Body
Hajdu neuer Professor für Komposition an der HMT Hamburg +++ Sebastian Weigle wird Musikdirektor am Gran Teatro del Liceo in Barcelona
Hajdu neuer Professor für Komposition an der HMT HamburgGeorg Hajdu ist neuer Professor für Komposition und Multimedia an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Trotz Begeisterung für neue Technologien und Zukunftsvisionen darf "Elektronik nicht die Hauptsache sein" sagt Hajdu. "Musik ist ein Kommunikationsmedium, und deshalb sollte die humane Qualität auch im Vordergrund stehen". Als Beispiel führt er sein Werk Exit für Geige und Live-Elektronik an, dem er einen Text über das Sterben zugrunde gelegt hat. "Der Text allein ist schon sehr intensiv, aber durch das Verfremden des Geigenklanges hat man die Möglichkeit, diese Intensität noch um einiges zu steigern."
Georg Hajdu stellt sich erstmalig in Hamburg mit eigenen Kompositionen vor am Montag, den 17. Februar 2003, 20.00 Uhr im Forum der Hochschule für Musik und Theater.
Der 41-jährige Göttinger machte zunächst sein Diplom in (Molekular-) Biologie (Universität Köln), bevor er an der Kölner Hochschule für Musik 1985 sein Kompositionsstudium aufnahm. Er studierte bei Johannes Fritsch, Krzysztof Meyer und Klarenz Barlow in Köln; als Gasthörer nahm er an einem Kompositionsseminar von György Ligeti teil. Es folgte ein fünfjähriges Promotionsstudium am Center for New Music and Audio Technologies (CNMAT) der University of California in Berkeley. 1995 - 1996 arbeitete er als visiting composer am ZKM Karlsruhe. 1996 nahm er seine Lehrtätigkeit für Musiktheorie und Musikmedien an der Hochschule für Musik Detmold, Abteilung Münster, auf. In Münster gründete er ein Medienlabor und leitete die medialen Aktivitäten der Hochschule.
Sebastian Weigle wird Musikdirektor am Gran Teatro del Liceo in Barcelona
Der Berliner Dirigent Sebastian Weigle (42) wird von 2004 an neuer Musikdirektor der Oper von Barcelona. Wie die Zeitung «La Vanguardia» berichtete, unterschrieb er einen Drei-Jahres-Vertrag mit Option auf zwei weitere Jahre. Hauptaufgabe Weigles werde es sein, Orchester und Chor zu erneuern, hieß es. Der Dirigent erklärte, er wolle mit deutschen, russischen und slawischen Stücken neue Akzente setzen. Sein Debüt werde er mit einer neuen Version des «Boris Godunow» von Modest Mussorgskij geben.
Weigle studierte an der Hanns-Eisler-Musikhochschule seiner Heimatstadt, war künstlerischer Leiter des Neuen Berliner Kammerorchesters und wurde 1997 erster Kapellmeister an der Staatsoper Berlin. Er gastierte bei fast allen großen Orchestern Berlins sowie beim Radio-Symphonieorchester Stuttgart, beim Jerusalem Symphony Orchestra oder beim NHK Tokio. Opernengagements führten ihn bereits an die Volksoper in Wien, die Semperoper Dresden, die Metropolitan Opera in New York und die Opera Australia in Sydney.
In dem Gran Teatro del Liceo in Barcelona leitete er 2001 bereits «Die Zauberflöte». Das 1847 eröffnete Opernhaus ist eines der schönsten der Welt. Es war 1994 von einem Brand völlig zerstört und nach dem 60 Millionen Euro teuren Wiederaufbau Ende 1999 neu eröffnet worden. Im «Liceo», das direkt an der berühmten Flaniermeile «Las Ramblas» liegt, feierte die Sopranistin Montserrat Caballé einst ihr Debüt.