Wie das Online-Magazin Codexflos berichtet, muss nach dem abrupten Abgang von Franz Welser-Möst als Staatsopernmusikdirektor der Wiener Staatsoper einen zweiten Rückschlag hinnehmen: Auch der Dirigent Betrand de Billy weigert sich, künftig in dem Haus zu dirigieren – so lange Dominique Meyer dort Direktor ist –, und legt bereits vorgesehene Einsätze zurück.
Codexflores bezieht sich auf lokale Pressemeldungen. De Billy habe sich an der Staatsoper mit «mit Unehrlichkeit und Illoyalität konfrontiert» gesehen. Er habe sich deshalb entschieden, «die Arbeit nicht mehr fortsetzen». Namentlich zieht er sich unter anderem zurück aus vier vorgesehenen Fledermaus-Vorstellungen in dieser Saison (inklusive der Silvester-Vorstellung) sowie Manon-Produktionen mit Diana Damrau in der darauffolgenden Saison.
Der Pariser Bertrand de Billy ist in Wien eine gewichtige Figur. Er war von 2002 bis 2010 Chefdirigent und künstlerischer Leiter des RSO Wien. Von 1996 bis 1998 war er erster Kapellmeister und stellvertretender GMD an der Wiener Volksoper. Auch mit dem Theater an der Wien, dem Wiener Musikverein und dem Wiener Konzerthaus verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit.