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Hollywood-Fotograf Sid Avery tot +++ Ehrendoktorwürde für Reich-Ranicki +++ Berliner Schauspieler Lutz Moik ist tot +++ Avantgarde-Komponist Earle Brown gestorben


Hollywood-Fotograf Sid Avery tot
Der durch seine unkonventionellen Fotos von Hollywood-Stars weltberühmt gewordene amerikanische Fotograf Sid Avery ist im Alter von 83 Jahren in Los Angeles gestorben. Wie die Familie mitteilte, erlag Avery bereits am 1. Juli seinem Krebsleiden.
Die bekanntesten Werke des Fotografen Avery stammen aus den 50er und 60er Jahren. Seine Star-Porträts zeigen die Größen der Filmwelt nicht im üblichen, süßlichen Glamour, sondern aus der überraschenden Perspektive ihres privaten Alltagslebens: Audrey Hepburn auf dem Fahrrad mit Hund, Elizabeth Taylor beim intimen Sonnenbad, Marlon Brando, wie er seinen Mülleimer vor die Tür bringt.
Diese Bilder gelangen Avery unter anderem deshalb, weil er den direkten und persönlichen Kontakt, sogar freundschaftlichen Verkehr mit "seinen" Stars pflegte. Mit Humphrey Bogart ging er zum Segeln, zu seinen Freunden zählte Sid Avery Nat "King" Cole etwa oder auch Ernest Borgnine.
Nach seinem Rückzug aus dem aktuellen Tagesgeschäft gründete Avery das in seiner Art einzigartige Motion Picture and Television Photo Archive (MPTV) mit zahlreichen Fotos, Abzügen und Negativen aus der Zeit des Hollywood von einst.

Ehrendoktorwürde für Reich-Ranicki
Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki bekommt die Ehrendoktorwürde der Universität München. Nach Angaben der Ludwig-Maximilians-Universität sollten Reich-Ranickis Verdienste um die deutschsprachige Literatur gewürdigt werden. In der Begründung wird die Bewältigung seines Schicksals während der Nazi-Zeit in seiner Autobiographie hervorgehoben. Reich-Ranicki überlebte das Warschauer Ghetto, während viele seiner Angehörigen der Nazi-Verfolgung zum Opfer fielen.

Berliner Schauspieler Lutz Moik ist tot
Der Schauspieler Lutz Moik ist tot. Er starb nach schwerer Krankheit in der Nacht zu Donnerstag im Alter von 71 Jahren. Der am 10. November 1930 in Berlin geborene Künstler hatte seine Laufbahn zwölfjährig als Filmsohn von Werner Hinz in der Komödie «Meine Herren Söhne» begonnen. Sein erster Nachkriegserfolg war «Und wir finden uns dereinst wieder» (1947). Es folgten einige Defa-Filme, darunter der Märchenfilm «Das kalte Herz» (1950). Ab 1951 arbeitete Moik dann ausschließlich in der Bundesrepublik, in Österreich und der Schweiz. Zu Beginn der achtziger Jahre wurde er für kurze Zeit der hessische Kommissar der Krimireihe «Tatort». Etwa zu dieser Zeit erkrankte Moik an Multipler Sklerose.

Avantgarde-Komponist Earle Brown gestorben
Der amerikanische Avantgarde-Komponist Earle Brown ist nach Angaben der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bereits am 2. Juli in Rye im US-Bundesstaat New York im Alter von 75 Jahren gestorben. Er wurde zu Beginn der 50er Jahre die zentrale Figur der experimentell ausgerichteten New Nork School, zu der neben John Cage noch Morton Feldman, David Tudor und Christian Wolff gehörten.
1952 bis 1954 leitete Brown dort mit Cage und Tudor das "Project for Music for Magnetic Tapes". Der Komponist entwickelte sein Konzept der "open form" und neuer Aufführungstechniken, das auch direkt von der Bildenden Kunst beeinflusst wurde.
Brown wurde am 26. Dezember 1926 in Lunenburg in Massachusetts geboren. Zunächst studierte er Mathematik und Maschinenbau, ehe er sich der Musik widmete und am Peabody Conservatory in Baltimore unterrichtete.
Brown gehörte zu den ersten Komponisten, die so genannte musikalische Grafiken statt herkömmlicher Partituren mit Noten vorlegten. Durch diese offene Form bleibt Interpreten ein großer Gestaltungsraum. Die ersten grafischen Notationen schuf Brown mit "November 1952" und "December 1952".