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Moritz Eggert. Foto: Christian Hartmann
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11 Fragen an Moritz Eggert

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Moritz Eggert wurde 1965 in Heidelberg geboren. Nach dem Abitur studierte er Klavier an der HfDK Frankfurt bei Leonard Hokanson und zog 1986 nach München, um Komposition bei Wilhelm Killmayer an der dortigen Musikhochschule zu studieren. Zu Eggerts bekanntesten Werken gehört der Klavierzyklus „Hämmerklavier“. Neben der Orchester- und Kammermusik liegt ein besonderer Schwerpunkt seines Schaffens im Genre Musiktheater. Bisher schrieb er sieben abendfüllende Opern und mehrere Werke für Tanztheater und Ballett. Im Rahmen des Kulturprogramms der WM 2006 komponierte er sein viel beachtetes Fußballoratorium „Die Tiefe des Raumes“ und die Musik für die Eröffnungszeremonie. Derzeit arbeitet er an einer neuen großen Oper („Freax“) für das Beethovenfest/Theater Bonn (UA: 2. September 2007, Regie: Christoph Schlingensief).

Welche Musik macht Sie stark?
Musik an sich macht stark, besonders schlechte.

Bei welcher Musik werden Sie schwach?
Musik an sich macht schwach, besonders gute.

Bei welcher Musik stellen Sie sofort das Radio ab?
Wenn ich ein Radio hätte (ein peinliches Geständnis für jemanden, der ständig fürs Radio arbeitet, ich weiß ...) beziehungsweise überhaupt je Musik laufen lassen würde, sofort und ohne zu zögern bei Dixieland deutscher Manier.

Mit welcher Melodie sollte Ihr Handy klingeln?
Wenn man mich jemals nach Donaueschingen einlädt (vorher friert wahrscheinlich die Hölle zu): überraschend und für mich unzugänglich mitten in einem wahnsinnig ambitionierten und ernsten Werk eines Kollegen, an möglichst unpassender Stelle, in voller Lautstärke, mit der Jamba-Spar-Abo-Version von „Cheri, Cheri Lady“ (Modern Talking).
Ich finde, das hätte was.

Wenn Sie „König von Deutschland“ wären: Was würden Sie als Erstes tun?
Den Waffenetat der Bundeswehr erhöhen, damit unsere Opernhäuser,
Theater und Orchester bis aufs Blut verteidigt werden können.
Wenn dann ein Arsch was wegkürzen will, rollen die Panzer an.

Wie hieß Ihre erste Schallplatte?
„Goats Head Soup“ von den Rolling Stones. Bekam ich mit vier Jahren geschenkt, keine Ahnung, warum. Das Coverbild mit Mick Jagger als Frau machte mich komplett fertig und erzeugt bis heute Alpträume.
Meine meistgehörte Schallplatte als Kind war aber „Bilder einer Ausstellung“ mit Swjatoslaw Richter.

Welches ist Ihr Lieblingslied von den Beatles?
Absolut alle, bis auf „Ob-La-Di, Ob-La-Da“, der einzigen feststellbaren Geschmacksverirrung in der Geschichte der Band.

Auf wen oder was können Sie am ehesten verzichten?
1. Auf die Angst, sich lächerlich zu machen.
2. Auf Musikkritiken, die mit einem Adorno-Zitat beginnen.
3. Auf Stücke mit dem Wort „Fragment“ oder „Bruchstück“ oder „…“ im Titel.
4. Auf das Image, das die Neue Musik sich in den letzten 30 Jahren selber gegeben hat.
4. Auf Misocainea (griech.: Angst vor dem Neuen).

Welches Musikstück erinnert Sie an das erste Rendezvous oder den ersten Kuss?
Erster enger Blues-Tanz: „Suzanne“ von Leonard Cohen.
Erster Kuss: „Suzanne“ von Leonard Cohen.
Erste Alkoholvergiftung: „Suzanne“ von Leonard Cohen.
Sie hieß allerdings Tina.

Woran starb Mozart?
Es war der Butler (gespielt von Klaus Kinski).

Welche Musik soll zu Ihrer Beerdigung erklingen?
Die gesammelten Werke von Elliott Carter, denn wenn man schon tot ist, kann man sich nicht mehr zu Tode langweilen.

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