Am 18. Oktober 2016 verstarb im Alter von 84 Jahren Prof. Rolf Hempel in Esslingen am Neckar. Prof. Hempel – engagierter Komponist und Kirchenmusiker – war Rektor der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart von 1990 bis 1997.
Neben seiner umfangreichen Lehrtätigkeit versah er 22 Jahre lang das Amt des Vorstandsvorsitzenden des baden-württembergischen Tonkünstlerverbandes sowie sechs Jahre lang das des Präsidenten im Deutschen Tonkünstlerverband DTKV e.V. Als umsichtige und Interessen ausbalancierende Persönlichkeit gelang es ihm, musikpolitische Anforderungen ins rechte Licht zu rücken, die Position des Deutschen Tonkünstlerverbandes und seiner über 8.000 Mitglieder zu stärken und zum kulturellen Erhalt von Musik auf breiter Ebene mitzuwirken.
Dabei besonders zu erwähnen ist sein Engagement für die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen. So war er Gründer und Leiter einer Musikschule und Chorleiter von Liederkreisen in Esslingen und Nürtingen. Und deutlich nahm er Stellung zum Musikunterricht an Gymnasien: „Mit dem sogenannten G8, der auf acht Jahre verkürzten Gymnasialzeit, werden die Freizeiten der Schüler dermaßen geschmälert, dass persönliche Neigungen und Talente nur mit allergrößter Anstrengung zur Entfaltung gebracht werden können. Das ist meines Erachtens ein großer Verlust. Denn in der Kindheit und im Jugendalter wird der Grundstein gelegt für eine erfolgreiche musikalische Ausbildung. Aber eben nicht allein dafür! Man weiß doch heute auch aus der Hirnforschung, dass das Musizieren Verbindungen unter unserer Schädeldecke entwickelt und fördert, die auch für viele andere Zusammenhänge im Leben ausgesprochen hilfreich, ja gar vonnöten sind“ (nmz 6/12). Der Tonkünstlerverband Baden-Württemberg und das Präsidium des DTKV e.V. nehmen respektvollen und dankbaren Abschied von einem vorbildhaften und humorvollen Ehrenpräsidenten.
Cornelius Hauptmann, Präsident des DTKV e.V.