Michael Naura, geboren 1934 in Klaipeda. Muttersprache Litauisch, kam 1940 nach Deutschland. Er studierte Soziologie und Philosophie an der FU Berlin und an der Meisterschule für Graphik und Buchgewerbe. Klavierspiel autodidaktisch. Naura arbeitet seit 1953 mit dem Vibraphonisten Wolfgang Schlüter in unterschiedlichen Jazz-Ensembles zusammen. Seit 1966 Zusammenarbeit mit dem Dichter Peter Rühmkorf (Jazz+Lyrik). Seit 1971 ist Naura Leiter der Jazzredaktion des NDR.
Welche Musik macht Sie stark?
Georg Friedrich Händel und Charlie Parker.
Bei welcher Musik werden Sie schwach?
Im Sinne, dass ich kotzen müsste? Dieter Bohlen.
Bei welcher Musik stellen Sie sofort das Radio ab?
Bei faschistischen Liedern.
Mit welcher Melodie sollte Ihr Handy klingeln?
C-Jam Blues von Duke Ellington.
Wenn Sie „König von Deutschland“ wären: Was würden Sie als Erstes tun?
Ich würde dafür sorgen, dass ein Teil der deutschen Bauern der Aufklärung zugeführt wird.
Wie hieß Ihre erste Schallplatte?
Das war eine 45er, telefunken. Den Titel habe ich vergessen, zu lange her ... as time goes by.
Welches ist Ihr Lieblingslied von den Beatles?
„Yesterday“.
Auf wen oder was können Sie am ehesten verzichten?
Auf Sport.
Welches Musikstück erinnert Sie an das erste Rendezvous oder den ersten Kuss?
„Jumping with Symphony Sid“, gespielt vom George Shearing Quartet und ich küsse die geile Margot.
Woran starb Mozart?
Er starb an Überanstrengung und an der Ignoranz seiner Umgebung.
Welche Musik soll zu Ihrer Beerdigung erklingen?
Warum soll ich den bescheiden zur Hölle fahren – einen meiner Choräle. Peter Rühmkorf soll mir was hinterher rufen...