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Intendant des Theaters Altenburg Gera nimmt vor der Zeit Abschied +++ Eschenbach unterschrieb zweiten Vertrag in Paris


Intendant des Theaters Altenburg Gera nimmt vor der Zeit Abschied
Gera (ddp-lth). Für den Generalintendanten des Theaters Altenburg-Gera, Rene Serge Mund, fällt der Vorhang vor dem geplanten letzten Akt. Der 54-Jährige hat der Belegschaft des Theaters am Mittwoch überraschend seinen vorzeitigen Rücktritt zum Spielzeitende 2003/2004 bekannt gegeben. Serge Mund gibt seinen Posten an der Spitze des größten Mehrspartentheaters in Thüringen damit ein Jahr früher als geplant auf.
Er könne das von den Gesellschaftern beschlossene Konzept für die Jahre 2004 bis 2008 nicht mittragen, benannte Serge Mund den Hauptgrund für seine Entscheidung. «Ich kann diese Pläne nicht gutheißen, denn sie sind nicht zukunftsträchtig», erklärte er. Im Kern geht es dabei darum, bei gleichbleibenden Zuschüssen von Land und kommunalen Trägern Umfang und Qualität des Theaterbetriebes zu sichern, obwohl die Personalkosten wegen steigender Tarife zunehmen.
Um diesen Spagat bei jährlichen Zuschüssen von 16,3 Millionen Euro zu schaffen, sind nach Auffassung Serge Munds Stellenstreichungen unausweichlich. Das von ihm erarbeitete Konzept sah deshalb den Abbau des Theaterchores und die Entlassung von knapp 30 Orchestermusikern vor. Damit sei das Aus der Sparte Musiktheater im Prinzip besiegelt, fanden Geraer Stadträte, Theaterfördervereine sowie Personalrat und Belegschaft des Hauses und lehnten den Vorschlag ab. Eine solche Entwicklung müsse verhindert werden, lautete ihre Forderung.
Ein Gegenentwurf des Personalrats zielte darauf, durch Gehaltsverzicht aller Theaterleute bis 2008 betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Aus unerfindlichen Gründen hatte man darüber zuvor jedoch nicht miteinander gesprochen. Erst nach öffentlicher Aufregung hatten die Gesellschafter den Intendanten beauftragt, den Lohnverzicht in den Wirtschaftsplan einzubeziehen.
Dieses Konzept ist nun am Dienstag vom Aufsichtsrat bestätigt worden. Es sieht statt massiver sofortiger Entlassungen die Einsparung von rund zehn der 89 Musikerstellen über Teilzeit und Altersübergangsregelungen vor. «Auf diese Weise müssen nicht junge Leute, die auf Dauer die Leistungsträger im Orchester sein können, gehen», sagte Aufsichtsratsvorsitzende Birgit Klaubert. Unabhängig davon müsse mit Sachkosten und Honoraren sehr sparsam umgegangen werden. Kosten etwa für Ausweichspielstätten, wenn das Große Haus in Gera ab 2004 saniert wird, müssten so niedrig wie möglich gehalten werden. «Da gibt es kaum Reserven», räumte Klaubert ein. Dennoch sei sie überzeugt, «dass wir mit dem jetzt vorgelegten Plan die Qualität des Theaters erhalten und Beschäftigung sichern können».
Diese Ansicht teilt der diplomierte Volks- und Betriebswirt Serge Mund nicht, der seit 1985 erfolgreich bei der Theatersanierung tätig war, so am Westdeutschen Tourneetheater Remscheid, am Berliner Ensemble, in Cottbus und Potsdam. Die Vorstellungen der Ostthüringer Gesellschafter zum Theatererhalt sind für ihn auf Dauer künstlerisch nicht tragfähig. «Um die Mehrspartigkeit an einem Stadttheater zu erhalten, muss man reformwillig sein», sagte er. Hier jedoch sei man nur zur Besitzstandswahrung bereit. «Auch die jetzige Lösung schiebt das Problem nur auf», erklärte er. Er wolle vor sich selbst geradlinig bleiben und gehe deshalb 2004.
Bis dahin werde er konstruktiv mit den Gesellschaftern und den Kollegen am Theater zusammenarbeiten, versicherte Serge Mund. Für die kommende Spielzeit sei ein attraktiver Spielplan beschlossen worden, der dem Theater möglicherweise ein weiteres Zuschauerplus bescheren könnte. Unter seiner Leitung hatte das Haus allein in den vergangenen zwei Jahren etwa 18 Prozent mehr Gäste und ein Einnahmenwachstum um 60 Prozent erreicht.
Angelika Schimmel
http://www.theater-altenburg.de


Eschenbach unterschrieb zweiten Vertrag in Paris
Der deutsche Dirigent Christoph Eschenbach hat einen zweiten Dreijahresvertrag als Chef des Orchestre de Paris unterschrieben. Dies teilte Eschenbach am Mittwoch in der französischen Hauptstadt mit.
Parallel dazu wird Eschenbach von Wolfgang Sawallisch die Leitung des Symphonieorchesters von Philadelphia übernehmen.
Das Orchestre de Paris ist seit dem Beginn der laufenden Saison bis Mitte 2005 provisorisch im Theatre Mogador untergebracht, Stadt und Staat suchen nach einer endgültigen Bleibe.