Hauptrubrik
Banner Full-Size

22.5.: personalia aktuell +++ personalia

Publikationsdatum
Body

Jürgen Flimm verlässt Salzburger Festspiele +++ Chefdirigent Wolf-Dieter Hauschild verlässt Halle


Jürgen Flimm verlässt Salzburger Festspiele
München (ddp-bay). Jürgen Flimm verlässt die Salzburger Festspiele. Eine Option auf Verlängerung seines Vertrages als Schauspielchef der Festspiele über 2004 hinaus werde er nicht wahrnehmen, bestätigte die Sprecherin des Festivals, Susanne Stähr, am Mittwoch auf ddp-Anfrage in München. Flimm ist als Nachfolger von Gerard Mortier bei der Ruhrtriennale in Nordrhein-Westfalen im Gespräch. Mortier wird neuer Chef der Pariser Bastille-Oper.
Nachfolger von Flimm in Salzburg soll der junge österreichische Regisseur Martin Kusej werden. Festspielintendant Peter Ruzicka bestätigte dem Österreichischen Rundfunk (ORF), dass Kusej sein Wunschkandidat sei. Er erwarte, dass Kusej nicht nur Schauspielchef werde, sondern jeden Sommer auch selbst ein Stück inszeniere. Dabei solle ein Schwerpunkt auf österreichische Dramatiker gelegt werden. Die endgültige Entscheidung über die Berufung des Regisseurs fällt in einer Kuratoriumssitzung am 28. Mai.
Derzeit arbeitet Kusej zusammen mit dem Dirigenten Nikolaus Harnoncourt in Salzburg an einem Zyklus von Mozart-Opern. Vergangenes Jahr inszenierte er mit großem Erfolg den «Don Giovanni», in diesem Jahr soll der «Titus» folgen. Seine für das nächste Jahr geplante Bayreuther Inszenierung des «Parsifal» von Richard Wagner war dagegen kürzlich wegen künstlerischer Unstimmigkeiten gescheitert.

Chefdirigent Wolf-Dieter Hauschild verlässt Halle
Halle (ddp-lsa). Chefdirigent Wolf-Dieter Hauschild verlässt Ende der Konzertsaison 2004 das Philharmonische Staatsorchester Halle. Er stehe auch nicht mehr als Gast zur Verfügung, sagte Hauschild am Mittwoch bei der Vorstellung des Konzertplanes 2003/2004. Als Grund nannte er die Entscheidung der Stadt zur Zusammenlegung von Opernhausorchester und Philharmonie.
Diese Politik in punkto Kultur könne er nicht länger mittragen, sagte Hauschild. Sie sei mit seinem künstlerischen Gewissen unvereinbar. Noch nie habe seiner Erfahrung nach in Deutschland eine derartige Fusion funktioniert.
Geplant ist, bis 2007 die beiden großen Orchester mit derzeit insgesamt 197 Musikern zu vereinen und auf 152 Mitglieder zu reduzieren. Hauschild ist seit Frühjahr 2001 Chefdirigent der halleschen Philharmonie und außerdem Generalmusikdirektor des Volkstheaters in Rostock. Er ist gefragter Gastdirigent vor allem in Japan und der Schweiz. Künftig will er sich verstärkt auf diese Aufgaben konzentrieren. Intendant Hannes Schmidt bedauerte Hauschilds Entscheidung.
Der Konzertplan 2003/2004 ist neben den traditionellen Philharmonischen Konzerten am Sonntag, Montag und Donnerstag gekennzeichnet von einem reichen Gastspielprogramm innerhalb und außerhalb Deutschlands. Allein 16 Gastkonzerte, unter anderem in München, Hamburg, Lübeck, Zürich, Salzburg und Köln sowie eine Gastspielreise durch Spanien stehen auf dem Programm. Einen Schwerpunkt bildet Antonin Dvorak anlässlich seines 100. Todestages im kommenden Jahr.
Spezialitäten bietet nach Aussage von Schmidt die Donnerstagreihe mit großen Violinkonzerten. Derzeit sind die Montagskonzerte in der Händel-Halle zu 95 Prozent ausgelastet. Sonntags sind es rund 75 Prozent. Noch nicht ganz so gute Ergebnisse wurden bei den Veranstaltungen am Donnerstag erreicht. Dafür gebe es ausgezeichnete Fortschritte bei der Arbeit mit den Schülern. Zu danken sei das dem Einsatz einer festangestellten Konzertpädagogin. Zusätzlich zu den Schülerkonzerten gehen Musiker in die Schulen. Klassen bekommen die Möglichkeit, die Proben des Orchesters zu besuchen.