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RBB - Rundfunkrat wählt neue Direktoren +++ Mariss Jansons erhält den Europäischen Dirigentenpreis der Europäischen Kulturstiftung +++ Peter Ruzicka bewirbt sich für Leitungsteam der Bayreuther Festspiele +++ Musikwissenschaftler Michael Maul mit Gerhart-Baumann-Preis ausgezeichnet


RBB - Rundfunkrat wählt neue Direktoren
Der Rundfunkrat des RBB ist wie erwartet den Vorschlägen von Intendantin Dagmar Reim gefolgt und hat die neuen Direktoren gewählt: Im Mai 2008 wird Dr. Claudia Nothelle (43), Chefredakteurin Fernsehen, neue Fernsehdirektorin des Senders. Sie ist Nachfolgerin von Gabriel Heim, der den Sender dann verlässt. Die Aufgaben des Hörfunkdirektors übernimmt Christoph Singelnstein (52), der seit 1996 das Programm Antenne Brandenburg leitet. Er löst Hannelore Steer ab, die in den Ruhestand geht. Nothelle und Singelnstein amtieren jedoch nur für ein Jahr. Anschließend will der RBB seine Direktionen für Hörfunk und Fernsehen zusammenlegen und für das neue Amt einen neuen Direktor wählen. Das neu geschaffene Direktorat für Recht und Unternehmensentwicklung übernimmt Dr. Reinhart Binder (50). Hagen Brandstäter (48) bleibt Verwaltungsdirektor, Nawid Goudarzi (54) Produktions- und Betriebsdirektor.
s. auch: rbb steht vor personellen und strukturellen Veränderungen


Mariss Jansons erhält den Europäischen Dirigentenpreis der Europäischen Kulturstiftung
München (ddp-bay). Der Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BR), Mariss Jansons, erhält den Europäischen Dirigentenpreis der Europäischen Kulturstiftung «Pro Europa». Wie der BR am Montag mitteilte, sollen damit Jansons Leistungen «als herausragender Dirigent unserer Zeit» gewürdigt werden. Dem Letten gelinge es, seine Musiker zu künstlerischen Höchstleistungen zu motivieren und sich dabei «völlig uneitel in den Dienst der Musik» zu stellen. Jansons ist seit 2003 Chefdirigent des BR-Symphonieorchesters.
Ein weiterer Preis der Europäischen Kulturstiftung, der Kultur-Initiativ-Preis, geht an die Akademie des Symphonieorchesters. Damit soll das Engagement des BR und des Orchesters für die Nachwuchsförderung anerkannt werden. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Die Orchesterakademie wurde 2001 gegründet und bietet seitdem regelmäßig 18 jungen Musikern eine zweijährige Ausbildung an, die auch Orchesterpraxis im Symphonieorchester einschließt.
Beide Preise werden am 7. November in der Allerheiligen-Hofkirche in der Münchner Residenz überreicht. Anschließend findet im Kaisersaal der Residenz ein Staatsempfang statt.


Peter Ruzicka bewirbt sich für Leitungsteam der Bayreuther Festspiele
Berlin (ddp). Der Komponist Peter Ruzicka komplettiert Katharina Wagners Bewerbungsteam um die Leitung der Bayreuther Festspiele. Nach Informationen des Berliner «Tagesspiegels» (Montagausgabe) soll der 59-jährige Kulturmanager vor allem seine vielfältigen Erfahrungen als Intendant in die demnächst neu zu bestimmende Leitung der Wagner-Festspiele einbringen und sich um die Schnittstelle von Kunst und Geschäft kümmern.
Ruzicka war bis 2006 Leiter der Salzburger Festspiele. Katharina Wagner will als Festspielleiterin gemeinsam mit Christian Thielemann als musikalischem Direktor und Ruzicka in der Zeit nach Wolfgang Wagner die Geschäfte auf dem grünen Hügel führen. Ruzicka sagte dazu dem «Tagesspiegel»: «Salzburg habe ich verlassen, weil ich wieder mehr Zeit für eigene Kompositionen haben wollte. Zu allem anderen als Bayreuth hätte ich Nein gesagt.» Die Wagner-Festspiele seien ein Projekt von nationaler Bedeutung. Katharina Wagner nannte die Bewerbung Ruzickas einen «absoluten Glücksfall» für Bayreuth. «Er ist der Beste», betonte sie.
Am kommenden Dienstag tagen in Bayreuth Vorstand und Rat der Richard-Wagner-Stiftung, die sich unter anderem mit der Nachfolgefrage befassen.


Musikwissenschaftler Michael Maul mit Gerhart-Baumann-Preis ausgezeichnet
Der Musikwissenschaftler Michael Maul vom Bach-Archiv Leipzig wurde für seine Arbeit über die „Barockoper in Leipzig, 1693-1720“ von der Philologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit dem Gerhart-Baumann-Preis für Interdisziplinäre Literaturwissenschaft geehrt. Die Auszeichnung für die beste Dissertation ist mit 2000 Euro dotiert.
Mit der Rekonstruktion der Geschichte des Leipziger Opernhauses, dem ältesten bürgerlichen Opernhaus Mitteldeutschlands, hat Maul eine bedeutende Facette deutscher Operngeschichte erstmals konkret greifbar gemacht. So gelang es ihm beispielsweise, in verschiedensten Bibliotheken und Archiven Europas 400 Arien aus den als verloren geltenden Leipziger Barockopern ausfindig zu machen – darunter eine vollständige Opernpartitur. Mauls Buch erscheint 2008 in zwei Bänden.
Während des Bachfestes Leipzig 2007 wurde das neu entdeckte und von ihm rekonstruierte Fragment der ältesten bekannten Telemann-Oper „Germanicus“ aufgeführt.
In Zusammenarbeit mit Ensembles und Künstlern bringt er das bislang unpublizierte Material auch andernorts zur Aufführung: So zum Beispiel in einem Konzert des Neuen Bachischen Collegium Musicums am 10. November im Alten Rathaus zu Leipzig.
Dr. Michael Maul, geb. 1978 in Leipzig, studierte Musikwissenschaft, Journalistik und Betriebswirtschaft in Leipzig und erarbeitete 2003-2006 seine Dissertation zum Thema „Barockoper in Leipzig, 1693-1720“ an der Universität Freiburg, betreut von Prof. Dr. Dr. Christoph Wolff.
Seit 2002 erschließt Michael Maul im Rahmen eines Forschungsprojekts des Bach-Archivs Leipzig systematisch die Archivlandschaft Mitteldeutschlands nach musikgeschichtlich relevanten Materialien und speziell nach Bach-Dokumenten. Seit 2005 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bach-Archiv Leipzig.