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Dayner Tafur-Díaz. Foto: Stefan Höderath/Siemens

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Personalia 2024/07

Untertitel
Young Euro Classic / Ewa Bogusz-Moore / Axel Kühn / Dayner Tafur-Díaz
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Doppelspitze: Young Euro Classic mit neuer künstlerischer Leitung +++ Ewa Bogusz-Moore nach Köln +++ Axel Kühn gestorben +++ Dayner Tafur-Díaz gewinnt Siemens Conductor Scholarship

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Doppelspitze: Young Euro Classic mit neuer künstlerischer Leitung

Der Cellist Alban Gerhardt (Foto links: Sim Canetti-Clarke) und der Komponist und Musikvermittler Mathias Hinke (Foto: privat) übernehmen gemeinsam die künstlerische Leitung des renommierten Jugendorchesterfestivals Young Euro Classic (YEC). Seit 2001 bekleidete der am 9. April verstorbene Musikdramaturg und Orches-terfachmann Dieter Rexroth dieses Amt. Der frühere Intendant und leitende Gesamtdramaturg der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH Berlin sowie Intendant des Deutschen Symphonie-Orchesters hatte Young Euro Classic fast von Beginn an begleitet und das Festival auch durch seine künstlerische Weltoffenheit geprägt. Im Hinblick darauf dürften Alban Gerhardt und Mathias Hinke als künftige künstlerische Leitung im Sinne ihres Vorgängers sein. Alban Gerhardt ist bei Young Euro Classic kein Unbekannter. Nach seinem Auftritt als Solist mit dem Bundesjugendorchester beim YEC-Festival 2006 begeisterte der Cellist im vergangenen Jahr zusammen mit dem Asian Youth Orchestra im Auftaktkonzert der 24. Ausgabe von Young Euro Classic. Nach diesem gemeinsamen Auftritt schwärmte er: „Selten habe ich ein so warmes und enthusiastisch jugendliches Publikum erlebt… und ich als gebürtiger Berliner, als Konzertgänger wie auch Solist, aber auch als ein ehemaliges Mitglied des Bundesjugendorchesters kann nur sagen: Wenn es Young Euro Classic nicht gäbe, müsste man es unbedingt erfinden.“ 1969 in Berlin geboren, begann Gerhardt seine internationale Solistenkarriere 1991 mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Semyon Bychkov. Seitdem hat er weltweit mit renommierten Orchestern wie dem Royal Concertgebouworkest, dem Bayerischen Rundfunksinfonieorchester, dem New York Philharmonic Orchestra oder dem Orchestre National de France und mit Dirigenten wie Christoph von Dohnányi, Kurt Masur, Christian Thielemann, Klaus Mäkelä und Andris Nelsons zusammengearbeitet. Seine Leidenschaft für die Musik erstreckt sich von klassischen Meisterwerken bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen. Neben seinen solistischen Tätigkeiten widmet sich Alban Gerhardt intensiv der Kammermusik und engagiert sich in Musikprojekten, die über den traditionellen Konzertsaal hinausgehen. Seine über 25 CD-Einspielungen gewannen zahlreiche Preise.

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Cellist Alban Gerhardt (Foto links: Sim Canetti-Clarke) und der Komponist und Musikvermittler Mathias Hinke (Foto: privat)

Cellist Alban Gerhardt (Foto links: Sim Canetti-Clarke) und der Komponist und Musikvermittler Mathias Hinke (Foto: privat)

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Mathias Hinke, geboren 1973 in Mexiko-Stadt, zeichnet sich durch seine bemerkenswerte Vielseitigkeit als Komponist, Pädagoge und musikalischer Denker aus. Er studierte Komposition an der Manhattan School of Music in New York, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Physik an der Freien Universität Berlin und erwarb ein Kunstlehrerdiplom an der Universität Cambridge. Er ist Mitglied des Querklang-Leitungsteams und hat eine Gastprofessur im Fachbereich Experimentelle Musik der Universität der Künste Berlin inne. Zu seinen vielfältigen Aktivitäten zählen Keynotes zu experimenteller Komposition an internationalen Institutionen und die Zusammenarbeit mit namhaften Künstlerinnen, Künstlern, Regisseurinnen und Regisseuren. Hinkes Werke wurden weltweit von bedeutenden Orchestern aufgeführt. 

Für seine musikalischen Outreach-Projekte, die Menschen ohne musikalische Vorbildung erreichen, ist Mathias Hinke in vielen Ländern bekannt. Beide sind entschlossen, Young Euro Classic als Ort für Tradition und den Austausch innovativer musikalischer Ideen weiterzuentwickeln und das Festival weiterhin zu einer inspirierenden Plattform und zu einem herausragenden Treffpunkt für junge europäische und internationale Talente zu formen.

Ewa Bogusz-Moore nach Köln

Die gebürtige Polin und Kulturwissenschaftlerin Ewa Bogusz-Moore wird neue Intendantin der Kölner Philharmonie sowie Geschäftsführerin der KölnMusik Betriebs- und Servicegesellschaft mbH und ACHTBRÜCKEN GmbH. Dies wurde Anfang Juni bekannt gegeben. 

