Der aus dem Kosovo stammende Dirigent Riccardo M Sahiti wurde an der Fakultät für Musikkunst in Belgrad ausgebildet. Sein Weg führte ihn vor 19 Jahren nach Frankfurt/Main, wo er seither lebt. Selbst romastämmig gründete er 2002 die Roma und Sinti Philharmoniker, deren künstlerische Leitung er innehat. Das Projektorchester strebt an, besonders jene Werke aufzuführen, die in der Kultur der Roma und Sinti verwurzelt sind. Sahiti leitet die Roma und Sinti Philharmoniker bei zwei Konzerten im Rahmen der Liszt-Nacht am 24. September beim Beethovenfest Bonn 2011.
Welche Musik macht Sie stark?
Musik, die ich mit meinen Musikern unserem Publikum näherbringen kann.
Bei welcher Musik werden Sie schwach?
Melodien, die mich an meine glückliche Zeit in der Heimat vor dem Kosovo-Krieg erinnern.
Bei welcher Musik stellen Sie sofort das Radio ab?
Jede Musik, wenn sie mich davon abzuhalten droht, die Partituren des nächsten Konzertes zu studieren.
Mit welcher Melodie sollte Ihr Handy klingeln?
Mir ist es wichtiger zu wissen, wer mich dabei erreichen möchte.
Wenn Sie „König von Deutschland“ wären: Was würden Sie als Erstes tun?
Gesetze erlassen, die die kulturellen Rahmenbedingungen so verbessern, dass musikalisches Engagement wieder bezahlbar und mehr denn je unterstützt wird; einen Weltfonds zur Förderung der Roma- und Sinti-Kultur gründen.
Wie hieß Ihre erste Schallplatte?
Otto Klemperer, Beethoven-Symphonie Nr. 5, c-Moll.
Welches ist Ihr Lieblingslied von den Beatles?
„Yesterday“ und „Hey Jude“.
Auf wen oder was können Sie am ehesten verzichten?
Auf komplizierte Verträge, umständliche Formulare und pessimistische Entmutigung.
Welches Musikstück erinnert Sie an das erste Rendezvous?
„I will always love you“ von Whitney Houston.
Woran starb Mozart?
Das sollten Sie diejenigen fragen, denen eine forensische Antwort darauf wichtiger ist als die heilsame Wirkung seiner Musik.
Welche Musik soll zu Ihrer Beerdigung erklingen?
Eine solche, die an meine Vision von einer friedvolleren Welt durch Musik erinnert.