Der Cellist startete seine Bühnenkarriere 1984 im Alter von 13 Jahren als Solist unter Zubin Mehta und dem Israel Philharmonic Orchestra. Seitdem gastiert er auf den angesehensten Bühnen. Nachdem sein Aufnahmevertrag mit der Deutschen Grammophon beendet war, wendete sich Haimovitz zunehmend Werken und Aufführungsformen abseits des Standards zu. 2002 führt er Bachs Cello-Suiten in Nachtclubs und Restaurants auf. 2015 beauftragte er Philip Glass, Du Yun, Vijay Iyer, Roberto Sierra, Mohammed Fairouz und Luna Pearl Woolf, neue Ouvertüren für die Suiten zu schreiben, Uraufführung war in New York.
Welche Musik macht Sie stark?
Die Cello-Suiten von Johann Sebastian Bach. Und lebende Komponisten, die man auf meiner neuen CD „Orbit“ finden kann, die mich herausfordern und mir zeigen, was ich alles aus meinem Instrument herausholen kann.
Bei welcher Musik werden Sie schwach?
Bei allem von John McLaughlin und seinen Freunden, beim Mahavishnu Orchestra, Shakti, Miles Davis.
Bei welcher Musik stellen Sie sofort das Radio ab?
Bei Fahrstuhlmusik, klassischer Musik, die vor einen Rockbeat gesetzt wurde.
Mit welcher Melodie sollte Ihr Handy klingeln?
Mein Telefon hat zwei verschiedene Klingeltöne, abhängig davon, wer anruft. Beide stammen aus meinem Album „Meeting of the Spirits“ mit meinem Cello Ensemble Uccello: 1) Ornette Coleman’s W.R.U. für Cello-Trio und Drumset erklingt bei Gesprächen, die sofort angenommen werden müssen, und 2) John McLaughlins „Open Country Joy“ für Cello Quintett und elektrische Gitarre, gespielt von John höchstpersönlich.
Wenn Sie „König von Deutschland“ wären, was würden Sie als Erstes tun?
Ich würde veranlassen, dass jedes Kind Zugang zu einem Musikinstrument hat und dass die Tradition der Amateur-Kammermusik und -Orchester für alle erhalten bleibt.
Wie hieß Ihre erste Schallplatte?
Pablo Casals spielt Bachs Cello-Suiten.
Welches ist Ihr Lieblingslied von den Beatles?
Helter Skelter.
Auf wen oder was können Sie am ehesten verzichten?
Mayonnaise.
Welches Musikstück erinnert Sie an das erste Rendezvous?
Nina Simone: Wild as the Wind.
Woran starb Mozart?
Herzschmerz.
Welche Musik soll zu Ihrer Beerdigung erklingen?
Kammermusik gespielt von Freunden und Studenten – Schubert, Brahms, Beethoven und ein Arrangement von Billy Strayhorn’s Bloodcount für Cello-Quartett.