Die 1970 in Polen geborene Kölner Saxophonistin und Komponistin Angelika Niescier wird mit dem Deutschen Jazzpreis ausgezeichnet.
Der Albert-Mangelsdorff-Preis (Deutscher Jazzpreis) wird alle zwei Jahre vergeben; zum ersten Mal 1994 aus Anlass des 20-jährigen Bestehens der UDJ und des 19. Deutschen Jazz-Forums in Berlin. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird von der GEMA-Stiftung, dem Deutschen Komponistenverband und der GVL gestiftet. Die Eigenbewerbung ist ausgeschlossen. Der Verband wird den nach dem Posaunisten Albert Mangelsdorff benannten Preis am 3. November im Rahmen des Jazzfestes Berlin verleihen.
In der Begründung der siebenköpfigen Jury heißt es: „Angelika Niescier ist seit vielen Jahren eine der interessantesten Musikerpersönlichkeiten der europäischen Jazzszene: eine außergewöhnlich inspirierte, klangmutige Saxophonistin und Komponistin. In ihrer Arbeit für eigene Ensembles und größere Besetzungen zeigt sie eine enorme musikalische Vielseitigkeit – daneben aber auch Authentizität sowie Klarheit im musikalischen Konzept, in dem ihre persönliche Stimme immer durchscheint, und das dabei zugleich überall die Freiheit der Improvisation und die Kommunikation mit ihren Mitmusikern/-innen im Blick behält.
In ihrer vielfältigen Arbeit auf und abseits der Bühne beweist sie, wie lebendig der gegenwärtige Jazz ist. Mit jedem Ton, mit jedem Wort zeigt sie große Neugier auf die Position ihres Gegenübers – und das mit einer stilistischen und integrativen Offenheit, die zur Entwicklung gemeinsamer Wege ermutigt, anstatt nur auf eigene Erfahrung zu bauen. Auch darin belegt Angelika Niescier beispielhaft, wie wichtig die Stimme des Jazz im aktuellen künstlerisch-gesellschaftlichen Diskurs ist.“