Bogusz-Moore wird die Position zum 1. August 2025 übernehmen und damit die Nachfolge von Louwrens Langevoort antreten, der seit 2005 die Aufgaben des Geschäftsführers und Intendanten wahrgenommen hat. Nach ihrem Studium des Kulturmanagements und ersten erfolgreichen Festival-Projekten in Großbritannien kehrte sie nach Polen zurück. Die ausgebildete Cellistin ist nach unterschiedlichen Positionen und Aufgaben im internationalen Kulturbetrieb seit 2018 Generaldirektorin des Nationalen Symphonieorchesters des Polnischen Rundfunks in Kattowitz.

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Ewa Bogusz-Moore. Foto: Jacek Boremba/Philharmonie Köln

Ewa Bogusz-Moore. Foto: Jacek Boremba/Philharmonie Köln

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Kulturdezernent Stefan Charles betonte, dass „Ewa Bogusz-Moore mit ihrer strategischen, visionären Kraft sowohl für neue Impulse, als auch für die notwendige Stabilität im komplexen Musikbetrieb der Kölner Philharmonie sorgen wird. Auch mit Blick auf die hauseigenen Orchester, Gürzenich-Orchester Köln und WDR Sinfonieorchester, wird sie in den kommenden Jahren ein herausragendes Programm gestalten sowie das Kölner Konzerthaus international noch stärker positionieren.“ 

Axel Kühn

Am 11. Juni 2024 ist der Saxophonist und Professor für Saxophon, Weltmusik und Digitale Medien der Hochschule für Musik Freiburg nach langer schwerer Krankheit gestorben. Axel Kühn, geboren am 12. August 1963 in Darmstadt, war auch Komponist und Arrangeur. Er studierte zunächst an der Hochschule für Musik Graz; von 1986 bis 1988 war er Student von Jürgen Seefelder in München und machte 1988 die Staatliche Abschlussprüfung für Jazz-Saxophon am Richard-Strauss-Konservatorium München. seit 1988 übte er eine Lehrtätigkeit am Münchener Ausbildungszentrum für Saxophon aus. 

Er spielte unter anderem in den Bigbands von Al Porcino und Harald Rüschenbaum. Seit 1992 war er festes Mitglied der Thilo Wolf Big Band. 

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Axel Kühn. Foto: Ramon Manuel Schneeweiß

Axel Kühn. Foto: Ramon Manuel Schneeweiß

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Seit 2000 war Axel Kühn überdies festes Mitglied als erster Tenorsaxophonist der SWR Big Band in Stuttgart. 1993 nahm er seine erste CD unter eigenem Namen mit dem Trompeter Claus Reichstaller für dessen Label Conception auf. Weitere musikalische Weggefärten waren Sammy Nestico, Bob Florence, Toots Thielemanns, den New York Voices, Etta Cameron, Till Brönner, Joo Kraus, Don Menza, Buddy DeFranco, Alan Harris, James Morrison, Lalo Schifrin, Roman Schwaller, Sam Rivers, Toshiko Akiyoshi, Bert Joris, Patti Austin und Paul Kuhn. Mit dem gleichnamigen Bassisten Axel Kühn begründete er 2009 das Jazz-Quartet „Very Kühn Quartet“. 

Dayner Tafur-Díaz gewinnt Siemens Conductor Scholarship

Der peruanische Dirigent Dayner Tafur-Díaz hat den internationalen Dirigierwettbewerb des Siemens Arts Program und der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker gewonnen. Der 26-Jährige konnte sich in dem Wettbewerb in der Berliner Philharmonie gegen 68 Bewerberinnen und Bewerber aus 29 Ländern durchsetzen. 

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Dayner Tafur-Díaz. Foto: Stefan Höderath/Siemens

Dayner Tafur-Díaz. Foto: Stefan Höderath/Siemens

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Dayner Tafur-Díaz überzeugte die Jury unter anderem mit seinem Dirigat von Richard Wagners Siegfried Idyll. Mit der Conductors Scholarship von Siemens und der Karajan-Akademie gewinnt er ein zweijähriges Stipendium. Dazu gehört neben einer Mitarbeit an Konzertprojekten der Karajan-Akademie die projektbasierte Assistenz des Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko sowie weiterer Gastdirigentinnen und -dirigenten. In der kommenden Saison erwarten Tafur-Díaz unter anderem die Mitwirkung an Proben und Konzerten mit Ivan Repušic und dem Artist in Residence 2024/25 der Berliner Philharmoniker Seong Jin Cho. Im Rahmen eines Carte blanche-Konzerts der Karajan-Akademie erhält Tafur-Díaz außerdem die Gelegenheit, sich dem Berliner Publikum vorzustellen.

„Ich habe keinen Zweifel, dass wir von Dayner Tafur-Díaz in den nächsten Jahren noch sehr viel hören werden“, sagte Stephan Frucht, künstlerischer Leiter des Siemens Arts Program und Mitglied der Jury. „Er hat uns im Auswahlverfahren durch seine Präzision beeindruckt.“

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