesamten ARD werden aber pro Woche ein Vielfaches dieser sieben Stunden unwiederbringlich abgeschafft werden. Entsprechend viele freie Journalistinnen werden Existenzschwierigkeiten bekommen. Wenn die Kulturwellen der ARD künftig von 20 bis 24 Uhr zusammengelegt werden, fallen viel mehr Stunden Programm weg, als bisher in der öffentlichen Diskussion erwähnt wurde. Bisher hat man in neun Kulturwellen pro Woche zwischen 20 und 24 Uhr 7 (Tage) mal 9 (Kulturwellen) mal 4 Stunden Programm: also 252 Stunden. Bei dieser Rechnung bleiben 7 mal 1 mal 4 Stunden Programm, also 28. Es fallen so 224 Stunden an Programm (und an journalistischen Möglichkeiten) pro Woche in den Kulturwellen der ARD weg. Das ist eine immense Menge an journalistischer Arbeit, die es fortan nicht mehr geben wird. Und eine immense Menge an kulturellen und nicht zuletzt musikalischen Inhalten, die fortan kein Forum mehr haben.

Abgesehen von einer inhaltlichen Verarmung heißt weniger Programm auch: weniger GEMA-Ausschüttungen, weniger GVL, weniger VG-Wort, weniger Honorare für Musiker, Komponisten und freie Autoren.

Nicht zuletzt dank der regionalen Vielfalt an Rundfunkanstalten der ARD bietet Deutschland die weltweit größte und vielstimmigste Landschaft für neue Musik, die jährlich tausende Musikschaffende aus dem Ausland anzieht und weltweit den Diskurs über neue Musik prägt.

Welchen Raum soll dieser Bereich künftig in der ARD erhalten? Ist eine einzige bundesweite Kultur- und Klassikwelle vereinbar mit der föderalen Struktur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks? Ist das verfassungskonform?

Gniffke: Die ARD hat nicht neun Kulturwellen, sondern zwölf. In einigen Bereichen – bei Korrespondentinnen und Korrespondenten etwa, die aus dem Hauptstadtstudio oder aus Auslandsstudios berichten – haben wir schon seit Jahren Pool-Lösungen in der ARD. Das bedeutet: Ein und derselbe Beitrag kann von allen ARD Medienhäusern gesendet werden. Diese Idee der effizienteren Arbeitsteilung wollen wir jetzt mit unseren Kompetenzcentern breiter ausrollen. Bei allem Verständnis für das Interesse an einer pointierten Diskussion bitte ich Sie: lassen Sie uns doch bei den Fakten bleiben. Es geht nicht um „eine einzige Kultur- und Klassikwelle“ der ARD – davon redet kein Mensch. Und erlaubt wäre es uns auch nicht. Es geht um mögliche Synergien in Sendezeiten, in denen die linearen Kulturwellen vergleichsweise wenig Hörerinnen und Hörer haben, damit wir in stärker gehörten Zeiten mehr Kraft in die regionale Vielfalt investieren können. Übrigens werden nur Angebote formuliert: wenn ein ARD Medienhaus auch um Mitternacht noch gerne sein sehr spezielles eigenes Programm senden möchte, dann steht ihm das selbstverständlich frei. Wenn wir unsere regionale Vielfalt und unseren kulturellen Reichtum für die Zukunft sichern wollen, dann müssen wir jetzt die richtigen Weichen stellen. Untätigkeit und alles so lassen wie es ist – das ist angesichts der Rahmenbedingungen und des rasanten Wandels in der Medienwelt eine schlechte, weil verantwortungslose Option.

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