Evelyn Huber studierte Harfe bei Helga Storck an der Hochschule für Musik und Theater München und schloss ihr Studium mit dem Meisterklassendiplom ab. Von 1998 bis 2009 war sie dort als Lehrbeauftragte für Harfe tätig. 2007 wurde sie als Gastprofessorin an die Guildhall School of Music London berufen. Sehr früh begann sie, die musikalischen Möglichkeiten der Großen Konzertharfe auszuloten und konventionelle Grenzen zu überschreiten. Jazz-Studien in den USA, Konzerttätigkeiten in aller Welt mit unterschiedlichen Ensembles und nicht zuletzt ihre Soloperformances machten sie zu einer Virtuosin in den Genres Jazz und World Music.
Welche Musik macht Sie stark? Bei welcher Musik werden Sie schwach?
Tendenziell faszinieren mich Bands mit ungewöhnlichen Instrumentkombinationen, Sounds, grenzüberschreitende World Music mit Jazzelementen und interessanten Impros, lieber Instrumental als Gesang, mal mit mal ohne Beat, lieber entspannt als Uptempo-Ungerade-Swing-Orgien. Aber wenn die Stimmung passt, kann auch das cool sein – es muss mein Herz berühren, nicht den Kopf.
Bei welcher Musik stellen Sie sofort das Radio ab?
Ich höre nur Nachrichten im Radio.
Mit welcher Melodie sollte Ihr Handy klingeln?
Vielleicht Pharrell Williams: „Happy“. Alternativ habe ich mich für den vom Apfel vorgeschlagen Harfen-Klingelton entschieden. Hat den Vorteil, dass ich mich nicht erschrecken muss, wenn es klingelt.
Wenn Sie „Königin von Deutschland“ wären, was würden Sie als Erstes tun?
Das deutsche Schulsystem reformieren: Lernen mit viel Praxisbezug – learning by doing. Und Instrumente für alle und Instrumentalunterricht spielerisch und ohne Leistungsdruck.
Welches Talent würde man Ihnen nicht zutrauen?
Meine unternehmerischen Multitasking-Fähigkeiten und meine tontechnische Selbstversorgung.
Wie hieß Ihre erste Schallplatte?
Ich war 10 – „The Beatles – 1962-1966 – The red Album“. Habe die Schallplatte unter dem Wohnzimmer Sofa versteckt.
Auf wen oder was können Sie am ehesten verzichten?
Gelästere und Arroganz.
Welches Musikstück erinnert Sie an das erste Rendezvous?
Bei meinem ersten Kuss lief „Easy Lover“ von Phil Collins. Bis heute eine Zeitreise beim Hören des Songs. Übrigens ist der Titel nicht Programm.
Woran starb Mozart?
Hat er mit seiner Zauberflöte zu viel an verschlüsseltem Wissen preisgegeben?
Welche Musik soll zu Ihrer Beerdigung erklingen?
Das dürfen meine Lieben nach mir entscheiden. Ich bin jetzt und dann diesbezüglich völlig entspannt.