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Michael Boder. Foto: Primefoto

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Moderne und Gegenwart

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Zum Tod des Dirigenten Michael Boder
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Es muss Ende der 1990er-Jahre gewesen sein: Michael Boder dirigierte als Gast das Philharmonische Orchester Regensburg, auf dem Programm standen unter anderem Anton Weberns fünf Sätze für Streichquartett op. 5 in der Fassung für Streichorchester. Die nur etwa zehn Minuten dauernden Stücke waren gerade verklungen, da wandte der Dirigent sich dem Publikum zu, gab ein paar Hörhinweise und dirigierte, ohne dass das im Programm angekündigt gewesen wäre, das Ganze einfach noch einmal. Was sich später als Vermittlungskonzept „2 x hören“ durchsetzte, hatte Boder hier im Kleinen also schon vorweggenommen.

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Der Einsatz für die klassische Moderne und für die zeitgenössische Musik war eines der Markenzeichen des 1958 in Darmstadt geborenen Dirigenten. Nach seiner Ausbildung, unter anderem bei Christoph von Dohnányi an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, und seiner Tätigkeit als Assistent Michael Gielens an der Frankfurter Oper wurde Boder 1988 Chefdirigent an der Oper Basel, wo er unter anderem die Uraufführung von Luca Lombardis Faust-Oper leitete. Gastdirigate führten ihn an zahlreiche bedeutende Theater Europas, weitere Leitungspositionen hatte er in Barcelona und Kopenhagen inne. 

Völlig unerwartet, mitten in den Proben zu einem Projekt zum 150. Geburtstag Arnold Schönbergs am Theater an der Wien, ist Michael Boder am 7. April verstorben. 

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